Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
gegen den Verkauf der Ranch. Oder etwa doch nicht? Was ging hier vor?
„Was hat Mr. Jackson Ihnen genau gesagt?“ erkundigte sie sich scharf.
„Wir haben nicht lange gesprochen. Er hat nur gemeint, er hätte den Eindruck, Sie wollten nach Chicago zurückkehren. Und dass Sie wohl verkaufen würden, wenn Sie den richtigen Preis bekämen. Dann haben wir über den Preis gesprochen. Nach dem, was ich von ihm gehört habe, würde ich behaupten, dass mein letztes Gebot mehr als großzügig war.“
Erregt holte Claudia tief Luft. „Nun, da hat er sich eben getäuscht. Und Sie auch!“ Sie spürte, dass sie zitterte. Was für ein Spiel trieb Roland Jackson? Das wollte sie auf jeden Fall herausbekommen. „Meine Antwort ist nein, Mr. Morris! Das ist mein letztes Wort. Tut mir leid, aber Sie vergeuden nur Ihre Zeit.“
„Das scheint mir allerdings auch so“, antwortete er kalt.
Claudia wartete nicht, bis er ging. Sie drehte sich um und rannte fast zum Haus.
Für sie gab es jetzt nur ein Ziel, Roland zu finden und ihn zu fragen, warum er Morris gesagt hatte, sie würde verkaufen. Versuchte er, ihr das Fortgehen schmackhaft zu machen? Aber das konnte nicht sein! Erst vor ein paar Stunden hatte er sie doch so geliebt, als könne er nicht genug von ihr bekommen. Aber warum hatte er Morris gegenüber dann solche Andeutungen gemacht?
Claudia sauste an Lorna vorbei, ohne sie zu sehen. Sie stürmte nach oben und riss die Tür zu Rolands Zimmer ruckartig auf.
Im ersten Augenblick traute sie ihren Augen nicht. Verständnislos starrte sie auf die verschlungenen Körper auf dem Bett. Dann begriff sie. Sie musste sich am Türrahmen festhalten, um nicht zusammenzuzucken. Das war der größte Schock ihres Lebens!
Sie hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommenzu haben, der ihr die Luft nahm. Kreidebleich nahm sie das Bild in sich auf, das sich ihr bot.
Ricky lag bei Roland im Bett. Sie hatte den Arm unter seinen Nacken geschoben, und mit den Lippen klebte sie an seinem Mund. Aufreizend wand sie sich auf ihm und streichelte seinen muskulösen Körper. Ihre Bluse war offen und hing ihr halb aus den Jeans, während Roland die Hand in ihrem Haar vergraben hatte.
Doch dann verlor das Schreckensbild seine Abscheulichkeit. Claudia sah genauer hin und erkannte, dass Roland Rickys Kopf nicht an sich drückte, sondern sie an den Haaren zog, um seinen Mund zu befreien. Schließlich gelang es ihm, Ricky wegzuziehen.
„Ricky, so hör doch auf!“ murmelte er. „Lass mich in Ruhe!“ In Claudia brauste etwas auf. Wie in Trance ging sie zum Bett. Rote Nebel tanzten vor ihren Augen und ließen sie alles nur verschwommen wahrnehmen. Sie packte Ricky am Kragen und riss sie von Roland fort. Die Empörung verlieh ihr eine Kraft, die sie sich nicht zugetraut hätte.
„Das reicht!“ stieß sie atemlos hervor. „Jetzt ist’s genug!“
„He!“ schrie Ricky, als Claudia sie zur Tür zerrte. „Was fällt dir ein? Bist du verrückt geworden?“
Claudia war so außer sich, dass sie kein Wort sagen konnte. Sie schob ihre Stiefschwester auf den Korridor hinaus und schlug die Tür krachend hinter ihnen zu. Rolands heiserer Befehl, zurückzukommen, verhallte ungehört.
Am liebsten hätte sie Ricky die Treppe hinuntergeworfen, doch im letzten Augenblick beherrschte sie sich und verzichtete darauf.
Sie stieß ihre Stiefschwester, die lautstark zeterte und jammerte, grob vor sich her.
„Halt den Mund!“ schrie Claudia sie an und bugsierte Ricky erbarmungslos in ihr Zimmer.
„Setz dich!“ befahl sie drohend, und Ricky gehorchte. „Ichhabe dich gewarnt. Ich habe dir gesagt, du sollst ihn in Ruhe lassen. Roland gehört mir, und ich dulde es nicht, dass du dich ihm an den Hals wirfst, hast du verstanden? Pack deine Sachen und verschwinde!“
„Packen?“ Entsetzt sperrte Ricky den Mund auf. „Wohin soll ich denn gehen?“
„Das ist dein Problem!“ Claudia riss den Schrank auf und zog Koffer heraus. Sie warf sie auf das Bett und schlug sie auf. Mit hastigen Griffen öffnete sie Schubladen und begann, ihren Inhalt wahllos in die Koffer zu stopfen.
Ricky sprang auf. „Nun mach aber mal einen Punkt! Ich bin weiß Gott nicht allein schuld. Zu so was gehören zwei. Eine Frau war Roland noch nie genug.“
„Von jetzt ab schon. Und versuche nicht, mich glauben zu lassen, er hätte dich dazu gebracht. Das nehme ich dir nämlich nicht ab.“
Verstört starrte Ricky auf das Durcheinander. „Hör doch endlich auf, meine Sachen durch
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