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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Dienstmädchen.«
    »Jetzt weißt du vielleicht, was du an Mom gehabt hast.«
    »Tja, also beim Kochen kann keine deiner Mom das Wasser reichen, das ist mal verdammt sicher. Okay, war vielleicht wirklich unfair von mir zu erwarten, dass Sandie da mithalten kann. Aber musste sie unbedingt noch Salz in die Wunde streuen und mir ins Gesicht sagen, ich sei alt ?«
    » Autsch . Das hat sicher gesessen.«
    »Ich bin erst zweiundsechzig! Nur weil sie vierzehn Jahre jünger ist, ist sie noch lange kein junger Hüpfer. Aber so sieht sie mich nun mal – ich bin zu alt für sie. Alt und nutzlos …« Er ließ den Kopf wieder in die Hände sinken.
    Der Reiz verblasst, und dann sieht man den neuen, aufregenden Partner plötzlich im harschen Licht des Tages. Sandie Huffington war wohl eines Morgens aufgewacht, hatte Frank Rizzoli angeschaut und die Falten in seinem Gesicht bemerkt, seine schlaffen Hängebacken. Nachdem die Wirkung der Hormone nachgelassen hatte, war da nur noch dieser zweiundsechzigjährige Durchschnittstyp mit Bauch und Glatze. Sie hatte einer anderen Frau den Mann weggeangelt, und jetzt wollte sie ihren Fang wieder ins Meer zurückwerfen.
    »Du musst mir helfen«, sagte er.
    »Brauchst du Geld, Dad?«
    Sein Kopf schnellte hoch. »Nein! Das ist es nicht, worum ich dich bitte! Ich habe einen Job, warum sollte ich dein Geld brauchen?«
    »Aber was willst du denn?«
    »Du musst mit deiner Ma reden. Und ihr sagen, dass es mir leidtut.«
    »Das sollte sie von dir hören.«
    »Ich hab versucht, es ihr zu sagen, aber sie will mich ja nicht anhören.«
    Jane seufzte. »Okay, okay. Ich sag’s ihr.«
    »Und … frag sie, wann ich nach Hause kommen kann.«
    Sie starrte ihn an. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Was machst du denn für ein Gesicht?«
    »Du erwartest, dass Mom dich wieder einziehen lässt?«
    »Das Haus gehört zur Hälfte mir.«
    »Ihr würdet einander an die Gurgel gehen.«
    »Du findest es eine schlechte Idee, dass deine Eltern wieder zusammenkommen? Wie kannst du als Tochter so etwas sagen?«
    Sie holte tief Luft, und als sie weitersprach, tat sie es ganz langsam und deutlich. »Du willst also zu Mom zurückgehen, und du willst, dass alles wieder so ist wie vorher. Ist es das, was du mir sagen willst?« Sie rieb sich die Schläfen. »Ach du Scheiße.«
    »Ich will, dass wir wieder eine Familie sind. Ma, ich, du und deine Brüder. Weihnachten und Thanksgiving zusammen feiern. All die wunderbaren Abende, wenn wir stundenlang beim Essen zusammengesessen haben.«
    Ja, das Essen war dir immer schon wichtig.
    »Frankie ist dabei«, sagte er. »Er will es und Mike auch. Ich muss dich nur bitten, mit ihr zu reden, weil sie auf dich hört. Sag ihr, dass sie mich wieder aufnehmen soll. Sag ihr, so gehört es sich einfach.«
    »Was ist mit Korsak?«
    »Wen interessiert der denn?«
    »Sie sind verlobt. Sie planen ihre Hochzeit.«
    »Sie ist noch nicht geschieden. Sie ist immer noch meine Frau.«
    »Es geht doch nur noch um ein paar Papiere.«
    »Es geht um die Familie. Es geht darum, was richtig ist. Bitte, Jane, rede mit ihr. Und dann können wir endlich wieder die Rizzolis sein.«
    Die Rizzolis. Sie dachte darüber nach, was das bedeutete. Eine Geschichte. All die Ferien und Geburtstage, die sie gemeinsam verbracht hatten. Erinnerungen, die nur sie miteinander teilten. Das war etwas ganz Besonderes, etwas, was man nicht einfach so über Bord warf, und sie war sentimental genug, um dem nachzutrauern, was sie verloren hatten. Jetzt könnte das zerbrochene Porzellan wieder gekittet werden, Mom und Dad könnten wieder zusammen sein, wie eh und je. Frankie und Mike wollten es. Ihr Dad wollte es.
    Und ihre Mutter? Was wollte sie?
    Sie dachte an das Brautjungfernkleid aus rosa Taft, das Angela ihr so stolz präsentiert hatte. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, als sie und Gabriel bei ihrer Mutter zum Essen eingeladen waren, als Angela und Korsak wie die Teenager gekichert und unter dem Tisch gefüßelt hatten. Sie sah ihren Vater an, der ihr gegenübersaß, und sie konnte sich nicht erinnern, dass er je mit ihrer Mutter gefüßelt hätte. Oder gekichert. Oder Angela einen Klaps auf den Hintern gegeben. Was sie sah, war ein müder und geschlagener Mann, der alles auf eine flatterhafte Blondine gesetzt und alles verloren hatte. Wenn ich Mom wäre, würde ich ihn wieder aufnehmen?
    »Janie? Red für mich mit ihr«, flehte er.
    Sie seufzte. »Okay.«
    »Tu’s bald. Bevor sie sich zu sehr an dieses Arschloch

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