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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen schwammen in Tränen.
    »Ich vergaß zu erwähnen, dass meine Kollegin von Beruf Medium ist«, sagte Dutch in dem leisen Ton, der der bedrückten Situation angemessen war.
    Die Ärztin drehte ruckartig den Kopf zu ihm, dann sah sie mich wieder mit großen Augen an.
    »Es war nicht Ihre Schuld«, wiederholte ich die Botschaft, die immerzu drängend durch meinen Kopf schallte. »Es ist wirklich wichtig, dass Sie das begreifen, Doktor.«
    Dr. Michaels schluckte mühsam und blinzelte gegen die Tränen an, sodass ihr einige über die Wangen rollten. »Sie hieß Olivia«, erzählte sie dann. »Sie war ein hübsches Mädchen, ein Entführungsopfer, das mehrfach von einer Jugendbande vergewaltigt worden war. Sie kam nie darüber hinweg, obwohl ich mir große Mühe mit ihr gegeben habe. Sie war den Sommer über als Patientin bei uns, und wir alle dachten, sie wäre nun so weit wiederhergestellt, dass sie nach Hause zurückkönnte. Gestern erfuhren wir dann von ihrem Vater, dass sie vorige Woche Selbstmord begangen hat.«
    Traurig schüttelte ich den Kopf. »Es ist nicht Ihre Schuld«, beteuerte ich wieder. »Sie müssen das glauben. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie wichtig das ist. Offenbar erwägen Sie seitdem, das Handtuch zu werfen, aber Ihre Intuition drängt Sie, den Gedanken fallen zu lassen. Sie haben so vielen Patienten geholfen und so viele sind noch auf Ihre Hilfe angewiesen, denen würden Sie einen schlechten Dienst erweisen.«
    Dr. Michaels öffnete den Mund, brauchte aber einen Moment, bis sie ein Wort herausbekam. »Miss Cooper, ja?«
    Ich nickte.
    »Ich hatte tatsächlich überlegt zu kündigen. Nachdem Jean-Luke geflohen war und Olivia sich umgebracht hatte ... nun, es war wirklich ein schlimmer Monat.«
    Ich nickte, und die Botschaft in meinem Kopf verstummte endlich. Gut, die Ärztin hatte den Gedanken akzeptiert. Was sie nun daraus machte, lag bei ihr. Ich hatte mein Möglichstes getan.
    »Wir sollten gehen«, sagte Dutch ruhig und sah mich stolz an.
    Ich schenkte ihm ein verlegenes Lächeln und stand von der Couch auf. Schweigend gingen wir den Korridor hinunter, Dr. Michaels vor uns her.
    In der Eingangshalle gaben wir uns die Hand, und dabei neigte sie sich ein wenig zu mir und sagte: »Ich danke Ihnen, Miss Cooper. Das war sehr wichtig für mich.«
    Ich nickte ihr freundlich zu, nahm Dutchs Arm, und wir verließen die Klinik.
    »Gute Arbeit«, sagte er auf der Heimfahrt.
    »Genau der Satz, den ich brauche.«
    »Ich weiß, darum sag ich’s ja: gute Arbeit.«
    Ich strahlte ihn an und fuhr weiter.
    »Das heißt aber nicht, dass ich dich im Moment aus den Augen lassen werde, vor allem nicht, nachdem ich weiß, dass Jean-Luke dich als sein nächstes Opfer auserkoren hat.«
    Meine linke Seite wurde schwer, als er das sagte, und ich drehte den Kopf zu ihm. »Was meinst du damit?«
    »Da du zweimal angegriffen wurdest, ist doch offensichtlich, dass er dich im Visier hat.«
    Wieder wurde meine linke Seite schwer. Ich schüttelte den Kopf. »Nein ... nicht mich.«
    Dutch sah mich schräg an und meinte: »Mir kannst du nichts vormachen.«
    »Ich weiß, wie es aussieht, aber das stimmt nicht mit meiner Wahrnehmung überein. Jean-Luke hat es auf jemanden abgesehen, aber nicht auf mich. Und es gibt einen Zusammenhang mit dem Holzkästchen, aber ich komme beim besten Willen nicht drauf, was er damit will.«
    »Er muss hinter dem Notizbuch her sein.« Wieder wurde meine linke Seite schwer. »Nein, auch nicht«, sagte ich kopfschüttelnd.
    Dutch schnaubte gereizt. »Was sagt dein sechster Sinn stattdessen?«
    »Bin mir nicht sicher ...« Vor meinem geistigen Auge entstand ein Bild. Ich sah zu, wie eine mir wohlbekannte Schwalbe um das Kästchen kreiste und darauf landete. Sie begann mit dem Schnabel auf das Wappen zu picken. Blinzelnd schaute ich vor mir auf die Straße. Es fiel mir schwer, mich aufs Fahren zu konzentrieren, denn das Bild war ungeheuer plastisch. »Ich muss mal einen Moment anhalten«, sagte ich und bog auf den Parkplatz einer Fast-Food-Kette ein.
    »Fantastisch«, sagte Dutch. »Ich bin halb verhungert.«
    Lächelnd besetzte ich eine Parklücke. Ich hatte ihm von diesem Bild noch nichts erzählt. »Wie wär’s, wenn du reingehst und uns was zu essen besorgst«, schlug ich vor. »Ich muss mir unbedingt ein paar Notizen machen.«
    »Hast du was auf dem Radar?«
    »Ja.«
    »Hier.« Er gab mir sein Notizbuch und einen Kuli. »Kannst du benutzen, wenn du willst. Ich bin gleich wieder da.« Damit

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