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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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unbewaffnet, ohne Verstärkung – und sie wussten nicht, mit wem oder was sie es zu tun hatten. Rasch griff sie nach ihrem Handy und drückte eine Kurzwahltaste. Es läutete ein paar Mal, dann meldete sich Frost mit verschlafener Stimme.
    »Da macht sich jemand an unserem Wagen zu schaffen«, flüsterte sie, während sie in ihre Jeans schlüpfte. »Ich geh jetzt raus.«
    »Was? Warte auf mich!«
    Sie zog den Reißverschluss hoch. »Dreißig Sekunden, dann bin ich zur Tür raus.«
    »Moment, warte! Ich komm ja schon.«
    Sie schnappte sich ihre Taschenlampe und die Schlüsselkarte und trat barfuß hinaus auf den Gang, im gleichen Moment, als Frost aus dem Zimmer nebenan kam. Kein Wunder, dass er es so schnell geschafft hatte – er trug noch seinen Schlafanzug. Einen rot-weiß gestreiften Pyjama, der zuletzt zu Clark Gables Zeiten modern gewesen war.
    Er sah, wie sie ihn anstarrte, und fragte: »Was ist?«
    »Da tun einem ja die Augen weh. Du siehst aus wie eine wandelnde Neonreklame«, murmelte sie, während sie zum Seitenausgang am Ende des Flurs gingen.
    »Was hast du vor?«
    »Wir finden heraus, wer in unserem Auto ist.«
    »Vielleicht sollten wir lieber die Notrufzentrale anrufen.«
    »Bis die jemanden schicken, ist er schon längst über alle Berge.«
    Sie öffneten lautlos die Tür und traten hinaus in die Nacht, wo sie sofort hinter einem geparkten Wagen in Deckung gingen. Vorsichtig spähte Jane an der hinteren Stoßstange vorbei und blickte die Reihe entlang bis zu dem Stellplatz mit ihrem Mietwagen. Die Innenbeleuchtung war wieder erloschen.
    »Bist du sicher, dass du etwas gesehen hast?«, flüsterte Frost.
    Der Zweifel, den sie aus seiner Frage heraushörte, gefiel ihr überhaupt nicht. Das Letzte, was sie in diesem Moment gebrauchen konnte – mitten in der Nacht auf einem Motel-Parkplatz, wo ihr der Schotter in die Knie schnitt –, war, dass Mr. Neon-Pyjama ihre Sehkraft anzweifelte.
    Sie schlich auf ihren Mietwagen zu, ohne sich darum zu kümmern, ob Frost ihr folgte oder nicht, denn inzwischen kamen ihr selbst Zweifel. Sie fragte sich, ob das Licht, das sie gesehen hatte, nicht ein Überbleibsel aus ihrem Albtraum gewesen war. Aliens in ihren Träumen und jetzt Aliens auf dem Parkplatz.
    Es war nur noch ein Auto zwischen ihr und dem Mietwagen.
    Sie hielt inne, die verschwitzte Hand gegen die hintere Stoßstange eines Pick-ups gepresst. Nur noch zwei Schritte, und sie würde das Heck ihres eigenen Wagens berühren können. Sie verharrte geduckt in der Dunkelheit, versuchte zu hören, ob sich irgendetwas bewegte, doch das einzige Geräusch war das ferne Rauschen des Verkehrs.
    Sie lehnte sich nach vorn, spähte in die Lücke zwischen den zwei Fahrzeugen – und sah nichts. Die Zweifel, die sie aus Frosts Stimme herausgehört hatte, bestürmten sie erneut, wurden sogar noch lauter. Sie reagierte darauf, indem sie mit einem Satz hinter das Heck ihres Mietwagens sprang und einen Blick um die Ecke riskierte.
    Auch auf der Beifahrerseite war niemand zu sehen.
    Sie richtete sich auf und spürte die nächtliche Brise im Gesicht, als sie den Blick über den Parkplatz schweifen ließ. Falls jemand sie beobachtete, wäre sie jetzt seinen Blicken vollkommen schutzlos preisgegeben. Und nun kam auch noch Frost dazu, der in seinem rot-weißen Pyjama ein noch offensichtlicheres Ziel abgab.
    »Niemand zu sehen«, sagte er. Es war keine Frage – er stellte nur fest, was offensichtlich war.
    Zu verärgert, um ihn einer Antwort zu würdigen, schaltete sie ihre Stablampe ein und ging um den Wagen herum. Keine Kratzer im Lack, nichts auf dem Asphalt um das Auto herum bis auf eine platt getretene Zigarettenkippe, die aussah, als ob sie schon seit Wochen dort läge. »Mein Zimmer ist gleich dort«, sagte sie und deutete auf das Fenster. »Ich habe durch die Vorhänge ein Licht gesehen. Von einer Taschenlampe. Als ich hinausschaute, ging die Innenbeleuchtung an. Da war jemand in unserem Auto.«
    »Aber hast du denn jemanden gesehen?«
    »Nein. Er hat sich wohl zu tief geduckt.«
    »Also, wenn er in unserem Wagen war, dann müsste er eigentlich …«, Frost hielt inne, »… offen sein.«
    »Was?«
    »Er ist nicht abgeschlossen.« Er zog an der Klinke der Fahrertür, und das Licht im Innenraum ging an. Beide starrten in den hell erleuchteten Wagen. Keiner rührte sich von der Stelle.
    »Ich habe ihn heute Abend abgeschlossen«, sagte sie.
    »Bist du sicher?«
    »Warum zweifelst du die ganze Zeit an, was ich sage? Ich weiß ,

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