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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Schritt des Pferdes! Jetzt schaut er hinab in die Kiste! Jetzt ist es jeden Moment so weit! Jetzt wird er Schnee erblicken und sich in sie verlieben! Und die Ge schichte wird wieder so weitergehen, wie sie war!
    Aber Moment mal. Er hält gar nicht an! Warum hält er denn nicht an?! Stattdessen treibt er das Pferd wieder an. Er reitet einfach weiter. Und galoppiert davon. Häh?
    Als er an uns vorbeigaloppiert, wirbelt der Staub nur so in die Luft.
    Ich halte mich an einem Ast fest, und dann springe ich ganz vorsichtig vom Baum. »Halt!«, rufe ich ihm hinterher. »Du sollst anhalten!«
    Aber er hört mich nicht. Hört er etwa gerade Musik mit seinem MP3-Player oder was? Nein, MP3-Player gibt es hier garantiert nicht. Aber vielleicht hat er ja einen Walkman?
    Ich bin mir sicher, dass er es war. Er muss es gewesen sein. Aber was ist passiert?
    »War er das?«, fragt Jonah und lässt sich vom Baum fallen. »Ist er weg?«
    »Das kann nicht sein!«, rufe ich verzweifelt. »Er hat doch in die Kiste gesehen! Er hat direkt hineingesehen! Warum hat er denn nicht angehalten?!«
    Wir laufen zur Kiste. Sie ist leer.
    »Hallo?«, rufe ich. »Schnee?«
    Keine Antwort.
    Keine Schnee.
    »Schnee!«, rufe ich noch einmal lauter. Mein Herz schlägt wie verrückt. Wo ist sie nur? Hat die fiese Elise ihr etwas angetan? O nein. Die arme Schnee!
    Piep .
    Häh? Was ist das? Jonah zieht mich am Arm und zeigt auf einen Baum. Hinter dem Stamm kann ich einen weißen Ärmel erkennen.
    »Schnee?«
    Piep .
    »Schnee, versteckst du dich da hinter dem Baum?«
    Sie antwortet nicht. Stattdessen gibt sie noch einmal einen leisen Piepton von sich.
    »Schnee, ist alles in Ordnung?« Ich gehe auf sie zu und lege ihr den Arm um die Schulter. »Was ist passiert?«
    Sie hat knallrote Wangen. »Ich habe mich versteckt.«
    »Das habe ich mir schon fast gedacht«, sage ich. »Aber warum?«
    »Ich weiß nicht!«, ruft sie. »Ich habe Angst bekommen.«
    »Du hast Angst bekommen? Du hast Angst bekommen?! « Was soll ich bloß mit diesem Mädchen machen? GRRR! Und was jetzt? Da ziehen der Prinz und diese einmalige Gelegenheit davon. Und weil der Prinz Schnee nicht in der Kiste liegen gesehen hat, wird er sich auch nicht in sie verlieben. Die Geschichte wird ganz anders weitergehen! Wo bleibt da denn das Schicksal?
    Ich starre meinen Bruder an. »Das ist alles deine Schuld.«
    »Meine Schuld? Wieso?«
    »Es ist deine Schuld, dass sie den Apfel nicht gegessen hat!«, brülle ich. »Und warum musstest du überhaupt mitten in der Nacht im Keller spielen? Warum konntest du nicht wie jedes andere normale Kind schlafen?«
    Er tritt nach einem Stein.
    »Und du …« Ich wende mich an Schnee. »Ich tue alles Mögliche, um dir zu helfen, und du ruinierst alles! Willst du denn gar kein Happy End?«
    Sie wird blass. »Vielleicht lieber nicht. Nicht, wenn es mit einem Fiesling ist.«
    »Nur weil er mit einem Stein geworfen hat, als er zwei war, ist er noch lange kein Fiesling!«, schreie ich.
    Sie verschränkt die Arme. »Es macht ihn mir aber auch nicht gerade besonders sympathisch.«
    Ich stampfe mit dem Fuß auf. Ich bin so sauer. Statt nach Hause zu meiner Familie zurückzukehren, teile ich mir ein Bett mit meinem Bruder und vertrödle meine Zeit im Wald, nur um Schnee zu helfen. Und dabei will sie überhaupt nicht, dass ich ihr helfe. Doch wenn sie selbst gar kein Happy End will, warum sollte es mir dann wichtig sein? Es sollte mir egal sein. Ich sollte einfach nach Hause gehen. Es ist schon fast Morgen! Und außerdem: Was ist, wenn die Zeit zu Hause gar nicht stehen geblieben ist? Was, wenn meine Uhr einfach nur kaputt ist? Kaputt im Sinne von nicht richtig ticken, nicht im Sinne von stehen bleiben. Was, wenn Mama und Papa uns schon seit Tagen suchen? Wenn sie sich solche Sorgen um uns machen, dass sie davon richtig krank werden und ins Krankenhaus müssen? »Vergiss es«, sage ich. »Wir helfen dir nicht mehr. Wir geben auf.«
    Jonah fällt die Kinnlade herunter. »Wir können doch nicht einfach aufgeben!«
    »Und ob wir das können«, schnauze ich ihn an. »Es ist an der Zeit, dass wir nach Hause gehen. Tut mir leid, Schnee. Ich habe versucht, dir zu helfen, und habe versagt. Tut mir leid.«
    »Du hast recht.« Schnee nickt. »Wir sollten uns darauf konzentrieren, dass ihr wieder nach Hause kommt. Vergiss die Sache mit mir. Ich will sowieso keinen Fiesling heiraten, der mit Steinen wirft. Auch nicht, wenn er ein Prinz ist. Ich lebe gerne bei den Zwergen. Lasst uns

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