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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir. Mir wurde bewusst, dass die Luft eiskalt war und mein Hintern nass und taub. »Wo ...?«, fragte ich, als ich endlich die Augen offen hatte.
    »Alles in Ordnung«, sagte Dave. »Aber Mann! Ich dachte, ich müsste dich wieder ins Krankenhaus bringen und Dutch hätte mich am Arsch!«
    Ich stellte den Blick scharf und sah Daves Gesicht über mir schweben. Ich lag quer über seinem Schoß draußen in der Auffahrt meines Hauses an der Fern Street und konnte mich nicht erinnern, was passiert war, außer dass der wütende Mann mich umgebracht hatte. Kopfschüttelnd setzte ich mich auf und stellte erleichtert fest, dass mir weder schwindlig noch übel war. »Was ist da drinnen passiert?«
    »Wenn ich das wüsste, Mädchen. Ich weiß nur noch, dass du gesagt hast: Beeilung! Und ich hab die Bodentür aufgerissen und sehe auf, und da guckst du plötzlich durch mich hindurch. Ich hab dich immer wieder angeschrien, aber du hast überhaupt nicht mehr reagiert. Und dann bist du ohnmächtig umgekippt. Lagst da wie eine Tote.«
    »Sehr witzig«, sagte ich und stemmte mich langsam vom Boden hoch, um meinen Hintern vom nassen Schnee zu befreien und meinen schmerzenden Rücken zu schonen. Da erst fiel mir das Kästchen auf. »Was ist das?«
    »Das war unter der Bodenluke«, antwortete Dave, als müsste ich das wissen.
    Ich nahm es in die Hände. Auf den ersten Blick sah es aus wie eine Schmuckschatulle, ein fein geschnitztes Ding aus schönem Holz. Es war verstaubt, aber ohne Kratzer und mit einem reich verzierten Wappen versehen: neben einem Schild ein Adler, der in einer Klaue ein Schwert, in der anderen ein kleines Nest mit drei Eiern trug. Ich zeichnete das Wappen mit dem Finger nach, fuhr die Kerben entlang und bewunderte die handwerkliche Arbeit. Ein paarmal drehte ich das Kästchen herum, konnte aber weder Schloss noch Deckel finden. Es war zu leicht, als dass es ein massiver Holzklotz sein könnte, doch man sah nicht, wie es sich öffnen ließe.
    »Was war da nur mit dir los?«, fragte Dave und lenkte mich von dem Behältnis ab.
    Unsicher, was ich antworten sollte, sah ich ihn einen Moment lang an. Ich hatte tatsächlich selbst keine Ahnung. Meinem Gefühl nach hatte jemand Besitz von mir ergriffen und mich gezwungen, ein abscheuliches Verbrechen zu erleben, als würde es an mir selbst begangen werden. Mir war klar, dass der Mann Jean-Paul gewesen war. Er war zwar älter gewesen als auf dem Zeitungsfoto, aber die Gesichtszüge waren unverkennbar. Und ich wusste auch, dass es Lisa war, die er getötet hatte, dieselbe Frau, die wir am Fuß der Treppe hatten liegen sehen. Aber warum? Warum hatte er sie umgebracht? Was hatte eine solche Wut in ihm entfacht, und warum hatte ich nun das Geschehen miterleben müssen?
    Meine Intuition meldete sich, und ich wandte mich wieder dem Kästchen zu. »Ich weiß es nicht, Dave«, antwortete ich schließlich. »Aber was in diesem Kästchen steckt, wird einiges Licht in die Sache bringen.«
    »Hoffentlich, Abby, denn ich werde nie wieder einen Fuß in dieses Haus setzen.«
    Ich stimmte ihm zu. »Da bin ich ganz deiner Meinung. Komm, fahren wir zu Dutch zurück und sehen, wie wir das Ding aufkriegen können. Ach, und kein Wort über meine Ohnmacht oder den gruseligen Nebel da drinnen, okay?«
    »Versteht sich von selbst«, sagte Dave. »Er würde mich am nächsten Baum aufknüpfen, wenn er wüsste, dass wir nicht beim ersten komischen Geruch abgehauen sind. Sag mal, was hast du da gerochen? Rauch?«
    »Ja, Zigarettenrauch. Aber scheinbar bin ich die Einzige, die ihn riecht - und er kommt immer, kurz bevor die merkwürdigen Dinge passieren.«
    »Also, das wirklich Merkwürdige ist, dass kurz nachdem du ohnmächtig wurdest, der ganze Nebel einfach verschwand.«
    »Wirklich?«
    »Ja, von jetzt auf gleich. Du bist umgekippt, und er war weg, als wäre er nie da gewesen.«
    »Los, Dave«, sagte ich und ging zum Wagen. »Ich muss jemanden anrufen.«
    »Holliday«, meldete sich eine forsche Stimme in der Leitung.
    »Hallo M. J., hier ist Abby Cooper«, sagte ich erleichtert, weil ich nicht bloß den Anrufbeantworter erwischte.
    »Hallo Abby, was macht die Geisterjagd?«, fragte sie liebenswürdig.
    »Wenn Sie schon danach fragen«, antwortete ich und berichtete ihr, was sich gerade in der Fern Street ereignet hatte. Ich musste leise reden, weil Dutch mit Dave unten war und die beiden versuchten, das rätselhafte Kästchen zu öffnen. Ich wollte nicht, dass er hörte, unter welchen Umständen wir das

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