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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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träumen.«
    »Es ist ein Wunder, dass Sie nicht weggelaufen sind«, kommentierte Quinn.
    Layla warf ihr einen erschöpften Blick zu. »Wohin?«
    »Ja, natürlich.« Quinn legte Layla die Hand auf die Schulter. »Ich glaube, wir brauchen so viele Informationen wie möglich, aus jeder nur verfügbaren Quelle. Wir müssen uns zusammentun, einer für alle und alle für einen. Euch wird das zwar nicht gefallen«, sagte sie und nickte Cal zu, »aber ihr müsst euch daran gewöhnen.«
    »Sie stecken ja erst seit Tagen in der Geschichte. Fox und ich leben seit Jahren damit. Und darin. Sie brauchen sich also nicht selbst zum Captain zu ernennen, Blondie.«

    »Es verschafft Ihnen gewisse Vorteile, dass Sie seit einundzwanzig Jahren damit leben. Aber aufgehalten oder auch nur identifiziert haben Sie es nicht, trotz Ihrer einundzwanzigjährigen Erfahrung. Also, bleiben Sie ganz locker.«
    »Sie haben meine siebenundneunzigjährige Urgroßmutter heute ausgehorcht.«
    »Oh, Mann. Ihre bemerkenswerte, faszinierende Urgroßmutter ist zu mir gekommen, als ich in der Bibliothek recherchiert habe, hat sich aus freien Stücken mit mir unterhalten. Von aushorchen kann gar keine Rede sein. Und meine gute Beobachtungsgabe sagt mir, dass Sie Ihre Verschlossenheit nicht von ihr geerbt haben.«
    »Kinder, Kinder.« Fox hob die Hand. »Wir stehen doch alle auf derselben Seite, also regt euch ab. Cal, Quinn hat recht, und wir sollten darüber nachdenken. Aber, Quinn, Sie sind erst seit zwei Tagen in Hollow und Layla noch kürzer. Sie müssen geduldig sein und die Tatsache akzeptieren, dass manche Informationen vorsichtiger gehandhabt werden müssen und mehr Zeit erfordern. Selbst wenn wir …«
    »Was sind Sie?«, fragte Layla. »Anwalt?«
    »Ja.«
    »Das merkt man«, murmelte sie.
    »Am besten lassen wir das Ganze erst einmal ruhen«, sagte Cal. »Ich habe ja gesagt, dass ich morgen mit Ihnen zum Heidenstein gehe, und das tue ich auch. Danach sehen wir weiter.«
    »Einverstanden.«
    »Ist es für Sie im Hotel in Ordnung? Wenn Sie Bedenken
haben zurückzufahren, können Sie auch hier übernachten.«
    Sein Angebot stimmte Quinn milder. »Wir sind keine Feiglinge, Layla, oder?«
    »Vor ein paar Tagen hätte ich das noch bedenkenlos unterschrieben, jetzt jedoch bin ich mir nicht mehr so sicher. Aber ich denke, das Hotel ist in Ordnung.« Sie wollte wirklich am liebsten wieder in ihr großes, weiches Bett krabbeln und sich die Decke über den Kopf ziehen. »Ich habe hervorragend dort geschlafen, das ist doch schon etwas.«
    Erst wenn sie wieder im Hotel waren, dachte Quinn, würde sie Layla raten, alle Vorhänge zuzuziehen und eine Lampe anzulassen.

8
    Am nächsten Morgen drückte Quinn ein Ohr an die Tür zu Laylas Zimmer. Da sie den Fernseher laufen hörte, klopfte sie an. »Ich bin es, Quinn«, fügte sie hinzu, damit Layla sich nicht erschreckte.
    Layla öffnete die Tür in einer süßen, dunkelrot und weiß gestreiften Pyjamahose und einem dunkelroten Tank-Oberteil. Sie hatte wieder Farbe auf den Wangen, und ihre grünen Augen waren klar. Anscheinend war sie schon eine ganze Weile wach.
    »Ich wollte zu Cal fahren. Kann ich kurz hereinkommen?«

    »Ja.« Layla trat einen Schritt zurück. »Ich habe mir gerade überlegt, was ich heute anfangen soll.«
    »Du kannst mit mir kommen, wenn du willst.«
    »In den Wald? Nein, danke, dazu bin ich noch nicht bereit. Weißt du …« Layla schaltete den Fernseher aus und ließ sich in einen Sessel sinken. »Ich habe darüber nachgedacht, was du gestern Abend gesagt hast. Ich bin nie ein Feigling gewesen, aber als ich dann im Bett lag, die Vorhänge zugezogen und einen Stuhl unter der Türklinke, da habe ich gedacht, dass ich so etwas noch nie erlebt habe. Mein Leben ist bisher ziemlich normal gewesen.«
    »Du bist hierhergekommen und bist immer noch hier. Also, ein Feigling kannst du nicht wirklich sein. Wie hast du geschlafen?«
    »Gut. Als ich dann endlich eingeschlafen war, war es gut. Keine Träume, keine Heimsuchungen, kein Schreck in der Nacht. Jetzt frage ich mich natürlich, woran das schon wieder liegt.«
    »Ich habe auch nichts geträumt.« Quinn blickte sich im Zimmer um. Laylas Bett war in gedämpftem Grün und Cremefarben gehalten. »Theoretisch könnte dein Zimmer hier natürlich eine Sicherheitszone sein, aber das glaube ich nicht, weil das in meinem Zimmer, das nur zwei Türen weiter ist, nicht so ist. Vielleicht hat sich der Dämon nur für die Nacht freigenommen. Er musste

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