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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Whip war schon nicht mehr da. Er wich so plötzlich zur Seite aus, daß Clim an Whip vorbeistolperte, das Messer durch die Luft stieß und das Gleichgewicht verlor. Eine blitzartige Bewegung von Whips Händen verstärkte noch Whips Schwung nach vorn.
    Clim überschlug sich und landete flach auf dem Rücken. Als er auf die Füße kam und wieder lossprang, wich Whip dem Angriff des Messers genau wie vorher aus, packte Clim und warf ihn mit dem Kopf voraus gegen die Wand der Hütte. Er traf mit erschütterndem Krachen auf die Balken... dann rutschte er zu Boden und lag ganz still.
    Gerade als Whip sich über Clim beugte, ertönte ein Schrei von Shannon aus der Hütte, der von einem donnernden Schuß aus dem Schrotgewehr unterbrochen war.
    Whip war näher am Fenster als an der Tür. Er trat die halb geöffneten Fensterläden zur Seite und sprang gleichzeitig über das Fensterbrett ins Haus in der Hoffnung, daß er so den Überraschungseffekt nutzen konnte, was immer ihm drinnen begegnen würde.
    Shannon drehte sich hastig zu ihm um, riß die Hand in panischer Angst zur Entsicherung des zweiten Laufs hoch.
    »Ruhig, Honigmädchen, ich bin’s nur.«
    Shannon gab einen kleinen Laut von sich und stand schwankend da, mit großen, aufgerissenen Augen im bleichen Gesicht. »Ich - « stotterte sie. Ihre Stimme versagte. »Ein Cul-Culpepper - die Höhle - er-«
    Whip sah die offene Tür des Vorratsschranks hinter Shannon. Die Stiefel eines Mannes ragten bis ins Zimmer, die Zehen nach oben gerichtet. Blut war daraufgespritzt.
    Shannon wollte sich wieder dem Vorratsschrank zuwenden. Doch Whip nahm ihr vorher mit knapper Bewegung das Gewehr aus der Hand und stellte sich zwischen sie und den Mann im Gang der Höhle, um ihr den Anblick zu ersparen.
    »Du hast getan, was du tun mußtest«, sagte Whip sanft. »Ich kümmere mich jetzt darum. Du geh nach draußen und sieh zu, daß Floyd keinen Unsinn macht.«
    »F-Floyd?«
    »Der mit dem verbundenen Handgelenk.«
    »Was ist mit den beiden anderen?«
    »Sie werden, glaube ich, keine großen Schwierigkeiten mehr machen«, sagte er neutral. Er gab Shannon die Flinte zurück. »Geh schon, Honigmädchen. Ich komm’ gleich und sammle ihre Waffen ein.«
    Whip hob den Riegel von der Tür und beobachtete Shannon genau, als sie an ihm vorbei nach draußen ging. Ihre Augen waren zu dunkel und ihre Haut viel zu blaß, aber ihre Hände lagen fest um das Gewehr. Sie ging weiter bis zu einer Stelle, wo sie alle drei Culpeppers gleichzeitig im Blick hatte.
    »Du kommst schon klar, Shannon Conner Smith«, sagte Whip tonlos. »Du hast wirklich Mumm.«
    Er drehte sich um und ging zum Vorratschrank. Er zündete die Laterne an und hielt sie über Beau Culpepper. Nach einem einzigen Blick blies er sie aus und ging hinaus zu Shannon.
    »Ist er tot?« fragte sie hart.
    »Ja.«
    Shannon schloß einen Moment die Augen. Ein Zittern durchlief sie, aber die Flinte lag fest in ihrer Hand.
    »Er hatte in der einen Hand ein Messer«, sagte Whip, »und in der anderen ein sechsschüssiges Gewehr. Mach dir keine Vorwürfe seinetwegen. Er war eigentlich schon länger fällig. Es ist nur bedauerlich, daß du gerade diejenige sein mußtest, die ihn erwischt.«
    Shannon holte tief Atem. »Prettyface -«
    Mehr konnte sie nicht sagen.
    »Ich seh’ gleich nach ihm«, sagte Whip. »Aber zuerst kümmere ich mich besser um die Jungs hier.«
    Zu Whips Überraschung war Clim noch am Leben, aber nur knapp. Darcy hatte nicht so viel Glück gehabt. Floyd kam gerade wieder stöhnend zu sich.
    Mit ruhigen Worten ging Whip zu einem der Maultiere. Das Tier betrachtete ihn mißtrauisch, versuchte aber nicht zu fliehen; offensichtlich hatten die Culpeppers ihren Tieren beigebracht, bei einer Schießerei nicht in Panik zu geraten. Mit ein paar knappen Handgriffen löste Whip die Deckenrolle hinter dem Sattel.
    »Ich habe noch nie jemanden so kämpfen sehen wie dich«, sagte Shannon, die sich an seine blitzschnellen, immer unerwarteten Bewegungen erinnerte. »Hast du das in West Virginia gelernt?« »In China.«
    Mit einer Hand nahm Whip Darcy die Waffen ab. Mit der anderen breitete er eine Decke über den toten Mann. Dann wandte er sich den anderen Culpeppers zu.
    »Die Chinesen kennen Tricks, die das, was ich getan habe, wie Kinderkram aussehen lassen«, fügte er hinzu.
    Shannon sah ihn ungläubig an.
    »Es stimmt«, sagte Whip. »Der Mann, der mich unterrichtet hat, reichte mir gerade bis zur Brust und wog weniger als du. Aber er konnte

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