Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Monica fortging, würde das auf ihre eigene Situation überhaupt keinen Einfluss haben. Dennoch musste sie sich entscheiden, ob sie bleiben wollte oder nicht. Ihr kam der Gedanke, die Ranch zu verkaufen, doch dann schob sieihn rasch wieder beiseite. Dies war ihr Zuhause, und sie wollte es behalten. Auch wenn sie hier nicht lebte, konnte sie ihr Erbe nicht einfach veräußern.
„Du sollst wissen, dass du hier gern so lange wohnen bleiben kannst, wie du möchtest“, sagte sie zu Monica.
„Danke, aber es wird Zeit, dass ich wieder unter Menschen komme und aus den Jahren, die mir noch bleiben, etwas mache. Ich habe Ward lange genug betrauert“, erwiderte Monica in einem merkwürdigen Ton und blickte auf ihre Hände. „Hier fühlte ich mich ihm am nächsten. Deshalb bin ich geblieben, ohne einen wirklichen Grund dazu zu haben. Das Leben hier liegt mir nicht, das wissen wir beide. Zwar habe ich mich noch nicht ernsthaft nach einer Wohnung umgesehen, und ich weiß noch nicht einmal, in welche Stadt ich ziehen werde, aber innerhalb der nächsten Monate wird sich alles finden.“
Zögernd erbot sich Claudia: „Ich habe mein Apartment in Chicago noch. Die Miete ist bis Ende nächsten Jahres bezahlt. Wenn ich hier bleibe, steht die Wohnung frei. Du könntest also gern dort wohnen, wenn Chicago dir gefällt.“
Ein schwaches Lächeln zeigte sich in Monicas Gesicht. „Ich habe eigentlich eher an New Orleans gedacht, aber Chicago ... Ich werde mir die Sache durch den Kopf gehen lassen.“
„Es hat keine Eile damit“, versicherte Claudia.
Monica schien froh zu sein, sich ausgesprochen zu haben.
Ihr Bedürfnis nach einem Gespräch war damit offenbar erschöpft. Sie drückte ihre halbgerauchte Zigarette aus und entschuldigte sich. Nachdenklich blieb Claudia zurück.
Den Nachmittag verbrachte Claudia damit, im Erdgeschoss aufzuräumen. Zwischendurch ging sie immer wieder ans Fenster, um zu sehen, ob Roland nicht endlich zurückkam.
Erst gegen Abend hörte sie den Transporter in den Hof einfahren. Sofort rannte sie ans Fenster und sah, wie er vor dem Vorratsschuppen hielt. Bei Rolands Anblick schlug ihr Herz rascher.Sie zwang sich, ein paar Mal tief durchzuatmen, ehe sie zu ihm ging.
Der Streit vom Vormittag war vergessen. Sie wusste nur, dass Roland stundenlang fort gewesen war, dass sie sich nach ihm gesehnt hatte und es nicht erwarten konnte, ihn wiederzusehen.
Sie war noch außer Hörweite, als sie plötzlich stehen blieb. Erstarrt beobachtete sie die beiden Gestalten, die den Rest des Zaundrahts abluden. Ricky half Roland, und obwohl Claudia nicht hören konnte, was sie sprachen, sah sie Rickys Gesicht. Sie strahlte und blickte mit leuchtenden Augen zu ihm auf.
Plötzlich ließ Ricky den Werkzeugkarton fallen, den sie in der Hand hielt, und schlang die Arme um Rolands Taille. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
Als Roland sie sanft von sich schob, lachte Ricky übermütig, und sie machten sich gemeinsam wieder an die Arbeit.
Claudia wandte sich ab. Sie schlug einen Bogen um die zwei, damit sie sie nicht sehen konnten. Dabei entdeckte sie etwas seitlich von sich eine andere Gestalt.
Lewis Stovall lehnte am Hofzaun und sah zu, wie Ricky und Roland den Transporter entluden. Seine Züge waren seltsam gespannt, aber Claudia war zu erregt, um sich darüber im Augenblick Gedanken zu machen.
Verstört kehrte sie ins Haus zurück. Sie war so durcheinander, dass sie in ihr Zimmer ging und sich auf das Bett sinken ließ.
Ricky hatte Roland umarmt. Sie hatte ihn sogar geküsst! Er hatte ihre Umarmung zwar nicht erwidert, aber ihr wurde unwohl bei dem Gedanken, wie Rickys schlanke Arme sich um seine Taille gelegt hatten.
Lorna hatte gesagt, Ricky sei nicht in Roland verliebt, doch das hatte Claudia ihr sowieso nicht geglaubt. Aber wenn es trotzdem stimmte.
Kein Wunder, dass Ricky so verbittert war und Claudia weh zu tun versuchte, auch wenn sie Roland dabei als Waffe benutzenmusste! Ob Roland je mit ihr geschlafen hatte? War Mr. Franklins Anschuldigung vielleicht gar nicht so abwegig?
Nein, es konnte einfach nicht wahr sein! Sie konnte und wollte es nicht glauben! Die bloße Vorstellung war entsetzlich! Claudia stöhnte auf und schlug ihre kalten Hände vor das Gesicht. Ricky hatte kein Recht auf ihn!
Claudia erkannte, dass sie eifersüchtig war, und versuchte, sich zur Ordnung zu rufen. Hatte sie selbst Roland nicht erlaubt, zu anderen Frauen zu gehen? Er war kein Mönch, das hatte sie von
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