Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
in ihr Zimmer, um allein fernzusehen.
Ricky saß noch ein Weilchen unschlüssig herum, dann verschwand auch sie in ihr Zimmer.
Claudia blieb allein zurück und beschloss, sich ebenfalls zurückzuziehen. Sie öffnete die Tür zum Arbeitszimmer, um Roland gute Nacht zu sagen. Die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, blieben ungesagt. Er lag in seinem Sessel ausgestreckt, hatte die Stiefel auf den Schreibtisch gelegt und schlief. Die Papiere, die auf der Arbeitsplatte verstreut waren, ließen darauf schließen, dass er vorgehabt hatte, noch zu arbeiten, dabei jedoch vom Schlaf übermannt worden war. Sein Anblick berührte Claudia schmerzhaft. Sie wollte die Tür wieder schließen, als Roland die Augen aufschlug und sie entdeckte. „Claudia“, murmelte er schläfrig, „komm zu mir.“
Wie unter einem Zwang trat Claudia näher. Roland nahm die Füße vom Schreibtisch und stand auf. Er ergriff Claudias Handgelenk und zog sie zu, sich heran. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, bedeckte er mit seinem Mund ihre Lippen. Sie verspürte ein Gefühl der Erregung. Wie von selbst öffnete sie ihre Lippen und erwiderte den Kuss.
„Lass uns ins Bett gehen“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Einen Augenblick lang ließ Claudia sich willig an seine Brust sinken. Doch dann meldete sich ihre Vernunft. Sie öffnete die Augen und schob Roland energisch von sich.
„Kommt nicht in Frage. Ich habe nicht die Absicht.“
„Ich habe schon viel zu lange gewartet“, unterbrach Roland sie und suchte ihre Lippen erneut.
„Dein Pech, mein Lieber. Du wirst noch sehr viel länger warten müssen.“
Er lachte leise und presste sie so fest an sich, dass sie spüren konnte, wie sehr er sie begehrte. „Das ist mein Mädchen! Kämpft bis zum bitteren Ende. Geh zu Bett, Claudia. Ich habenoch eine Menge Arbeit zu erledigen, ehe ich schlafen gehen kann.“
Über Rolands schnelles Nachgeben wunderte sich Claudia. Verunsichert ließ sie sich von ihm aus dem Arbeitszimmer schieben. Was war nur mit Roland los?, überlegte sie. Er war doch sonst ein Mann, der sich nie etwas versagte, außer, wenn es um die Ranch ging. Ja, natürlich, das war es! Er hatte noch zu arbeiten. Da musste alles andere warten. Nun, ihr konnte das nur recht sein!
Gemächlich ging Claudia in die Küche, um Lorna gute Nacht zu sagen. Sie erwischte die Köchin gerade noch, ehe sie sich in ihre Zweizimmerwohnung auf der Rückseite des Hauses zurückzog. Roland hatte diesen Trakt extra für sie umbauen lassen, als er sie einstellte.
Als Claudia wenig später über die Treppe nach oben ging, spürte sie deutlich die Müdigkeit in ihren Beinen.
Sie nahm ein Bad, um ihre verkrampften Muskeln zu lockern, verzichtete aus Trägheit jedoch diesmal auf die Salbe.
Wieder in ihrem Zimmer angelangt, schob sie die Vorhänge zurück, um den Mondschein hereinzulassen. Sie warf ihren Morgenmantel über die Lehne eines Schaukelstuhls und setzte sich im Nachthemd ein Weilchen still ans Fenster. Dann schaltete sie das Licht aus und kroch zufrieden ins Bett.
Es war schön, wieder zu Hause zu sein. Nirgendwo sonst fühlte sie sich so ausgeglichen und friedvoll.
Doch obwohl sie innerlich gelöst war, konnte sie nicht einschlafen. Rastlos wälzte sie sich im Bett herum, und wieder wanderten ihre Gedanken zu Roland. Er hatte also lange genug gewartet! Was bildete der Mann sich eigentlich ein? Dass sie gehorsam zu Bett ging und dort auf ihn wartete?
Hatte er das etwa gemeint? Claudia riss erschrocken die Augen auf. Aber nein, das sicher nicht. Schon gar nicht, wo Monica und Ricky ihre Zimmer auf demselben Korridor hatten. Nein, er hatte sicherlich nur gewollt, dass sie schon schlafen ging, weil ernoch zu arbeiten hatte, nichts weiter. Es sei denn, er hatte die Absicht, danach zu ihr zu kommen.
Aber das würde er nicht wagen, versuchte sie sich einzureden. Er wusste genau, dass sie da nicht mitspielen und Krach schlagen würde. Sie schloss erneut die Augen und schob den beunruhigenden Gedanken beiseite, dass Roland alles riskieren würde, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
Claudia war eingedämmert. Plötzlich wurde sie wach und spürte, dass sie nicht mehr allein war. Rasch drehte sie den Kopf zur Seite und sah einen Mann neben ihrem Bett stehen. Sie hielt unwillkürlich den Atem an, und ihr Herz begann so wild zu schlagen, dass es in ihren Ohren hämmerte.
Vergeblich suchte sie nach Worten, als sie sah, wie er sein Hemd abstreifte und es zur Seite warf. Das silbrige Mondlicht fiel auf
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