Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Schienbein traf. Er brüllte laut auf vor Schmerz, dann wirbelte er herum und hob die Faust. Gleich darauf jedoch ließ er sie wieder sinken.
Jane schüttelte sich das zerzauste Haar aus den Augen und starrte die beiden Guerilleros wütend an. „Wer sind Sie? Und was wollen Sie von mir?“
Ohne ihre Frage zu beachten, packte sie der eine Guerillero erneut am Arm und stieß sie grob vor sich her. Als sie über eine Wurzel stolperte, konnte sie sich nicht mehr rechtzeitig abfangen und stürzte mit einem kleinen Schrei nach vorn. Instinktiv griff der eine Soldat nach ihr, da stellte sie ihm geistesgegenwärtig im Fall ein Bein, so dass er in einen Busch taumelte, während sie mit dem Kopf auf der knorrigen Wurzel aufschlug.
Er kam aus dem Nichts. Plötzlich war er da und streckte den zweiten Soldaten mit einem Handkantenschlag zu Boden. Der Guerillero, dem Jane ein Bein gestellt hatte, versuchte sich aufzurappeln und sein Gewehr in Anschlag zu bringen, doch Grant donnerte ihm seine Stiefelspitze ans Kinn, so dass sein Kopf zurückgeschleudert wurde. Der Mann sackte in sich zusammen und lag still.
Grants Atem ging kaum schneller als gewöhnlich, aber sein Gesicht war hart und verschlossen, als er Jane jetzt am Arm packte und sie hochzog. „Warum bist du nicht dort geblieben, wo ich dich zurückgelassen habe?“ fuhr er sie wütend an. „Wenn ich dich nicht schreien gehört hätte ...“
Sie wollte lieber nicht daran denken, was dann geschehen wäre. „Weil ich mich hinsetzen wollte“, gab sie kleinlaut zurück. „Und dann waren plötzlich diese beiden hinter mir ...“ Sie brach ab.
Ohne etwas zu erwidern, packte Grant Jane am Handgelenk und zerrte sie hinter sich her. „Los, beeil dich, wir müssen hier weg.“
„Wohin gehen wir denn?“
„Sei still!“
Als jetzt ein lautes Krachen ertönte, drückte Grant Jane blitzschnell zu Boden und warf sich über sie. Ihr erster Gedanke war, dass er sich von einem Donnerschlag des herannahenden Gewitters hatte irremachen lassen, doch als ihr gleich darauf dämmerte, dass es sich bei dem Krachen um einen Schuss gehandelt hatte, wurde ihr die Brust eng vor Angst. Panik stieg in ihr auf, und sie klammerte sich an Grant.
„Grant! Ist mit dir alles in Ordnung?“
„Ja“, brummte er, schlang seinen rechten Arm um sie und veranlasste sie, mit ihm zu einem riesigen Mahagonibaum zu kriechen. „Was ist denn mit der Bren passiert?“ erkundigte er sich, nachdem sie dort angelangt waren.
„Er hat sie mir aus der Hand geschlagen ... dort drüben.“ Siezeigte zu der Stelle, an der ihr die Pistole abhanden gekommen war. Grant schaute sich um und versuchte das Risiko einzuschätzen, das der Versuch, die Waffe wieder an sich zu bringen, mit sich bringen würde. Einen Augenblick später stieß er einen Fluch aus; es war zu hoch.
„Es tut mir Leid“, sagte Jane bedrückt.
„Vergiss es.“ Er nahm das Gewehr von seiner Schulter und legte es an. Seine Bewegungen waren weich und geschmeidig, und Jane, die sich noch immer auf dem Boden duckte, beobachtete ihn fast ehrfürchtig. In diesem Augenblick sah er wieder aus wie ein wilder Krieger.
Die nächste Kugel schlug knapp vor Grants Gesicht in den Baumstamm ein. Rinde spritzte auf, und als Jane zu Tode erschrocken den Kopf hob, sah sie, dass Grant, der blitzschnell zurückgesprungen war, an der Wange blutete. Wahrscheinlich hatte ihn ein Holzsplitter erwischt.
„Bleib so dicht wie möglich am Boden und kriech in Richtung Gebüsch“, befahl er knapp. „Wir müssen sofort hier weg.“
Sie war blass geworden angesichts des Blutes auf seiner Wange, sagte jedoch nichts, sondern nickte nur und begann, dicht gefolgt von ihm, auf dem Bauch durchs Unterholz zu robben.
Das Gewitter war mittlerweile so nah, dass die Erde bei jedem Donnerschlag bebte. Grant schaute zum Himmel auf. „Komm, Regen“, brummte er. „Komm schon endlich.“
Ein paar Minuten später begann es wie aus Kübeln zu schütten, und Donnerschläge krachten. Innerhalb von Sekunden waren sie bis auf die Haut durchnässt. Grant gab ihr das Zeichen zum Halten, indem er seine Hand auf ihren Oberschenkel legte. Sie hatten mittlerweile ungefähr hundert Meter kriechend zurückgelegt. „Wir rennen jetzt!“ schrie Grant ihr ins Ohr, wobei er Mühe hatte, das laute Prasseln des Regens und das Donnern zu übertönen.
Jane fragte sich, wie sie unter diesen Umständen rennen sollte, aber sie unternahm zumindest den Versuch. Obwohl ihreKnie noch immer weich waren
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