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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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schon wieder in Kolumbien. Marias Telefonate lösen bei mir bis jetzt keinen Alarm aus.«
    »Dann hält sie auf einem anderen Weg die Verbindung mit ihm. Per Mail oder vielleicht durch eine Kontaktperson. Deshalb nehmen wir uns jetzt auch den erweiterten Bekanntenkreis vor. Irgendwelche neuen Hinweise aus der Bevölkerung seit dem Aufruf im Fernsehen heute Morgen?«
    Moore nickte. »Wir versuchen, ihnen allen nachzugehen.«
    »Du weißt, was Meister Yoda sagt: Es gibt kein Versuchen, nur Tun. « Crowe sah auf seine Uhr und stand abrupt auf, während er seine Krawatte zurechtrückte. »Ich werde zu einem Interview erwartet«, sagte er und verließ den Raum.
    »Sollten wir nicht mal diese Tür vergrößern lassen?«, meinte Jane. »Bevor sein Kopf so groß wird, dass er nicht mehr durchpasst?«
    »Ich glaube, es ist schon zu spät«, sagte Moore. Selbst er, dessen Geduld geradezu legendär war, wirkte genervt, als er seine Papiere zusammenraffte und in seine Aktentasche stopfte. Er hatte in letzter Zeit öfter davon gesprochen, den Dienst zu quittieren; dieser Fall würde ihm vielleicht den letzten Anstoß geben.
    »Was hältst du von Zapata?«, fragte Jane ihn.
    »Andres Zapata hat alles, was Crowe an einem Verdächtigen liebt. Zugang zum Tatort, die Gelegenheit zur Tat, ein Vorstrafenregister. Und keine Greencard.«
    »Du klingst nicht sehr überzeugt.«
    »Ich habe aber auch keine überzeugenden Argumente dagegen. Bis auf Weiteres ist Zapata unser Mann.« Moore klappte seine Aktentasche zu und schlurfte zur Tür hinaus wie ein frustrierter Bürohengst.
    »Wow«, sagte sie zu Frost. »Was haben sie dem denn in den Kaffee getan?«
    »Du hast ja nicht mitgekriegt, was die letzten paar Tage hier los war«, erwiderte Frost. »Du hast nicht das Vergnügen von Crowes Gesellschaft genossen.«
    Jane saß da und klopfte mit ihrem Stift auf die Akten, die sie zur Besprechung mitgebracht hatte. Sie dachte an die vielen Stunden, die sie den Recherchen über die Wards und die Yablonskis gewidmet hatte. »Sag mir, dass etwas dran ist an meiner Theorie, Frost. Sag mir, dass das alles irgendwie nicht normal ist.«
    »Das alles ist irgendwie nicht normal.«
    »Danke.«
    »Aber das heißt noch nicht, dass es eine Verbindung zu diesem Fall gibt. Ich habe inzwischen die Datenbank durchsucht. Hab mir Hunderte von Fällen im ganzen Land angeschaut, bei denen komplette Familien ausgelöscht wurden. So leid es mir tut, aber diese drei Familien sind bei Weitem nicht allein mit ihrem Schicksal.«
    »Aber es ist der zweite Anschlag, der diese drei von den anderen unterscheidet. Es ist, als ob der Sensenmann nicht aufgeben will, bis der Job komplett erledigt ist. Wie sollen wir das erklären?«
    »Es gibt nicht für jeden Irrsinn eine Erklärung. Manchmal ist es ganz einfach so.«
    »Diese Antwort habe ich noch nie gemocht. Das ist die Antwort, die ich meiner Tochter immer gebe.«
    »Und Regina gibt sich damit zufrieden, oder?«
    »Das heißt noch lange nicht, dass ich mich damit zufriedengebe.«
    Ihr Handy klingelte. Jane stöhnte, als sie Crowes Nummer auf dem Display las. Sie sah Frost an und verdrehte die Augen, während sie sich meldete: »Rizzoli.«
    »Zapata wurde gesichtet, in einer Wohnung in Roxbury. Das Team, das Maria observiert, ist ihr dorthin gefolgt, und kurz darauf kreuzt dieser Vollidiot auf. Macht euch auf die Socken – wir kaufen ihn uns.«
    Zehn Minuten später hielten Jane und Frost neben einem Maschendrahtzaun und sprangen aus dem Wagen. Crowe war schon da; er stolzierte umher wie ein General, der seine Truppen inspiziert – die in diesem Fall aus den Detectives Arbato und Moore sowie zwei Streifenpolizisten bestanden.
    »Der Vordereingang ist um die Ecke«, sagte Arbato und deutete auf den viergeschossigen Wohnblock. »Cahill bewacht die Eingangstür. Bis jetzt hat er den Verdächtigen nicht rauskommen sehen.«
    »Sind wir sicher, dass es Zapata ist?«, fragte Moore.
    »Wenn nicht, dann hat er einen Doppelgänger. Maria ist zwei Blocks von hier aus dem Bus ausgestiegen und schnurstracks auf dieses Haus zugegangen. Eine halbe Stunde später taucht Zapata auf, geht quer über den Parkplatz und betritt das Gebäude.«
    »Habt ihr eine Liste der Mieter?«, fragte Jane.
    »Ja. Es sind insgesamt vierundzwanzig Wohnungen, von denen fünf leer stehen.«
    »Irgendwelche hispanischen Namen?«, fragte Crowe. »Die nehmen wir uns als Erste vor.«
    Einer der Streifenbeamten lachte. »Hey, super – das nenn ich Profiling.«
    »Sie

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