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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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reiten.«
    Ohnmächtiger Zorn erfaßte Whip - und noch etwas anderes, ein Gefühl, so als hätte ihm jemand die Gedärme herausgetrennt und nur eine Kälte in seinem Inneren zurückgelassen, die bis in seine Seele ausstrahlte.
    »Wer Shannon auch nur berührt, ist ein toter Mann«, fauchte Whip.
    Floyds Grinsen ließ seine schiefen, scharfkantigen Zähne sehen. »Das sind aber edle Gefühle«, sagte er spöttisch, »auch wenn du nich’ in der Lage bist, den großen Macker zu spielen. Laß die Waffe fallen, Junge. Und die Peitsche auch.«
    Whip gehorchte, behielt aber die Entfernung zwischen sich und den Waffen der beiden genau im Auge.
    »Siehst du ’n Messer, Clim?«
    »Nee. Außerdem kann mir beim Messerstechen keiner das Wasser reichen.«
    »Marsch«, befahl Floyd Whip und deutete mit der verbundenen Hand in Richtung Wiese. »Wenn du versuchst zu entkommen, schiacht’ ich dich ab wie ’n Kaninchen.«
    Das bezweifelte Whip nicht.
    »Gib das Signal«, sagte Floyd zu Clim.
    Clim pfiff dreimal kurz und schrill.
    Nach ein paar Sekunden antwortete ein Pfiff.
    »Mach schon, Junge«, sagte Floyd zu Whip. »Beau wartet nicht gern.«
    Whips Bewegungen war geschmeidig, als er vorwärts ging, bereit, beim ersten Anzeichen von Unachtsamkeit seitens seiner Wächter loszuspringen. Seine Hände hielt er locker in leichtem Abstand vom Körper, die Finger entspannt.
    »Ich hab’s doch gesagt«, sagte Floyd nach ein paar Schritten zu Clim.
    »Was?«
    »Der Bursche hier ist ohne seine Peitsche nicht viel wert. Er ist brav wie ein guterzogener Hund.«
    Clim grunzte. »Verdammt dicker Hund. Noch dicker als der, den Beau erschossen hat. Wenn das blöde Vieh Darcy nicht angesprungen hätt’, gehörte das Mädchen jetzt uns.«
    Whip fühlte neue Hoffnung. Das klang, als wäre ihnen Shannon womöglich entkommen.
    »Reg dich nicht auf«, sagte Floyd zu Clim. »Beau redet in letzter Zeit nich’ viel, aber ’ne Spur findet er immer noch wie nix. Der kriegt die Witwe schnell. Teufel, wo soll ’se auch hin?«
    Clim musterte den großen Mann, der vor ihm herging. Die gespannte Lässigkeit von Whips Gang machte ihn nervös.
    »Warum machst du nicht einfach kurzen Prozeß mit ihm?«
    »Wegen Beau«, sagte Floyd energisch. »Der hat mit dem Burschen hier noch ’n Hühnchen zu rupfen. Wills’ du Beau sagen, daß er auf sein’n Spaß verzichten muß, weil du den Kerl hier schon umgebracht hast?«
    Clim grunzte etwas Unverständliches vor sich hin.
    Whip trat hinaus ins volle Licht der Wiese.
    Für die junge Frau, die nach einem wilden Klettermanöver über den Hügel hinab durch Silent Johns Geheimgang und die Höhle bis in die Hütte keuchend und völlig außer Atem hinter den Fensterläden stand, war Whips Erscheinung eine Mischung aus Traum und Alptraum.
    Aber Whip ist doch weggeritten!
    Als sie den gefangengenommenen Whip sah, vergaß Shannon einen Augenblick ihre Angst um Prettyface und konzentrierte sich darauf zu überlegen, wie sie sich selbst helfen könnte, denn nur dann würde sie auch Whip helfen können.
    Shannon spähte noch einmal angestrengt durch die Ritzen der Fensterläden.
    Nein, ein Irrtum war ausgeschlossen. Die Sonne glänzte auf seinem Haar wie auf reifem Weizen, ließ seine breiten Schultern deutlich erkennen. Und auch, daß er keine Waffen in den Händen trug.
    Auch die Peitsche lag nicht über seiner Schulter.
    Shannon biß sich auf die Lippen, um Whip nicht zuzurufen, daß sie ihm schon helfen werde, dann wandte sie sich eilig vom Fenster ab und nahm die Flinte von der Wand. Als sie gerade die Tür öffnen wollte, hörte sie eine Stimme direkt hinter der Hütte rufen.
    »Ich hab’s euch doch gesagt, daß ihr ihn erwischt!«
    »Stimmt, war keine große Sache«, rief jemand von der Wiese.
    Mit wild klopfendem Herzen nahm Shannon die Waffe in die andere Hand und legte den schweren Riegel vor die Tür. Dann ging sie auf Zehenspitzen zurück zum Fensterladen.
    Whip kam über die Wiese auf die Hütte zu. Die beiden Männer hinter ihm ritten auf Maultieren. Ein dritter stand etwa drei Meter neben der Hütte und sah den drei Ankömmlingen entgegen. Seine zerrissenen Kleider und die Blutflecken auf seinem Gesicht und Arm sagten Shannon, daß dies der Mann war, der sie gepackt hatte und von Prettyface zu Boden geworfen worden war.
    Shannons Hände schlossen sich fester um das Gewehr, als sie an ihren treuen Hund dachte. Dann zwang sie sich, wieder ihre und Whips augenblickliche gefährliche Lage zu überdenken.
    Es

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