Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
hatte immer geglaubt, die Ranch sei alles, was für dich zählte.“
Rolands Kinnmuskeln spannten sich. „Die Ranch bedeutet mir eine Menge, das kann ich nicht leugnen. Ich war ganz unten, als Ward mich hierher brachte und mich wieder aufgerichtet hat. Seit Jahren schufte ich mich hier ab, weil die Ranch mich gerettet hat.“
„Warum hast du dann mit Ira Morris gesprochen?“ entfuhr es ihr. „Weshalb hast du ihm gesagt, ich würde vermutlich verkaufen, wenn er mir den richtigen Preis bietet? Und wieso hast du ihm gesagt, wie viel die Ranch wert ist?“
Roland nahm Claudias Hand und drückte sie an seine Brust. Ein Schatten überflog seine Züge, dann wurde seine Miene ausdruckslos, und er blickte fort. „Ich hatte Angst“, gestand er. „Mehr Angst als in Vietnam. Anfangs machte der Gedanke, du könntest die Ranch verkaufen wollen, mich verrückt. Ich hatte Angst, weil ich dann alles verlieren würde. Doch dann sagte ich mir, dass die Ranch dir gehört, und nicht mir. Das hattest du mir ja immer wieder klargemacht. Und wenn du hier nicht glücklich warst, war es für dich besser, sie zu verkaufen und irgendwo hinzugehen, wo du dich wohler fühlst. Als Morris mich dannanrief, erklärte ich mich bereit, mit ihm zu reden. Ich möchte, dass du glücklich bist, Liebes. Was immer es auch kosten mag, das ist mir wichtiger als alles andere.“
„Ich bin glücklich“, antwortete Claudia leise und drehte ihre Hand so, dass sie die Wärme seines Körpers an ihren Fingerspitzen fühlen konnte. „Ich werde Bar D niemals verkaufen. Du gehörst hierher, und wo du bist, will ich auch sein.“
Claudia hielt den Atem an, als der Satz vollendet war. Sie konnte Roland nicht ansehen und wartete gespannt auf seine Antwort. Die Sekunden verrannen, und er schwieg immer noch. Sie schluckte und zwang sich, sich seinem Blick zu stellen.
In seinen Augen war nichts zu lesen. „Was hast du da gesagt?“ fragte er leise.
Nun gab es kein Zurück mehr. Sie musste sich bekennen und den ersten Schritt tun. Wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, würde Roland es auch tun. Er war ein stolzer Mann und hatte schon viel von sich preisgegeben.
Und viel riskierte sie ohnehin nicht. Ohne ihn konnte sie nicht leben, das stand fest. Also musste sie ihn zu seinen Bedingungen nehmen.
„Du hast mir einen Heiratsantrag gemacht“, sagte sie vorsichtig und beobachtete ihn. „Ich nehme ihn an.“
„Warum?“
„Warum?“ wiederholte sie erstaunt. Wusste Roland das nicht? Hatte er wirklich keine Ahnung? Ein schrecklicher Gedanke kam ihr. Hatte er es sich etwa wieder anders überlegt? „Gilt das Angebot immer noch?“ fragte sie zögernd.
Roland griff in ihr Haar und zog sie zu sich hinunter. Er sah sie so durchdringend an, als wolle er hinter ihrer Stirn lesen. „Es gilt noch“, murmelte er und suchte ihre Lippen. „Ich will nur wissen, warum du es tust. Bist du schwanger?“
„Nein!“ erwiderte sie verwirrt. „Das ist es nicht. Ich meine, ich weiß es nicht. Woher sollte ich es auch wissen? Ich hatte ja überhaupt keine Zeit, das herauszufinden.“
„Warum willst du mich dann heiraten“, beharrte Roland. „Sag es mir, Claudia.“
Plötzlich durchströmte sie Kraft und Zuversicht. Sie würde sich ihm offenbaren! Aus der Stärke ihrer Gefühle heraus konnte sie es wagen. Sie befreite ihre Finger und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Weil ich dich liebe, Roland Jackson“, antwortete sie zärtlich. „Schon seit Jahren, seit einer Ewigkeit, wie es mir scheint. Und es macht auch nichts, wenn du mich nicht liebst und nur an die Ranch denkst. Wenn du sie haben willst, musst du mich mit in Kauf nehmen. Du wirst dich also mit dem Gedanken vertraut machen müssen, bald ein Ehemann zu sein.“
Roland blickte sie verständnislos an. „Bist du verrückt geworden?“ rief er. „Wovon redest du überhaupt?“
„Von der Ranch“, antwortete sie ruhig. „Wenn du sie haben willst, musst du mich heiraten.“
In Rolands Augen blitzte es wütend auf. Laut brüllte er: „Zum Teufel mit der Ranch! Verkauf sie, wenn es das war, was all die Jahre zwischen uns gestanden hat. Wenn du in Chicago oder Hongkong oder Bangkok leben willst, werde ich dir dorthin folgen. Du bist es, was ich immer gewollt habe, nicht die Ranch! Mein Gott, Claudia, ich habe doch eine eigene Ranch. Dad hat sie mir mit seinem gesamten Besitz hinterlassen, als er starb.“ Zärtlich strich er mit der Hand über ihren Körper. „Dachtest du, ich hätte mit dir
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