Abendstern - Roman
sie auf der Veranda des Hotels standen. »Die anderen haben es nicht gesehen, aber Sie und ich. Was das ist? Wenn ich das wüsste. Da drüben steht mein Auto. Kommen Sie. Wir fahren einfach.«
Die Brünette schwieg, bis sie im Auto saßen und Quinn mit quietschenden Reifen losfuhr. »Wer zum Teufel sind Sie?«
»Quinn. Quinn Black. Ich bin Autorin, hauptsächlich schreibe ich über Spukphänomene. Wovon es hier in der Stadt eindeutig zu viele gibt. Wer sind Sie?«
»Layla Darnell. Was ist das hier?«
»Das möchte ich gerne herausfinden. Ich weiß nicht, Layla, ob ich unter den Umständen sagen kann, dass es nett ist, Sie kennen zu lernen.«
»Ja, das weiß ich auch nicht. Wohin fahren wir?«
»Zur Quelle, oder zu einem von ihnen.« Quinn warf Layla einen Blick zu. Die Frau war immer noch blass. Wer konnte es ihr verdenken? »Was machen Sie in Hawkins Hollow?«
»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich werde wohl nicht lange bleiben.«
»Verständlich. Schöne Tasche übrigens.«
Lalya lächelte schwach. »Danke.«
»Wir sind gleich da. Okay, Sie wissen also nicht, warum Sie hier sind. Woher kommen Sie denn?«
»Aus New York.«
»Das habe ich mir doch gleich gedacht. Das sieht man Ihnen an. Gefällt es Ihnen dort?«
»Äh.« Layla fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Meistens. Ich leite eine Boutique in SoHo. Leitete. Ach, ich weiß es nicht mehr so genau.«
Fast da, dachte Quinn. Ruhe bewahren. »Dann kriegen Sie wahrscheinlich die Sachen günstig.«
»Ja, das gehört dazu. Haben Sie so etwas schon mal gesehen? So etwas wie dieses Ding?«
»Ja. Und Sie?«
»Im wachen Zustand nicht. Ich bin doch nicht verrückt«, erklärte Layla. »Oder vielleicht sind wir es beide.«
»Nein, ganz bestimmt nicht.« Quinn bog in Cals Einfahrt ein und fuhr über die kleine Brücke auf das Haus zu, in dem - Gott sei Dank - Licht brannte.
»Wessen Haus ist das?«, fragte Layla misstrauisch. »Wer wohnt hier?«
»Caleb Hawkins. Seine Vorfahren haben die Stadt gegründet. Er ist okay. Er kennt das, was wir gesehen haben.«
»Woher?«
»Das ist eine lange Geschichte. Sie denken jetzt bestimmt, was tue ich hier im Auto mit einer völlig Fremden, die mir erzählt, wir sollen in dieses einsame Haus gehen.«
»Ja, der Gedanke ist mir durch den Kopf gegangen.«
»Ihr Instinkt hat Sie zu mir ins Auto steigen lassen, Layla. Vielleicht reicht das ja fürs Erste. Außerdem haben wir keine Mäntel dabei, und es ist kalt.«
»In Ordnung. Ja, in Ordnung.« Layla holte tief Luft, stieg aus dem Wagen und ging mit Quinn zur Haustür.
»Nett hier. Wenn man einsame Häuser am Waldrand mag.«
»Für eine New Yorkerin ist das sicher der reinste Kulturschock.«
»Ich bin in Altoona, Pennsylvania, aufgewachsen.«
»Ach, ich komme aus Philadelphia. Da sind wir ja praktisch Nachbarn.« Quinn klopfte an die Tür, öffnete sie dann jedoch und rief: »Cal!«
Sie waren gerade im Wohnzimmer angelangt, als er angelaufen kam. »Quinn? Was ist los?« Als er Layla erblickte, fügte er hinzu: »Hallo. Was ist?«
»Wer ist denn hier?«, wollte Quinn wissen. »In der Einfahrt steht noch ein Auto.«
»Fox. Was ist passiert?«
»Die Bonusfrage.« Quinn schnüffelte. »Rieche ich da gebratenes Hühnchen? Gibt es etwas zu essen? Cal - das ist Layla Darnell; Layla, Cal Hawkins - Layla und ich haben noch nicht zu Abend gegessen.«
Sie ging an ihm vorbei, schnurstracks in die Küche.
»Es tut mir leid, dass ich Sie so überfalle«, begann Layla. Er sah nicht gerade aus wie ein Serienkiller. Aber man konnte natürlich nie wissen. »Ich weiß nicht, was los ist oder warum ich überhaupt hier bin. Ich habe sehr verwirrende Tage hinter mir.«
»Okay. Kommen Sie mit in die Küche.«
Quinn hatte bereits ein Hühnerbein in der Hand und trank einen Schluck von Cals Bier. »Layla Darnell, Fox O’Dell. Ich bin eigentlich nicht in der Stimmung für Bier«, sagte sie zu Cal. »Ich wollte gerade Wein bestellen, als Layla und ich auf widerwärtige Weise unterbrochen wurden. Haben Sie welchen?«
»Ja. Ja.«
»Ist er auch anständig? Wenn Sie nur welchen mit Drehverschlüssen haben, bleibe ich lieber bei Bier.«
»Ich habe sehr anständigen Wein.« Er stellte einen Teller auf den Tisch. »Nehmen Sie einen Teller.«
»In solchen Dingen ist er das reinste Mädchen«, erklärte Fox ihr. Er war aufgestanden und rückte einen Stuhl zurecht. »Sie sehen ein wenig aufgewühlt aus - Layla, ja? Setzen Sie sich doch.«
Da Layla nicht davon ausging,
Weitere Kostenlose Bücher