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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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ich gut umgehen. Ich wende mich an Schnee. »Was für Regeln meint er denn?«
    »Der Spiegel wird gerne zweimal angesprochen, bevor du eine Frage stellst. Zum Beispiel: ›Spieglein, Spieglein, wie geht es dir?‹«
    »Der Spiegel wird außerdem nicht gerne angegriffen«, grummelt die Stimme aus dem Spiegel.
    »Es tut meinem Bruder wirklich leid«, sage ich. »Spieglein, Spieglein, kannst du uns nach Hause bringen?«
    »Klar«, sagt der Spiegel. »Jetzt gleich?«
    »Toll«, rufe ich überrascht.
    »Du bringst uns einfach so nach Hause, Spieglein, Spieglein?«, fragt Jonah. Er klingt etwas enttäuscht. »Ohne ein Rätsel oder eine Aufgabe oder so?«
    »Keine Aufgabe. Wenn ihr gehen wollt, könnt ihr gehen, aber auch nur jetzt.«
    »Warum nur jetzt?«, frage ich.
    Doch der Spiegel antwortet nicht.
    Ich verdrehe die Augen. »Spieglein, Spieglein, warum nur jetzt?«
    »Weil die Königin früher nach Hause kommt.«
    O nein! »Wie viel früher, Spieglein, Spieglein?«
    »Bald«, sagt die Stimme.
    »Wie bald?«, frage ich.
    Da hören wir das Eingangstor ins Schloss fallen. »Ich bin wieder da-ha!«
    »Sie darf uns nicht sehen!«, ruft Schnee verzweifelt. »Sie wird mich umbringen! Und euch wirft sie in den Kerker!«
    »Nein, sie wird euch wahrscheinlich alle umbringen«, sagt der Spiegel. »Der Kerker ist nämlich schon …«
    Doch die Stimme bricht mitten im Satz ab.
    »Ist bereits was?«, frage ich. »Spieglein, Spieglein?«
    »Ziemlich voll«, sagt der Spiegel.
    Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
    »Spieglein, Spieglein«, frage ich. »Wer ist denn im Kerker?«
    »Xavier, der Jäger«, antwortet die Stimme.
    Schnee schnappt nach Luft. »O nein! Weil er mir das Leben gerettet hat?«
    »Nein, weil er Orangensaft über den weißen Teppich geschüttet hat! Was denkst du denn?! Natürlich, weil er dir das Leben gerettet hat!«
    »Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden«, murmele ich.
    »Entschuldigung?«, schreit der Spiegel.
    »Nichts, nichts. Spieglein, Spieglein, ist noch jemand im Kerker?«
    »Prinz Trevor«, antwortet der Spiegel.
    WAS?! Jetzt schnappen wir alle drei nach Luft.
    »D-d-das k-kann nicht sein«, stottere ich.
    »Ist aber so«, sagt der Spiegel. »Er ist gestern hier angekommen und hat behauptet, er wäre per Brief herbeizitiert worden. Die Königin hat es für einen Umsturzversuch gehalten, deswegen hat sie ihre Wachen angewiesen, Prinz Trevor in den Kerker zu werfen. Wie auch immer«, fährt der Spiegel fort. »Wenn ihr zwei nach Hause wollt, dann solltet ihr euch besser beeilen. Ihr habt noch ungefähr dreißig Sekunden, bis die Königin hier ist.«
    O NEIN! Was für eine blöde Situation. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. In Smithville ist es jetzt kurz vor sechs. Wir müssen wirklich langsam nach Hause. In weniger als einer Stunde werden unsere Eltern aufstehen! Wir müssen noch HEUTE nach Hause. Aber der Prinz sitzt im Kerker. Unseretwegen. Es war meine Idee, ihm diesen Brief zu schreiben. Ich bin schuld, dass er im Kerker sitzt. »Wir müssen erst den Prinzen retten«, sage ich ernst.
    Jonahs Miene hellt sich auf. »Au ja, eine Aufgabe! Los, lasst uns Prinz Trevor retten!«
    Da legt Schnee mir eine Hand auf den Arm. »Aber Abby, das hier könnte eure einzige Gelegenheit sein, wieder nach Hause zu kommen.«
    Doch ich kann nicht nach Hause gehen, wenn jemand meinetwegen im Kerker sitzt. Mein Herz schlägt wie wild. »Wir müssen ihn retten. Und den Jäger auch. Es wird sich noch eine andere Gelegenheit ergeben, nach Hause zu kommen.«
    »Aber …«, sagt Schnee.
    »Kein Aber«, entgegne ich.
    Jonah springt aufgeregt umher. »Wir müssen hier raus, bevor die fiese Elise uns entdeckt!«
    Ich wende mich an den Spiegel. »Gibt es noch einen anderen Weg hier raus?«
    Der Spiegel schnalzt mit der Zunge. »Spieglein, Spieg lein.«
    Das ist nicht sein Ernst! Wir haben keine Zeit mehr für Spieglein, Spieglein ! »Spieglein, Spieglein«, platze ich heraus. »Gibt es noch einen anderen Weg aus diesem Zimmer?«
    »Das Fenster.«
    »Na dann, los«, flüstere ich und gehe zum Fenster. Ich ziehe die schweren lilafarbenen Vorhänge zur Seite, öffne die Fensterläden und sehe hinaus. Der Boden befindet sich zwei Stockwerke unter uns.
    »Tja, so brechen wir uns auf jeden Fall das Genick«, bemerkt Jonah.
    Ich blicke Schnee an. »Gerade wünschte ich, du wärst Rapunzel.«
    »Wer?«
    »Ach, egal. Wie sollen wir es anstellen?« Ich schaue mich im Zimmer um und hoffe auf

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