Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
auf. Statt seiner erschien die alte Steinbrücke, die Robert passieren mußte. Gwendolyn, diesmal wieder mit Blüten in den Haaren, schritt über sie hinweg. Kaum hatte sie die andere Seite des Flußarmes e r reicht, als die Brücke hinter ihr zusammenbrach.
"Daphne, was hast du?" Rebecca rüttelte ihre Schwester sanft bei der Schulter.
"Miß Marlowe?" Brian bewegte seine Hand blitzschnell vor Daphnes Augen. "Miß Marlowe!"
Die junge Frau erwachte wie aus Trance. "Wir müssen Mister Widmark folgen", stieß sie hervor und sprang auf. "Die Brücke. Sie wird zusammenstürzen, wenn er hinüberfährt."
"Wie kommen Sie denn auf diese Idee?" fragte ihr Gastgeber entge i stert.
Sie packte seinen Arm. "Bitte, Mister Chamberlain. Ihr Wagen ist schneller als meiner. Wir müssen mit Ihrem fahren."
Brian stellte keine weiteren Fragen. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, daß die Brücke zusammenbrechen würde, er wollte kein Risiko eingehen. "Mein Wagen steht zum Glück b e reits vor dem Haus", sagte er. "Kommen Sie."
Rebecca folgte ihnen nach draußen. Niemand hinderte sie da r an, auf den Rücksitz von Brians Limousine zu klettern. Ohne Au f forderung schnallte sie sich an.
Robert hatte einen Vorsprung von zehn Minuten. Es erschien Daphne fast unmöglich, daß sie es noch schaffen würden, ihn ei n zuholen. Während sie neben Brian auf dem Beifahrersitz saß, be t tete sie ununterbrochen vor sich hin.
Brian raste die schmale, gewundene Straße entlang, die durch den Besitz seines Vaters führte. Konzentriert saß er hinter dem Steuer seiner Limousine und verbot sich daran zu denken, wie idiotisch es war, sich auf so eine Höllenfahrt einzulassen.
"Da ist der Wagen von Mister Widmark!" schrie Rebecca auf, als sie um eine Kurve bogen.
Daphne blickte auf. Roberts Wagen war höchstens noch zwe i hundert Meter von der Brücke entfernt.
Brian drückte auf die Hupe, aber der Lehrer reagierte nicht. Daphne preßte die Hände zu Fäusten. Ihr Herz klopfte so wild, daß es ihr schwer fiel, noch richtig Luft zu holen. Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen, nur um nicht zu sehen, wie Robert in den Tod fuhr.
Dann endlich, kurz vor der Brücke, fuhr der Lehrer an den Straßenrand und hielt an.
Brian stieß heftig den Atem aus. Er brachte seine Limousine ebenfalls zum Stehen und stieg aus. Gleich hinter ihm kletterte Rebecca aus dem Wagen.
Auch Robert hatte inzwischen seinen Wagen verlassen. Die beiden Männer kamen aufeinander zu. "Was ist denn passiert?" fragte er und blickte Daphne entgegen, die jetzt ebenfalls ausstieg.
"Meine Schwester glaubt, daß die Brücke zusammenstürzen wird." Rebecca ergriff Roberts Hand. "Sie hat sich solche Sorgen gemacht."
"Die Brücke?" fragte Robert verständnislos. "Wieso sollte die Brücke zusammenstürzen?"
Daphne ging an den beiden Männern vorbei. Sie fühlte sich wie betäubt. Ihre Knie schienen unter ihr nachgeben zu wollen und sie hatte Mühe, aufrecht zu gehen. Als sie die Brücke erreicht hatte, schaute sie an den Pfeilern hinunter, konnte jedoch nichts Auffälliges entdecken.
"Die Brücke ist in Ordnung", meinte Brian, der ihr mit dem Lehrer gefolgt war.
"Es ist lieb von Ihnen, daß Sie sich solche Sorgen um mich machen", sagte Robert und berührte ihre Schulter.
"Irgend etwas stimmt mit der Brücke nicht", beharrte Daphne.
"Was sollte mit ihr nicht stimmen?" Brian zwinkerte Robert zu. "Beweisen wir ihr, daß alles in Ordnung ist?" fragte er.
"Ja, warum nicht?"
Die beiden Männer betraten so einträchtig die schmale Stei n brücke, als wären sie die besten Freunde. Aber sie waren höchsten zwei Meter weit gekommen, als sie plötzlich fühlten, wie sich die Brücke mit einem dumpfen Stöhnen unter ihren Füßen bewegte.
"Sie stürzt zusammen!" schrie Rebecca und umklammerte die Hand ihrer Schwester.
Brian und Robert schafften es gerade noch, wieder festen B o den zu erreichen, bevor sich die Brücke unter entsetzlichem Kna r ren und Kreischen regelrecht zur Seite legte und Sekunden später Teile von ihr in den Fluß stürzten.
Daphne spürte, wie sie am ganzen Körper zu zittern begann. Fassungslos sah sie die beiden Männer an. Obwohl sie überzeugt gewesen war, daß die Brücke zusammenstürzen würde, war es jetzt doch ein Schock für sie.
"Woher wußten Sie es?" fragte Brian und legte den Arm um i h re Schultern. "Sie sind ja ganz kalt. Sie zittern."
"Ich bin gleich wieder da." Robert rannte zu seinem Wagen und riß die Fondtür auf. Gleich darauf
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