Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
Vom Netzwerk:
Rolle davon gefunden.« Er setzte sich wieder.
    »Wir haben also geklärt, dass sämtliche Materialien, die zur Herstellung dieser Puppen beziehungsweise zum Aufhängen des Opfers gebraucht wurden, hier auf dem Schulgelände zu finden sind: die Zweige, der Bindfaden und das Seil.« Julian sah sich im Raum um. »Aber jetzt wird es schwierig: Wir müssen die Frage beantworten, die Lester vorhin gestellt hat: Warum? Warum tötet jemand einen Hahn, schneidet ihn auf und weidet ihn aus? Warum hängt er ihn an einem Weg auf, den wir fast täglich benutzen? An einer Stelle, wo wir ihn mit Sicherheit finden werden?« Er wartete auf eine Antwort.
    »Da will jemand Aufmerksamkeit erregen«, sagte Arthur.
    »Oder jemand hasst Hähne«, meinte Bruno und sah Claire demonstrativ an.
    »Ein religiöses Ritual«, schlug Will vor. »Wie bei der Santería. Die schlachten doch Hühner, nicht wahr?«
    »Ein Psychopath, der Tiere aus Spaß tötet«, sagte Lester. »Vielleicht hat er es genossen. Vielleicht gibt ihm so was einen Kick, und das heißt, er wird es wieder tun.« Lester machte eine Kunstpause. »Und das nächste Mal ist es vielleicht kein Hahn.«
    Das ließ sie alle verstummen.
    Es war Teddy, der das Schweigen brach. »Ich glaube, es ist eine Botschaft«, sagte er.
    »Was für eine Botschaft?«, fragte Julian.
    »Er will uns etwas sagen. Uns warnen.« Teddys Stimme wurde zu einem heiseren Flüstern. »Fragt sich außer mir noch jemand, warum es genau drei Puppen sind?«
    Maura sah die Zweigpuppen an. Und dann Claire, die in der ersten Reihe saß, zwischen Will und Teddy.
    Zwei Jungen. Ein Mädchen.

18
    »Ich bin in Geografie nicht so gut, Rizzoli, hilf mir doch mal auf die Sprünge«, sagte Detective Crowe. »Also, soviel ich weiß, liegt New Hampshire nicht in unserem Zuständigkeitsbereich.«
    Jane blickte in die Gesichter der Kollegen, die sich zur Teambesprechung versammelt hatten. Frost und Moore saßen ihr gegenüber, aber keiner der beiden schien an diesem Morgen große Lust zu verspüren, sich mit Crowe anzulegen. Überhaupt sah das ganze Team aus, als hätte es die ewigen Auseinandersetzungen satt. Crowe hatte ihnen allen den Schneid abgekauft, und Jane war die Einzige, die bereit war, ihm die Stirn zu bieten. Die Einzige, die es geradezu genoss, sich nach allen Regeln der Kunst mit ihm zu fetzen.
    »Ich habe einfach nur sämtliche Parallelen zum Fall Ackerman aufgelistet«, sagte sie. »Vor zwei Jahren kommen die Yablonskis ums Leben, als eine Bombe ihr Privatflugzeug zum Absturz bringt.«
    »Und das war in Maryland«, bemerkte Crowe.
    »Ebenfalls vor zwei Jahren werden Claire Wards Eltern erschossen …«
    »Und zwar in London.« Crowe lachte. »In einem anderen Land , verdammt noch mal.«
    »… und beide Vorfälle ereignen sich in der gleichen Woche , in der Teddy Clocks Familie in Saint Thomas überfallen wird. Drei Familien, Crowe. Alle im Abstand von wenigen Tagen ermordet. Jetzt sind zwei Jahre vergangen, und die einzigen überlebenden Mitglieder dieser Familien sind wieder das Ziel von Mordanschlägen. Es ist, als ob jemand entschlossen wäre, ihre ganzen Sippen auszulöschen. Und diese Kinder werden die Letzten sein, die sterben müssen.«
    »Was schlägst du vor, Rizzoli? Willst du nach Maryland fliegen und den Kollegen dort die Ermittlungsarbeit abnehmen?«
    »Nach Maryland zu fliegen wäre ein Anfang.«
    »Und was kommt als Nächstes – London? Das Boston PD würde bestimmt mit Freuden die Rechnung bezahlen. Ach ja, und vergessen wir nicht Saint Thomas. Irgendjemand muss doch auch diesen Fall unter die Lupe nehmen.«
    Frost hob die Hand. »Ich übernehme freiwillig Saint Thomas.«
    »Ich will keine Vergnügungsreisen nach London und Saint Thomas spendiert bekommen«, entgegnete Jane. »Ich will lediglich ein bisschen Zeit auf diese Sache verwenden. Ich glaube, dass es da Verbindungen gibt, die wir bloß noch nicht sehen. Etwas, was die Wards, die Yablonskis und die Clocks miteinander verknüpft.«
    »Eine gewaltige internationale Verschwörung«, knurrte Crowe. »Na klar.«
    »Die Umstände rechtfertigen weitere Recherchen.«
    »Nein. Wir konzentrieren uns weiter auf Andres Zapata. Plötzlich ist er wie vom Erdboden verschluckt, und das ist für mich so gut wie ein Schuldeingeständnis.« Crowe sah Frost an. »Was haben wir zu seinen Telefonaten?«
    Frost schüttelte den Kopf. »Er hat sein Handy seit dem Mord an den Ackermans nicht mehr benutzt. Ich vermute, dass er es weggeworfen hat, oder er ist

Weitere Kostenlose Bücher