Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
meine Ranch ist, Roland Jackson! Nach dem, was Mr. Franklin gesagt hat, würde ich von ihm auch dann nichts mehr kaufen, wenn das nächste Futtergeschäft hundertfünfzig Kilometer entfernt wäre! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
Zornig sah Roland auf. Er wollte sie packen, hielt dann jedoch gerade noch rechtzeitig inne. Mit einem Ruck machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte aus dem Haus.
Claudia stand von ihrem Stuhl auf und trat ans Fenster. Sie sah zu, wie Roland den Transporter bestieg und dann in Richtung auf die Weide losfuhr, deren Zaun repariert werden musste.
Laut sagte sie: „Der Boden ist nach dem gestrigen Regen nass. Hoffentlich bleibt Roland nicht im Matsch stecken.“
„Und wenn schon, er hat genug Leute, die ihn wieder herausholen“, antwortete Lorna. Sie lachte leise. „Sie wissen genau, wie Sie ihn hochbringen können, nicht wahr? In den letzten Tagen ist er öfter aus der Haut gefahren als in all den Jahren, die ich ihn kenne.“
„Man muss ihm von Zeit zu Zeit die Stirn bieten“, erklärteClaudia. „Seit ich ein Kind war, hat er über mich einfach bestimmt. Damit ist jetzt Schluss!“
„Es wird ihm schwerfallen, anderen ein Mitspracherecht bei der Ranch einzuräumen“, warnte Lorna. „Er hat die ganze Bürde so lange allein getragen, dass es ihm gegen den Strich geht, die Verantwortung mit jemandem zu teilen.“
„Dann wird er es eben lernen müssen“, erwiderte Claudia trotzig. Ihr Blick folgte dem Transporter, bis er außer Sichtweite war.
„Wissen Sie, an was Sie beide mich erinnern?“ fragte Lorna amüsiert.
„Das ist mir egal!“
„Es dürfte Sie kaum überraschen. Sie erinnern mich an eine Katze und er mich an den Kater, der Sie umkreist. Er weiß, dass er sich auf einen ewigen Kampf einlässt, wenn er bekommt, was er will.“
Jetzt musste Claudia doch lachen. „Das Bild ist gar nicht so schlecht!“
Zu Claudias Enttäuschung kam Roland zum Mittagessen nicht heim. Lorna erzählte ihr, dass er für sich und seine Männer einen Korb mit belegten Brötchen und Kaffee auf die Weide hatte schicken lassen. Da Ricky auch bei ihnen war, aß Claudia allein mit Monica, die inzwischen zurückgekehrt war.
Die beiden Frauen sprachen wenig miteinander, weil sie keine gemeinsamen Interessen hatten.
Monica hing ihren eigenen Gedanken nach und fragte nicht einmal, wo Ricky war. Aber vielleicht wusste sie das bereits.
Nach dem Essen lehnte sich Monica zurück und zündete sich eine Zigarette an. Das war ein sicheres Zeichen, dass sie nervös war, weil sie sonst nur selten rauchte.
Als Claudia sie prüfend anblickte, erklärte Monica unumwunden: „Ich habe die Absicht, von hier fortzugehen.“
Im ersten Augenblick war Claudia überrascht. Doch bei nähererÜberlegung fragte sie sich, warum Monica das nicht schon längst getan hatte. Das Leben auf der Ranch hatte ihr noch nie zugesagt. „Warum ausgerechnet jetzt?“ erkundigte sie sich. „Und wohin willst du gehen?“
Monica zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich noch nicht genau. Es ist mir aber gleichgültig, solange es eine Stadt ist und ich nie mehr Pferde und Kühe riechen muss. Ich habe niemals ein Geheimnis daraus gemacht, dass es mir auf der Ranch nicht gefällt. Und was den Zeitpunkt betrifft, warum sollte ich die Gelegenheit nicht beim Schopf packen? Du bist jetzt wieder da. Und es ist schließlich deine Ranch, nicht meine. Nach Wards Tod bin ich geblieben, weil du noch minderjährig warst. Aber das ist jetzt nicht mehr der Fall. Ich habe mich einfach treiben lassen und bin des Lebens hier müde.“
„Weiß Ricky das schon?“
Viel sagend schaute Monica sie an. „Wir sind keine siamesischen Zwillinge. Ricky ist eine erwachsene Frau. Sie kann tun und lassen, was sie will.“
Claudia antwortete nicht sofort. Endlich murmelte sie: „Ich habe mich noch nicht endgültig zum Bleiben entschieden.“
„Das ändert nichts daran“, gab Monica kühl zurück. „Für die Ranch bist du jetzt verantwortlich, nicht mehr ich. Du kannst tun und lassen, was du willst, und ich auch. Lass uns nicht so tun, als hätten wir einander besonders nah gestanden. Das einzige, was uns gemeinsam war, war dein Vater, und er ist seit zwölf Jahren tot. Da wird es Zeit, dass ich meine eigenen Wege gehe.“
Eigentlich hätte Monica schon gehen können, als Roland die Ranch übernommen hatte, überlegte Claudia. Und auch wenn sie selbst nicht blieb, würde auf der Ranch alles seinen gewohnten Gang weitergehen. Wenn
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