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Abenteuer im Ferienlager

Titel: Abenteuer im Ferienlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ich habe mich versprochen. Und das gar nicht so gemeint. Sie nicht gemeint, meine ich.«
    »Jetzt lügst du, weil du Angst hast«, fuhr Gaby ihn an. Und zu Tarzan: »Ich habe ihn zur Rede gestellt. Mit welchem Recht er denn auf Margit herumhackt? Du glaubst nicht, was er geantwortet hat!«
    »Nämlich?«, fragte Tarzan.
    »Margit würde stören. Sie passe nicht hier ins Ferienlager, wo nur gesunde Jugendliche wären. So dächten die meisten; und deshalb wäre es das Beste, sie wegzuekeln.«
    Sekundenlang verschlug es Tarzan die Sprache.
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte er leise zu Habicht. »Das heißt, dir würde ich so eine Einstellung zutrauen. Du bist erstens ein Idiot, zweitens bösartig. Aber dass außer dir noch jemand so denkt, halte ich für unmöglich.«
    »Frag doch die andern!«, entgegnete Habicht frech. »Diese... die stört hier das Bild. Wir wollen Ferien machen und nicht dauernd eine im Rollstuhl sehen. Wozu ist die denn gut? Sie kann nichts. Sie macht nichts mit. Sie ist zu nichts zu gebrauchen.«
    »Jetzt hör genau zu«, sagte Tarzan. »Der Nächste, der auch nur einen Ton gegen Margit sagt, kriegt es mit mir zu tun. Kannst das jedem bestellen, der so denkt wie du. Dir und deinen Gesinnungsgenossen sollte verboten werden, hier im Ferienlagerzu wohnen. Du kommst zwar auf deinen Laufwarzen schneller voran als Margit, aber auf jedem anderen Gebiet ist sie dir turmhoch überlegen. Ich wette, beim Schachspielen braucht sie keine zehn Züge, um dich matt zu setzen. Sie ist eine hervorragende Schülerin. Tischtennis spielt sie so gut wie ich. Und – was das Wichtigste ist – sie hat Charakter. An der Stelle, wo der Charakter sitzt, ist bei dir nur ein Misthaufen.«
    Trotzig schob Habicht die Unterlippe vor. »Das sagst du. Ich sage, diese Spinatziege ist hier überflüssig und...«
    Weiter kam er nicht.
    Die fürchterlichste Ohrfeige, die jemals im Ferienlager am Deich ausgeteilt wurde, landete in Lothar Habichts Gesicht.
    Er flog gegen die Tür, schreiend, prallte mit dem Kopf ans Holz, schrie noch lauter und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
     
    Tarzan öffnete die Tür, schob Habicht hinaus und verabschiedete ihn mit einem Tritt in den Hintern.
    »Nicht vergessen: Margit steht unter meinem Schutz!«
    Er schloss die Tür, drehte sich um und versuchte, den bitteren Geschmack in seinem Mund runterzuschlucken. Lächelnd – obwohl ihm innerlich ganz anders zumute war – wandte er sich an Margit.
    »Es gibt Typen, die man auf den Mond schießen sollte. Mir hat neulich mal ein junger Mann erklärt, wenn jemand in verschiedenen Sportarten so gut wäre wie ich, gehe das immer auf Kosten des Gehirns. Wahrscheinlich wäre ich doof. Nicht mal meine Eins in Mathe konnte ihn vom Gegenteil überzeugen. Allerdings – ich war nicht sehr bemüht, ihn zu überzeugen. Was so einer denkt, ist mir schnuppe. Da stehst du doch auch meilenweit drüber, Margit.«
    Sie stand nicht drüber. Man sah’s. Immer noch kullerten Tränen. Und ihre schlanken Finger zitterten.
    »Vielen... Dank, Tarzan!«, brachte sie mühsam hervor. »Wofür denn?«, meinte er leichthin und setzte sich an den Tisch.
    Bevor sich mutlose Stille ausbreitete, sagte Gaby: »Ich weiß, wie wir Margit helfen. Dass sie tolle Zensuren hat, imponiert keinem.Da sagen die meisten: Na und? Streberin! Aber Schach ist ja hier groß in Mode. Wir veranstalten ein Turnier. Karl spielt außer Konkurrenz. Denn mit ihm und seinem Computergehirn kann’s ohnehin keiner aufnehmen. Du, Tarzan, machst am besten gar nicht mit. Mit deinen mathematischen Winkelzügen ist das so eine Sache. Alle anderen ziehen gegen Margit den Kürzeren. Sollst mal sehen«, wandte sie sich an das behinderte Mädchen, »wie die dann Respekt vor dir haben.«
    Margit seufzte. »Ich... weiß nicht, ob ich mir das zutraue. Wenn’s darauf ankommt, bin ich immer so aufgeregt.«
    »Aber wir sind doch bei dir«, tröstete Gaby. »Wollen wir das Turnier heute Abend machen? Um 20 Uhr hier im Gemeinschaftsraum?«
    Margit fehlte der Mut. Aber die anderen redeten so lange auf sie ein, bis sie zusagte. Auch Tarzan war überzeugt, dass es klappen würde. Denn sobald Margit ihr Lampenfieber überwunden hatte, war sie die Konzentration in Person.
    Außer ihr und den vier Freunden war jetzt niemand im Gemeinschaftsraum, wenn man von Oskar absah, der verschlafen unter einem Tisch lag, den Kopf zwischen den Pfoten.
    Tarzan konnte also mit seinem Geheimnis herausrücken.
    »Möchte jemand von

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