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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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hört es sich an wie eine Frage.
    Ja, ich habe gelogen. Nicht besonders nett, ich weiß. Lügen darf man nicht. Aber wir müssen ins Schloss kommen, und dies schien uns die beste Möglichkeit zu sein. Schnee sagte, dass ständig irgendwelche Leute im Schloss ein und aus gehen, die was renovieren, also haben wir beschlossen, einfach zu behaupten, dass wir Maler sind. Schnee meinte, so würde niemand auch nur einen zweiten Blick auf uns werfen.
    Arnaldo starrt uns an. Dann starrt er besonders Schnee an. Er guckt ganz eindeutig zweimal hin. Sogar fünfmal, würde ich sagen. »Hm«, murmelt er.
    Das Herz rutscht mir in die Hose. Er hat sie erkannt.
    »Hm«, macht er noch einmal. Wir sind aufgeflogen.
    »Ihr könnt rein«, sagt Arnaldo mit den buschigen Augen brauen schließlich. »Aber lasst das Pferd hier.«
    Puh! Anscheinend ist die Verkleidung mit dem grünen Schlafanzug und dem spitzen Hut doch gar nicht so schlecht. Mein Plan hat funktioniert. Wir sind drin!
    Wir binden Hoppala in der Nähe an einen Baum. Dann überqueren wir die Brücke und gehen auf das Schloss zu.
    Am Tor ist ein großer goldener Türklopfer.
    »Puh, bin ich aufgeregt«, flüstert Schnee. »Ich kann es gar nicht glauben, dass ich hier bin. Und dass Arnaldo mich nicht erkannt hat.«
    Da öffnet ein hübsches, dunkelhaariges Dienstmädchen in einem grauen Kleid mit Schürze das Tor.
    »Das ist Madeleine«, flüstert Schnee. »Sie ist das Dienstmädchen. Sie kennt mich auch.«
    »Aber du bist doch verkleidet«, rufe ich ihr in Erinnerung. »Arnaldo hat dich nicht erkannt, also wird sie dich auch nicht erkennen.« Hoffe ich zumindest. Ich hoffe es wirklich sehr.
    »Ja, bitte?«, fragt Madeleine.
    »Wir sind die neuen Maler?«, sage ich. Nur hört es sich schon wieder viel mehr wie eine Frage an.
    »Oh«, sagt Madeleine und runzelt die Stirn. »Wir haben euch erst in einer Stunde erwartet.« Dann sieht sie Schnee nachdenklich an. »Kennen wir uns?«
    »Nein«, sagt Schnee und versteckt sich unter ihrem Schlapphut. »Wir sind uns noch nie begegnet. Nie im Leben. Ich bin keine Prinzessin, sondern Malerin.«
    Ich zwicke sie in die Seite. Auffälliger geht es ja wohl nicht!
    Aber Madeleine kauft es ihr anscheinend ab, denn sie winkt uns herein.
    Die gesamte Eingangshalle ist in Streifen gehalten. Der Marmorboden hat schwarze Streifen. Die Decke hat lila Streifen. Meine Puschen würden wunderbar hier hereinpassen. Kein Wunder, dass die fiese Elise renovieren will. Ich bin erst seit vier Sekunden hier und bekomme schon Kopfschmerzen.
    »Ist das der Raum, den sie neu gestalten möchte?«, frage ich.
    »Nein, der hier wurde gerade erst letzten Monat gemacht«, sagt Madeleine.
    Ernsthaft? »Welcher Raum ist es dann? Ihr Schlafgemach?« Bitte, lass es ihr Schlafzimmer sein, bitte! Das würde uns das Leben enorm erleichtern.
    »Die Küche«, sagt Madeleine.
    Buh!
    Alles in der Küche ist rot. Rote Spüle, roter Tisch, rote Kochtöpfe. Ich fühle mich, als wäre ich in einen riesigen Pott mit rotem Wackelpudding gefallen.
    »Ich lasse euch dann mal alleine«, sagt Madeleine. »Ich habe noch viel zu tun. Irgendwer muss ja die vielen Kostüme der Königin nähen.«
    Als sie gegangen ist, schleichen wir uns aus der Küche und folgen Schnee zwei Wendeltreppen hinauf.
    »Da sind wir«, sagt sie, als wir am Ende eines langen, dunklen Ganges ankommen. »Das ist ihr Zimmer.« Sie stößt die Tür auf, und wir schleichen uns hinein.
    An der Wand hängt der Spiegel.

Kapitel 16

    Das ist er?
    D er Spiegel ist so groß wie ich und in Gold gerahmt. Wenn ich nicht bereits wüsste, dass er sprechen kann, würde ich ihn für einen ganz gewöhnlichen Spiegel halten. Doch dann sehe ich, dass unten rechts eine Fee in den Rahmen geschnitzt ist. Hm. Vielleicht ist er doch nicht ganz so gewöhnlich.
    Ich hoffe nur, der Spiegel weiß, wie wir wieder nach Hause kommen.
    Jonah läuft zum Spiegel und klopft gegen das Glas.
    Zuerst passiert nichts, doch dann ruft eine laute Stimme von tief drinnen: »Hey! Soll ich eine Gehirnerschütterung kriegen oder was?«
    Die Stimme klingt eindeutig verärgert, aber ich kann nicht sagen, ob es sich dabei um eine weibliche oder eine männliche Stimme handelt. Aus dem Spiegel starren uns zwei wütende blaue Augen an. Keine Nase, kein Mund, kein Kinn. Nur Augen.
    Jonah erstarrt. »Tut mir leid«, sagt er verschüchtert.
    »Das sollte es auch«, schimpft der Spiegel. »Du musst dich schon an die Regeln halten!«
    Der Spiegel gefällt mir. Mit Regeln kann

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