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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass Serienkiller in einer hübschen Küche am Tisch saßen, Brathähnchen aßen und Bier tranken, ließ sie sich gehorsam auf den Stuhl sinken. »Warum nicht?« Sie stützte den Kopf in die Hände. »Ich bin wahrscheinlich gar nicht hier. Vermutlich bin ich in einer Gummizelle und bilde mir das alles ein.«
    »Was bilden Sie sich ein?«, erkundigte sich Fox.
    »Layla ist heute Morgen erst angekommen«, warf Quinn ein. »Sie ist aus New York. Als ich heute Abend im Speisesaal des Hotels saß und gerade überlegte, ob ich Fisch und grünen Salat essen und ein nettes Glas Wein dazu trinken sollte, kam Layla herein. Wahrscheinlich wollte sie auch zu Abend essen, ich wollte sie schon fragen, ob sie sich zu mir an den Tisch setzt. Aber bevor ich die Einladung aussprechen konnte, kam
so eine Art Schlange, dicker als die Oberschenkel meiner Tante Christine und etwa anderthalb Meter lang, durch den Saal gekrochen, über einen Tisch, an dem ein junges Paar saß, und auf Layla zu, wobei sie eine Art widerlichen Schleim hinterließ. Layla hat sie auch gesehen.«
    »Ich habe sie angesehen. Sie hat mich direkt angesehen«, flüsterte Layla.
    »Geben Sie ihr ein Glas Wein, Cal«, sagte Quinn und legte Layla die Hand auf die Schulter. »Wir waren die beiden Einzigen, die das Wesen gesehen haben, und glauben Sie mir, mir ist die Lust vergangen, im Hotel zu essen.«
    »Oh, vielen Dank.« Layla ergriff das Weinglas, das Cal ihr reichte, und trank es auf einen Zug halb leer.
    »Also, jetzt sind wir jedenfalls hier«, fuhr Quinn fort, »und ich möchte gerne wissen, ob einer von Ihnen so etwas, wie ich es gerade beschrieben habe, schon einmal gesehen hat.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann ergriff Cal seine Bierflasche und trank einen Schluck. »Wir haben schon vieles gesehen. Die wichtigere Frage scheint mir zu sein, warum Sie etwas sehen und warum gerade jetzt?«
    »Ich habe da so eine Theorie.«
    Cal wandte sich an Fox. »Und die wäre?«
    »Verbindungen. Du hast selbst gesagt, dass es irgendeine Verbindung geben muss, die es Quinn möglich macht, den Dämon zu sehen, zu träumen …«
    »Träume?« Layla hob den Kopf. »Sie hatten Träume?«

    »Ach, Sie auch?«, fuhr Fox fort. »Dann müssen wir auch feststellen, in welcher Weise Layla mit dem Ganzen verbunden ist. Vielleicht können wir für den Anfang einfach von der Hypothese ausgehen, dass es dem Dämon eine Art psychischen Schub gibt, dass Quinn und Layla hier in Hollow sind, vor allem im siebten Jahr.«
    »Das klingt nicht schlecht«, meinte Cal.
    »Nein, ich finde es sogar sehr gut.« Quinn überlegte. »Energie. Die meisten paranormalen Aktivitäten brauchen Energie, die Energie von Menschen in ihrer Umgebung. Wir können davon ausgehen, dass sich diese psychische Energie mit der Zeit aufgebaut und verstärkt hat, so dass die Dämonen jetzt in Verbindung mit anderen Energien in unsere Realität vordringen können, und zwar in gewissem Maße außerhalb ihres traditionellen Zeitrahmens.«
    »Wovon redet ihr?«, fragte Layla verwirrt.
    »Das erklären wir Ihnen noch, versprochen.« Quinn lächelte sie an. »Essen Sie doch etwas. Sie brauchen Nervennahrung.«
    »Ich glaube, ich brächte jetzt keinen Bissen herunter.«
    »Die Schlange ist direkt über den Brotkorb gekrochen«, erklärte Quinn. »Es war richtig eklig. Leider verschlägt es mir allerdings so gut wie nie den Appetit.« Sie nahm sich zwei kalte Pommes. »Wenn wir also der Theorie von Fox folgen, wo ist dann der Kontrapunkt? Das Gute gegen das Böse, Weiß gegen Schwarz. In meinen Recherchen stoße ich immer wieder auf beide Seiten.«

    »Vielleicht kann es noch nicht heraus.«
    »Oder ihr beide hängt mit dem Bösen zusammen und nicht mit dem Guten«, schlug Cal vor.
    Quinn kniff die Augen zusammen. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Es ist zwar beleidigend, aber im Moment kann ich dem nicht wirklich etwas entgegensetzen. Außer der Tatsache, warum dann besagter Dämon versucht, uns Angst einzujagen.«
    »Das stimmt«, gab Cal zu.
    »Ich möchte Antworten«, warf Layla ein. »Ernsthafte, vernünftige Antworten.«
    Quinn nickte ihr zu. »Ja, das kann ich verstehen. Also: Es gibt hier eine Stelle im Wald, die als Heidenstein bekannt ist. Dort sind schlimme Dinge passiert. Götter, Dämonen, Blut, Tod, Feuer. Ich gebe Ihnen mal ein paar Bücher zu dem Thema. Jahrhunderte sind vergangen, dann hat jemand die Stelle wieder geöffnet. Seit neunzehnhundertsiebenundachtzig kommt das Böse jedes siebte Jahr für

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