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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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blieb keine Zeit, durch die Höhle zurückzulaufen und den Hügel hinunterzuklettern, um die Culpeppers zu überraschen. Sie mußte von hier aus handeln.
    Und zwar bald.
    Ich könnte die Tür aufreißen und auf den Mann bei der Hütte mit zwei Ladungen Schrot schießen.
    Mit gerunzelter Stirn bedachte Shannon, daß Whip damit nach wie vor den beiden anderen ausgeliefert sein würde, die ihn wahrscheinlich sofort erschießen würden, bevor sie ihr Gewehr wieder geladen hatte.
    Außerdem war irgendwo noch der vierte Culpepper. Wahrscheinlich noch auf der Suche nach ihr im Wald. Die Schüsse würden ihn sofort alarmieren.
    Vielleicht brauche ich für den Kerl vor der Hütte nur den einen Lauf leerzufeuern. Dann bliebe der andere für die beiden anderen Culpeppers.
    Shannon entschied, daß das ihre beste Chance war. Sie würde warten, bis die beiden anderen nah genug herangekommen waren, dann würde sie sie auffordern, Whip hereinzulassen. Wenn es zur Schießerei kommen würde, war Whip sicher klug genug, sich fallenzulassen. So schnell, wie er war, würde er wahrscheinlich sogar einen der Culpeppers mitreißen.
    Mit um das Gewehr verkrampften Händen beobachtete Shannon die Vorgänge vor ihrer Hütte wie eine Maus die Katze vor ihrem Loch. Wenn sie Glück hatte, würde es Whip gelingen, den beiden anderen irgendwie zu entkommen. Dann brauchte sie sich keine Sorgen darüber zu machen, daß sie ihn womöglich verletzte, wenn die Schrotladung sich wie üblich großzügig über das Schußfeld verteilte.
    Vorsichtig machte Shannon die Läden so weit auf, daß sie das Gewehr auf die Fensterbank stützen konnte. Sie entsicherte den einen Lauf, legte den Finger an einen der beiden
    Abzüge und wartete, den Blick unverwandt auf den Mann gerichtet, der Whip bedrohte.
    »Irgendwas von dem Mädchen zu sehen?« fragte Clim und stieg vom Pferd.
    Darcy schüttelte den Kopf. »Die is’ im Wald verschwunden.«
    Trotz seiner Anspannung spürte Whip, wie sich die Erleichterung in seinem Körper ausbreitete.
    »Aber wir erwischen sie, genau wie den verdammten Hund«, fügte Darcy hinzu. »Beau folgt ihren Spuren.«
    »Sieht eher so aus, als hätte Prettyface dich erwischt«, erwiderte Whip. »Hat dich wohl angebissen und wieder ausgespuckt, wie? Hunde mögen eben keine Stinktiere.«
    Darcy schob den Tabak in die andere Backe und sah Whip an, als nähme er an ihm Maß für einen Sarg.
    »Das war das letzte, was das verdammte Vieh getan hat«, sagte Floyd. »Beau hat es erschossen:«
    »Ich hätte Beau damals in Holler Creek umbringen sollen«, sagte Whip. »Man lernt eben nie aus. Oder, was euch betrifft, Jungs, man stirbt einfach dumm.«
    Darcy spuckte braune Tabaksoße auf Whips Stiefel.
    Whip sah ihn nur an und fragte sich, was für Beleidigungen er wohl brauchen würde, um Floyd lange genug von seinem Gewehr abzulenken. Das würde Whip dann an Darcy verfüttern. Quer.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Floyd.
    »Auf Beau warten.«
    »Ich brauch’ ’n Whiskey. Das verdammte Handgelenk tut mächtig weh«, murmelte Floyd und betrachtete voller Abscheu seinen rechten Arm. »Jedesmal, wenn das Maultier ’n Schritt macht, fühlt es sich an, als würde einer auf den Arm hämmern.«
    Whip lächelte. »Sieht nicht gut aus, Floyd. Die ganzen roten Streifen. Und der Gestank, ein Wunder, daß du den aushältst.«
    Darcy und Floyd kümmerten sich nicht um Whip.
    »Du mußt warten«, sagte Darcy zu Floyd. »Beau hat die älteren Rechte.«
    Hinter Whip schlug Floyds Maultier nach einer Bremse aus. »Verdammt«, knurrte Floyd. »Das tut weh.«
    »Dann steig ab und hör auf zu winseln. Der Hund hat mich ganz schön zugerichtet, und ich jammere auch nicht rum.«
    Sein Sattel knirschte, als Floyd sich zum Absteigen bereitmachte.
    Adrenalin durchflutete Whip. Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Aus dem Augenwinkel sah er Floyds Schatten über den Boden wandern. Als er abstieg, verließ der Lauf des Gewehrs kurz die direkte Richtung auf sein Ziel. Mehr als diesen Augenblick brauchte Whip nicht.
    Blitzschnell wirbelte Whip herum und trat aus. Sein Stiefel traf Floyds verletztes Handgelenk. Floyd gab ein seltsames Geräusch von sich und vergaß sein Gewehr. Der Schmerz raubte ihm das Bewußtsein.
    Whip schlug das Gewehr aus Floyds lockerem Griff und wirbelte es wieder herum. Die Kante seiner linken Hand traf Darcys Hals.
    Das Geräusch des Treffers ging in Clims zornigem Schrei unter. Er zog ein Messer und stürzte sich auf Whips Rücken.
    Aber

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