Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
kam er mit einer blauen Wolldecke zurück. Grob schob er Brian beiseite. "Lassen Sie mich das machen", sagte er und wollte Daphne die Decke umlegen.
Im ersten Moment hatte sich Brian das Benehmen des Lehrers gefallen lassen, doch jetzt sah er ihn wütend an. "Was soll das eigentlich, Mister Widmark?" fragte er.
Daphne atmete tief durch. "Mir geht es schon wieder besser", sagte sie. "Danke für die Decke, Mister Widmark." Sie lächelte ihm zu. "Aber jetzt sollten Sie sich auf den Weg machen, sonst fragt sich Ihre Mutter noch, wo Sie bleiben."
Robert blickte zur Brücke. Er nickte grimmig. "Ich hätte gleich die reguläre Straße nehmen sollen", bemerkte er. "Nun ja, ist nicht mehr zu ändern." Er umfaßte Daphne mit einem Blick, der deu t lich ausdrückte, was er für sie empfand. "Danke, Ihre Ahnung hat mir das Leben gerettet. Ich ..." Er schluckte und wandte sich an Brian. "Auch Ihnen möchte ich danken, Mister Chamberlain." Er nickte dem jungen Mann knapp zu, drehte sich um und kehrte zu seinem Wagen zurück. Zwei Minuten später wendete er und fuhr davon.
Rebecca starrte auf die umgestürzte Brücke. "Wie kann so e t was passieren?" fragte sie und bückte sich, um ihren rechten Schuh zu binden, dessen Schnürsenkel sich gelöst hatte.
"Ich nehme an, daß durch das Unwetter vergangene Nacht die Pfeiler unterspült worden sind", antwortete Brian Chamberlain. Er schaute Roberts Wagen nach. "Können Sie mir sagen, was Sie an diesem Mann finden, Miß Marlowe?" fragte er. "Seinem Bene h men nach könnte er ..." Er schüttelte den Kopf. "Ach, was soll's?" Liebevoll legte er die Hände auf Daphnes Schultern. "Haben Sie öfters solche Ahnungen?"
Die Pianistin hätte ihm gerne von Gwendolyn erzählt, aber sie wagte es nicht. Immerhin hatte Brian oft genug betont, daß er ein Mensch war, der mit beiden Beinen fest im Leben stand und nichts von Mythen und dergleichen hielt. "Nein, eigentlich nicht", erw i derte sie. "Nennen Sie es Intuition."
"Nun ja, was immer es gewesen sein mag, Sie haben damit ta t sächlich Mister Widmarks Leben gerettet", sagte Brian. "Rebecca, komm! Wir fahren nach Hause", forderte er das Mädchen auf, dann führte er Daphne zu seiner Limousine.
* * *
Während der nächsten Tage kümmerte sich Brian Chamberlain intensiv um Daphne. Er zeigte ihr auf vielerlei Art, daß er sich in sie verliebt hatte. Wann immer es ging, begleitete er sie und R e becca auf ihren Ausflügen in die Umgebung, fuhr mit ihnen nach Land's End und nach Wales.
Daphne genoß die Gesellschaft des jungen Mannes. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart ausgesprochen wohl und vermißte ihn, wenn sie ihn einmal mehrere Stunden nicht sehen konnte, dennoch war sie sich fast sicher, daß sie ihn nicht liebte.
Robert Widmark rief fast jeden Tag an. Er erzählte ihr von se i ner Mutter und sprach von den Ausstellungen, die er in London besuchte. "Sobald es meiner Mutter besser geht, kehre ich nach Cornwall zurück", sagte er. "Ich kann es kaum noch erwarten, Sie wiederzusehen."
Ich empfinde für beide nur Freundschaft, versuchte sich die Pianistin einzureden. Sie nahm sich vor, nicht länger über die Fr a ge nachzugrübeln, welchen der Männer sie lieber mochte. Aber tief in ihrem Herzen spürte sie, daß sie es sich nicht so einfach machen konnte. Robert und Brian hatten sich in sie verliebt. Sie mußten erfahren, daß sie nicht daran dachte, ihre Karriere der Li e be zu opfern.
"Miß Marlowe, sicher haben Sie inzwischen mitbekommen, daß ich ehrenamtlich in der Kulturkommission dieses Distrikts tätig bin", meinte Mrs. Chamberlain, als sie an einem Nachmittag zum Strand hinuntergi n gen.
"Ja." Daphne hatte davon gehört. Erst vor drei Tagen hatten die Damen der Kommission in Whiteflower-House getagt. Wie ihr Brian gesagt hatte, war es um die Erhaltung einiger alter Kultu r denkmäler gegangen.
"Ich wollte Sie fragen, ob Sie unter Umständen bereit wären, ein Wohltätigkeitskonzert zu geben." Brians Mutter blieb stehen und lehnte sich gegen den Felsen. "Wir veranstalten jedes Jahr mehrere Sommerfeste und Wohltätigkeitsbasare, um Geld in uns e re Kassen zu bekommen."
Daphne dachte nach. "Warum nicht?" fragte sie. "Wann sollte dieses Konzert denn stattfinden? Wie Sie wissen, bin ich nur bis Ende der Ferien in Cornwall."
"Wir dachten übernächsten Sonntag", erwiderte ihre Gastgeb e rin. "Ich bin überzeugt, daß dieses Konzert sehr gut besucht we r den würde, zumal wir uns einen ganz besonderen Rahmen dafür ausgedacht
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