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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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real.«
    »Sagen Sie es nicht nur. Sie müssen es wissen, Layla. Der Dämon lebt in Lügen. Er ist nicht real.«
    Sie atmete tief durch. »Er ist nicht real. Er ist eine Lüge. Eine hässliche Lüge. Eine kleine, grausame Lüge. Es ist nicht real.«
    Das Feld war leer, und auf dem Gras war keine Spur von dem Blut zu entdecken.
    »Wie können Sie damit leben?« Layla starrte Fox an. »Wie halten Sie das aus?«

    »Weil ich weiß, dass wir ihn eines Tages endgültig vertreiben.«
    Ihr Hals wurde trocken. »Sie haben etwas mit mir gemacht. Als Sie mich an den Schultern gepackt haben, da haben Sie etwas mit mir gemacht.«
    »Nein.« Er leugnete es, ohne zu zögern. Er hatte etwas für sie gemacht, sagte er sich. »Ich habe Ihnen nur geholfen, sich daran zu erinnern, dass es nicht real war. Wir fahren jetzt zu Mrs Oldinger. Ich wette, Sie könnten jetzt einen Kamillentee gebrauchen.«
    »Hat sie auch Whiskey?«
    »Das würde mich nicht überraschen.«
     
    Quinn konnte Cals Haus schon durch die Bäume sehen, als ihr Handy eine SMS signalisierte.
    »Mist, warum hat sie mich nicht einfach angerufen?«
    »Vielleicht hat sie es ja versucht. Im Wald bekommt man oft keine Verbindung.«
    Sie holte sich die Nachricht und lächelte ein wenig, als sie Cybils knappen Stil erkannte.
    Beschäftigt, aber reizt mich. Kann in 1 - 2 Wochen da sein. Reden dann. Q? Pass auf! C.
    »In Ordnung.« Quinn steckte das Telefon wieder in den Rucksack. »Wenn ich am Kamin sitze und einen großen Drink in Händen halte, rufen wir Fox und Layla an.«
    »Ja, okay.«
    »Da du hier am Ort der Obermacker bist, kannst du sicher ein nettes, gemütliches und geräumiges Haus zur Miete für die nächsten sechs Monate finden.«

    »Und wer würde es mieten?«
    »Ich, meine entzückende Freundin Cybil, der ich das noch klarmachen werde, und höchstwahrscheinlich Layla, die wahrscheinlich erst überredet werden muss. Aber ich kann sehr überzeugend sein.«
    »Ursprünglich wolltest du doch nur eine Woche lang bleiben und dann im April noch einmal wiederkommen. Was ist aus diesem Plan geworden?«
    »Ich habe ihn geändert«, sagte sie unbekümmert und lächelte ihn an. »Findest du das nicht auch großartig?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er. Aber er ließ sie vorgehen und schloss die Tür auf, damit sie sein stilles Haus als Erste betreten konnte.

10
    Das Haus, in dem Cal aufgewachsen war, veränderte sich seiner Meinung nach ständig. Alle paar Jahre beschloss seine Mutter, dass die Wände neu gestrichen werden mussten, und bei der Gelegenheit probierte sie sämtliche neuen Moderichtungen aus.
    Natürlich führte neue Wandfarbe auch zu neuen Polstern oder Vorhängen und neuer Bettwäsche. Und mit Sicherheit wurden die Möbel umgeräumt.
    Er konnte kaum noch zählen, wie oft er schon für sie Möbel geschleppt hatte.
    Sein Vater sagte immer, wenn Frannie das Haus hatte,
das sie wollte, sei es an der Zeit für sie, alles wieder umzuändern.
    Früher einmal hatte Cal geglaubt, sie würde aus Langeweile das Haus umdekorieren, da sie zwar in zahlreichen Komitees war, aber nie außerhalb des Hauses gearbeitet hatte. Mit Anfang zwanzig hatte er sie als unausgefüllte Hausfrau gesehen und bemitleidet.
    Irgendwann einmal, in seinem zweiten Semester auf dem College, hatte er ihr, als er mit ihr alleine war, erklärt, wie sehr er verstehe, dass sie sich unterdrückt fühlte. Sie hatte so gelacht, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    »Liebling«, hatte sie gesagt, »ich fühle mich kein bisschen unterdrückt. Ich liebe einfach Farben, Stoffe, Muster und so etwas. Mein Haus ist mein Atelier, mein Projekt, mein Labor und mein Ausstellungsraum. Ich bin Regisseur, Kulissenbauer und Hauptdarsteller in einer Person. Wir brauchen das Geld nicht. Warum soll ich mir denn einen Job suchen und mir von jemand anderem vorschreiben lassen, was ich zu tun und zu lassen habe?«
    Sie legte ihm die Hand auf die Wange. »Du bist so ein süßer Junge, Caleb. Du wirst noch herausfinden, dass nicht jeder das will, was die Gesellschaft - je nach Mode - von ihm erwartet. Es war ein Glück, ja sogar ein Privileg für mich, zu Hause bleiben und meine Kinder großziehen zu können. Ich habe das Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, dem es nichts ausmacht, wenn ich mein Talent hier zu Hause austobe. Ich bin glücklich. Aber es freut mich, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast.«

    Mit der Zeit war ihm klar geworden, dass sie absolut recht hatte. Sie tat das, was ihr gefiel, und

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