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Abenteuer im Ferienlager

Titel: Abenteuer im Ferienlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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euch bei der Suche nach der Beute eines Raubüberfalls mitmachen?«, fragte er scheinheilig. »Es sollen Diamanten sein. Wert: 400 000 Mark.«
    Das schlug ein wie eine Bombe.
    Sogar Margit kriegte rote Flecken auf den Wangen, als Tarzan erzählte.
    Gaby war sofort Feuer und Flamme.
    Klößchen dachte an den weiten Weg zum Geröllhaufen – vermutlich war es weit, denn bis jetzt wusste ja niemand, wo’s langging – und ächzte.
    Karl erklärte, dass dem Finder mindestens fünf Prozent des Wertes als Belohnung zustünden. Also 20000 Mark.
    Oskar schlief weiter und sagte gar nichts, nicht mal »Wuff«. Aber Margits Augen wurden noch trauriger.
    »Schade«, sagte sie leise, »dass ich bei der Suche nicht mitmachen kann.«
    »Wieso nicht?«, fragte Tarzan. »Natürlich machst du mit. Wir wissen doch, wie du mit dem Rollstuhl lospreschen kannst. Wenn dir die Arme müde werden, schieben wir dich. In unwegsamem Gelände sowieso. Abgemacht?«
    »Furchtbar gern. Das wäre... So was habe ich noch nie... Ein richtiges Abenteuer!«
    »Und wenn wir Erfolg haben«, meinte Karl, »springen 4000 Mark für dich raus. Wir teilen nämlich immer.«
    »Nein, das ...«, wollte sie protestieren.
    Aber die anderen schnitten ihr das Wort ab, überstimmten sie; Tarzan war’s, der dann alle wieder auf den Boden der Wirklichkeitherunterholte, indem er sagte, es wäre noch ein bisschen früh, über ungelegte Eier zu reden.
    »Ob Kolchowski einen Komplizen hatte?«, fragte Karl.
    »Richtig!« Tarzan klapste sich vor die Stirn. »Das müssen wir einkalkulieren. Im Fernsehen wurde das zwar nicht erwähnt, aber es ist natürlich möglich, dass er die Skizze nicht nur für sich gemacht hat, sondern für einen Komplizen. Sehen wir sie uns mal an.«
    Er setzte sich so, dass Margit mit ihrem Rollstuhl neben ihn konnte. Die andern sahen ihm über die Schulter.
    »Hm!«, meinte Klößchen. »Unser Zeichenlehrer würde ihm ne glatte Sechs verpassen.«
    »Den künstlerischen Wert kannst du unberücksichtigt lassen«, sagte Karl geschraubt. »Anschaulich ist sie.«
    Margit war sekundenlang still. Dann tippte sie auf den Geröllhaufen.
    »Ich glaube, ich weiß, wo das ist.« Ihre Stimme kiekste vor Aufregung.
    »Wirklich?«, fragte Tarzan überrascht.
    »Nördlich von Lasdorf.« Margit tippte auf eine leere Stelle. »Hier ist das Dorf. Hier verläuft eine Schnellstraße. Dort ist ein Rastplatz. Mit meiner Mutter war ich dort. Vorigen Sommer. War ein herrlicher Tag. Wir sind einem Spazierweg gefolgt. Etwa hier entlang. Bis zu dem Hügel. Dort ging’s nicht weiter. Aber das Geröll habe ich gesehen. Und später im Auto habe ich mir die Gegend auf einer Wanderkarte nochmal angeguckt. Es war genau wie das hier. Das weiß ich genau.«
    »Klasse!«, sagte Tarzan. »Du bist Spitze, Margit. Was täten wir ohne deine Hilfe?«
    Das Mädchen wurde rot vor Freude.
    Karl sagte: »Wenn Margits Angaben stimmen, wäre ihre Fünftel-Beteiligung zu gering. Sie müsste mehr von der Belohnung kriegen.«
    »Die Hälfte«, schlug Gaby vor.
     
    Aber diesmal entgegnete Margit mit Bestimmtheit: »Aufkeinen Fall. Entweder jeder von uns kriegt ein Fünftel oder ich mache gar nicht erst mit.«
    Sie meinte es ernst. Die andern merkten es und widersprachen nicht länger.
    »Wie kommen wir am besten hin?«, überlegte Tarzan laut. »Da wir kein Auto haben, nützt uns die Schnellstraße nichts.«
    »Die verläuft auch mehr in diese Richtung.« Margit zeigte es. »Für uns gibt es nur eine Möglichkeit: querfeldein. Über die Felder und dann durchs Moor.«
    »Bis Lasdorf kennen wir die Gegend ziemlich genau«, sagteTarzan. »Die Wege sind gut. Wie’s dann weitergeht, wird sich rausstellen. Dass wir durchs Moor müssen, gefällt mir zwar nicht, aber wir haben schon Schlimmeres geschafft.«
    »Wann geht’s los?«, fragte Karl.
    »Für heute ist es leider zu spät. Ich würde sagen: Morgen, gleich nach dem Frühstück.«
    Alle waren einverstanden. Und Margit sagte, sie werde vor Aufregung nicht schlafen können.
    Klößchen, der schon seit Minuten von einem Bein aufs andere trat, marschierte mit zusammengepreßten Knien zur Tür. Kaum dass er draußen war, kam er – obwohl er sicherlich dringend verschwinden musste – wieder herein: mit großen Augen und bebend vor Empörung.
    »Dieser... dieser Mistkerl! Ich glaube, der hat gelauscht.« »Habicht?«, fragte Tarzan sofort.
    »Klar. Er war im Flur. Wie ich die Tür aufmache, saust er zur Haustür raus.Wo er doch hier gar nichts zu suchen

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