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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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mich in ungefähr fünf Sekunden flachlegen. Das waren die raffiniertesten Kampftricks, die ich je gesehen habe.«
    Während Whip redete, nahm er den am Boden liegenden Männern die Waffen ab, holte seine Peitsche und legte sie sich wieder über die Schulter. Dann band er Clim die Hände und Knie zusammen. Floyd ebenso, obwohl er ächzte.
    »Wo haben sie dich überfallen?« fragte Whip Shannon, als er wieder aufstand.
    »Da drüben, mitten auf der Wiese.«
    Er trat zu Shannon, hob ihr Kinn und küßte sie sacht, dann ließ er sie los.
    »Paß du hier auf, ich hole dir Prettyface zurück.«
    Einen Moment lang sah Shannon Whip mit trostlosem Blick an. Dann nickte sie und wandte sich den Culpeppers zu.
    Whip schwang sich auf ein Maultier und ritt auf die Wiese hinaus. Als er zu der Stelle kam, die Shannon beschrieben hatte, begann er das Gras abzusuchen. Er brauchte nicht lange, um den großen Hund zu finden.
    Mit einem tonlosen Fluch betrachtete Whip Prettyface. Zwischen seinen Zähnen steckte noch ein Stück blutiges Tuch. Eine flache, rote Furche zog sich quer über seinen Kopf, dicht oberhalb der glasigen, halboffenen Augen. Eine zweite Wunde klaffte mitten in seiner muskulösen Brust. Eine dritte Kugel hatte sein Hinterteil gestreift.
    Blut quoll langsam aus den Wunden.
    Whip gab einen überraschten Laut von sich und stieg mit einer einzigen, fließenden Bewegung von dem Maultier, so daß er sofort an Prettyfaces Seite kniete. Seine Flanke hob und senkte sich leicht und stetig und bewies, genau wie das fließende Blut, daß er noch am Leben war.
    »Du bist ein mächtig zäher Geselle, Junge«, sagte Whip leise.
    Sanft und gründlich untersuchte er den großen Hundekörper. Nur einmal winselte Prettyface leise.
    »Ganz ruhig«, sagte Whip tröstend. »Sieht so aus, als hättest du ein paar Tritte abbekommen. Du blutest an drei oder vier Stellen, und die Verletzung am Kopf hat dich ganz schön umgehauen, aber du bist jung und kräftig. Du wirst es überleben und irgendwann wieder mit deiner Herrin durch die Blumen toben.«
    Noch bevor Prettyface wieder ganz zu sich gekommen war, nahm ihn Whip vorsichtig in die Arme, stand auf und griff nach dem Zügel des Maultiers. Der Hund winselte leise, gab aber weiter kein Geräusch von sich, als Whip ihn über die Wiese in Richtung Hütte trug.
    Das erste, was Whip dort sah, war ein großer, kräftiger Fremder, der neben dem Haus stand und ihn mit stahlgrauen Augen beobachtete.
    Verdammt , dachte Whip finster. Hoffen wir, daß der Kerl nicht Culpepper heißt.
    »Shannon?« rief Whip.
    »Wenn Sie das junge Mädchen mit der Flinte meinen: Sie ist in der Hütte und jederzeit bereit, mir eins zu verpassen, wenn ich mich nicht anständig benehme.«
    Whip schaute zum Fenster. Tatsächlich sah der den Lauf der Flinte aus der Ritze im Fensterladen ragen.
    Vorsichtig trat Whip einen Schritt zur Seite.
    Der dunkelhaarige Fremde nickte kurz, denn er verstand
    Whips Bewegung. Wenn die Flinte losging, würde Whip auf diese Weise kein Schrot abbekommen.
    »Kümmern Sie sich um den Hund«, sagte der Mann und betrachtete Prettyface mit Sympathie. »Ich warte.«
    Der Blick des Mannes wurde hart wie Feuerstein, als er dann die drei Culpeppers auf dem Boden betrachtete.
    Whip kniete sich hin und legte Prettyface vorsichtig ins Gras. Als Whip wieder aufstand, rutschten die Schlingen der Peitsche von seiner Schulter, und der Griff legte sich wie von selbst in seine linke Hand. Das Leder zischelte ruhelos zu seinen Füßen.
    »Komm raus, Shannon«, rief er. »Prettyface hat ganz schön was abbekommen, aber er wird es überleben.«
    Der Lauf der Flinte verschwand vom Fenster. Die Tür der Hütte öffnete sich und fiel laut hinter Shannon zu, die mit einem Gesichtsausdruck voller Hoffnung und Angst herbeigeeilt kam.
    »Prettyface?« fragte sie mit belegter Stimme.
    »Hier hinter mir. Und paß auf die Flinte auf.«
    Shannon machte sich nicht die Mühe zu antworten. Sie hatte das Gewehr schon gesichert und kniete neben ihrem Hund, wobei sie leise, glückliche Laute von sich gab.
    Whip ließ den großen Fremden nicht eine Sekunde aus den Augen, dessen Umhang, Hose und Stiefel früher zu einer Südstaatenuniform gehört hatten.
    »Kennen Sie die Jungs hier?« fragte Whip.
    »Culpeppers, wenn ich die Maultiere richtig erkenne.«
    »Freunde von Ihnen?«
    »Ich bin ihnen, das heißt allen elf, auf den Fersen seit der Niederlage der Südstaaten in Appomattox vor drei Jahren.«
    »Gibt’s dafür einen

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