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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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mir noch nichts erzählt. Gibt es da eine Verbindung zu dieser ganzen Geschichte?«
    »Nicholas Clock arbeitete als Finanzberater in Providence, Rhode Island«, erklärte Jane. »Er und seine Frau Annabelle wurden an Bord ihrer Jacht vor Saint Thomas getötet.«
    Parris schüttelte den Kopf. »Ich sehe keine Parallelen zu den Yablonskis oder den Wards. Nichts, was diese drei Familien miteinander verbindet.«
    Nur dass ihre Kinder alle im selben Internat sind . Eine Tatsache, die Jane verschwieg, weil sie sie beunruhigte. Der Mörder musste ihre Spur nur bis Abendruh verfolgen, dann wären sie ihm alle ausgeliefert.
    »Ich weiß nicht, was das alles zu bedeuten hat«, sagte Parris. »Ich kann nur sagen, dass es mir eine Scheißangst einjagt. Das Flugzeug der Yablonskis wurde mit Cyclonit zum Absturz gebracht. Das Haus der Temples in New Hampshire wurde mit Semtex in die Luft gejagt. Das sind keine Amateure. Mörder von diesem Kaliber interessiert es einen feuchten Dreck, dass wir Bullen sind. Sie operieren auf einer ganz anderen Ebene, mit Spezialausbildungen und Zugang zu militärischen Sprengstoffen. Sie und ich, wir sind für die nur Ungeziefer. Vergessen Sie das nicht.« Er kippte seinen Martini und stellte das Glas ab. »Und das ist so ziemlich alles, was ich Ihnen zu sagen habe.« Er winkte der Bedienung. »Die Rechnung, bitte!«
    »Wir übernehmen das«, sagte Jane.
    Parris nickte. »Vielen Dank.«
    »Danke, dass Sie sich mit uns getroffen haben.«
    »Nicht, dass ich Ihnen sehr viel weitergeholfen hätte«, meinte er und erhob sich von seinem Platz. Trotz der drei Martinis schien er keinerlei Gleichgewichtsprobleme zu haben. »Ich sollte vielmehr Ihnen danken.«
    »Wofür?«
    In dem Blick, den er ihr zuwarf, lag Mitgefühl. »Damit bin ich aus der Sache raus. Von jetzt an werden die Sie beobachten.«
    Jane nahm eine heiße Dusche, ließ sich auf ihr Hotelbett fallen und starrte in die Dunkelheit. Die Tasse Kaffee zum Abendessen war ein Fehler gewesen – das Koffein in Kombination mit den Ereignissen des Tages hielt sie hellwach. Ruhelos grübelte sie über das nach, was sie und Frost an diesem Tag erfahren hatten und was es bedeutete. Als sie endlich einschlief, setzte die aufgewühlte Stimmung sich bis in ihre Träume fort.
    Es war eine ungewöhnlich klare Nacht. Mit Regina auf dem Arm stand sie in einer Menschenmenge und blickte zum Himmel auf, wo viele Sterne glitzerten. Einige dieser Sterne begannen sich zu bewegen wie Glühwürmchen, und sie hörte das staunende Gemurmel der Menge, als diese Sterne immer heller wurden und in geometrischer Formation über den Himmel zogen.
    Es waren gar keine Sterne.
    Voll Entsetzen begriff sie, was diese Lichtpunkte tatsächlich bedeuteten, und sie bahnte sich einen Weg durch die Menge, hielt verzweifelt Ausschau nach einem Versteck. Einem Unterschlupf, wo die Lichtpunkte aus dem All sie nicht finden würden. Sie kommen, um uns zu holen.
    Mit einem Ruck erwachte sie, und ihr Herz hämmerte so wild, dass sie glaubte, es müsse ihr die Brust sprengen. Schweißgebadet lag sie da, während die Schrecken des Albtraums nach und nach verblassten. So geht es einem, wenn man mit einem paranoiden Polizisten zu Abend isst, dachte sie. Man träumt von Alien-Invasionen. Und zwar nicht von freundlichen ET s, sondern von Monstern mit Raumschiffen und Todesstrahlen. Und warum sollten Außerirdische nicht als Eroberer auf die Erde kommen? Sie wären wahrscheinlich genauso blutrünstig wie wir.
    Sie schwang die Beine über die Bettkante und setzte sich auf. Ihre Kehle war wie ausgedörrt, der Schweiß kühl auf ihrer Haut. Die Leuchtziffern des Radioweckers in ihrem Motelzimmer zeigten 2:14 Uhr. In nur vier Stunden mussten sie auschecken, um ihren Rückflug nach Boston zu erreichen. Sie stand auf und tastete sich im Dunkeln ins Bad, um einen Schluck Wasser zu trinken. Als sie am Fenster vorbeikam, fiel ein dünner Lichtstrahl durch die Gardinen und verschwand wieder.
    Sie trat ans Fenster und schob den Vorhang ein Stück zur Seite, um auf den unbeleuchteten Parkplatz hinauszuspähen. Das Motel war komplett ausgebucht, sämtliche Stellplätze belegt. Sie suchte die Dunkelheit ab und fragte sich, wo dieser Taschenlampenstrahl wohl hergekommen war. Gerade wollte sie die Gardinen wieder zufallen lassen, als plötzlich bei einem der geparkten Autos die Innenbeleuchtung anging.
    Das ist unser Mietwagen.
    Sie hatte für diese Dienstreise keine Waffe eingepackt und Frost auch nicht. Sie waren

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