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Abenteuer im Ferienlager

Titel: Abenteuer im Ferienlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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18-jähriger Bursche. Viel größer als Tarzan war er nicht, aber erheblich schwerer – und das ging sehr zu Lasten seiner Schnelligkeit.
    Tarzan wich mühelos aus. Zur Seite geduckt rammte er Mehlsen den Ellbogen auf die kurzen Rippen. Das stoppte den Rocker, als wäre er gegen eine Wand geprallt. Die Augen quollen hervor. Stocksteif stand er. Aber nur für eine Sekunde.
    Dann wurde er wie von Geisterhand gepackt, mit einem Schulterwurf in die Luft gewirbelt und wie ein nasser Sack auf den Rasen geschmettert. Bäuchlings blieb er liegen. Doch er war aus hartem Holz. Erstaunlich schnell kam er hoch, mit wutrotem Gesicht. Wie ein Stier griff er Tarzan an – blindlings. Und die zweite Landung vollzog sich. Diesmal hatte Tarzan ihn noch härter geworfen – aber nicht hart genug. Denn Mehlsen stand auf, japste, bewegte mühsam die linke Schulter – und stürzte abermals vor.
    »Aller guten Dinge sind drei«, sagte Tarzan.
    Beim dritten Mal bebte der Rasen. Und Mehlsen schrie auf. Später stellte sich heraus, dass seine Schulter verletzt war. Auch jetzt wollte er sich hochraffen. Aber dazu reichte es nicht mehr. Stöhnend rollte er zur Seite.
    »Polypen!«, schrie einer der Rocker in diesem Moment. »Streifenwagen!«

     

    Er hatte Recht. Fünf Polizeifahrzeuge näherten sich. Drei kamen über den Feldweg, zwei vom Dorf her.
    Hastig wurden die Maschinen gestartet. Aber es war schon zu spät. Die Polizeiwagen versperrten die Zufahrt und für eine Flucht durch wegloses Gelände waren die Maschinen nicht geeignet. Nur Plaschke wollte zu Fuß türmen. Aber Tarzan erwischte ihn am Arm.
    »Du bleibst hier«, meinte er freundlich.
    Und Plaschke fügte sich schlotternd.
    Augenblicke später waren die Rocker umringt.
    Eine der Pistolen wurde bei Mehlsen gefunden, die zweite bei Plaschke.
    »Das kommt euch teuer zu stehen«, sagte der leitende Polizeibeamte grimmig. »Waffendiebstahl bei der Bundeswehr! – da hört der Spaß auf. » Er blickte umher und fragte: »Wer von euch ist Peter Carsten?«
    Tarzan hätte sich gern verdrückt. Aber das ging natürlich nicht. Verlegen trat er vor. Dann durften alle mit ansehen, wie ihm der Polizeioffizier die Hand schüttelte.
     
    »Das hast du großartig gemacht, mein Junge«, sagte er. »Nur dank deiner Hilfe konnte dieser schwere Diebstahl so schnell geklärt werden.«
    Und das Jugendheim bleibt jetzt auch stehen, hätte Tarzan am liebsten geantwortet; aber er sagte nichts und sah nur zufrieden zu, wie die Rocker von der Polizei abgeführt wurden.

5. Rettung in letzter Sekunde
    Volle vier Wochen sind wir jetzt hier, schrieb Tarzan am 30. Juli in sein Tagebuch. HIER – das ist immer noch das Ferienlager bei T. Es liegt so dicht am Meer, dass uns die Möwen beim Picknick zusehen. Wenn die Flut der Nordsee kommt, hören wir das Klatschen der Wellen. Aber zwischen ihnen und uns steht der Deich – Gott sei Dank! Sonst gäbe es oft nasse Füße und alle Nichtschwimmer wären schon abgereist.
    Ich glaube allerdings: Unter den 200 Kindern und Jugendlichen – zwischen 10 und 18 – gibt’s keinen Nichtschwimmer. Auch von den Betreuern, den einzigen Erwachsenen im Lager, nehme ich an, dass sie sich über Wasser halten können. Unser Rasputin, der bärtige Student, ist allerdings so dünn, dass ich ihm ohne Schwimmweste von einem längeren Bad abraten würde. Mein Freund Willi Sauerlich, genannt Klößchen, hat’s da besser. Fett schwimmt oben, heißt es. Und er hat eine Wasserlage wie ein Fettauge auf der Fleischbrühe. Der einzige Vorteil seiner Verfressenheit.
    Dass auch schlanke Personen großartig schwimmen können, beweist Gaby. Sie hat ja mehrere Meistertitel im Rückenschwimmen, und dass man mit 13 Jahren noch steigerungsfähig ist, weiß jeder. Für sie scheint’s außerdem ein Schönheitsmittel zu sein, denn sie wird jeden Tag hübscher. Seewind und Sonne haben ihr blondes Haar etwas gebleicht. Das hebt die Bräune ihrer Haut hervor – und das Blau ihrer Augen. Sie wirkt auch etwas älter, als sie ist. Jedenfalls redet der Postbote sie immer mit »Fräulein Glockner« an.
    Was das Schwimmen betrifft, tut sich Karl Vierstein, unser Computergehirn, natürlicherweise etwas schwer. Er ist wirklich zu dürr. Auch hier hat er nicht zugenommen. Er ist eben so ein magerer Typ. Als wir vorige Woche an einem kühlen Tag im Hallenbad waren, vergaß er, seine Nickelbrille abzunehmen.
    Ich wollte ihm noch zurufen, aber er hechtete schon mit einem Kopfsprung ins Wasser. Lange haben wir dann

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