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Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)

Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)

Titel: Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah Kayser
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stieg auf einem steinigen Pfad die Klippen hinauf. Bei jedem Schritt bohrten sich die Steine in ihre Fußsohlen. Erst jetzt bemerkte sie, daß sie statt ihrer Sch u he breite Lederstreifen an den Füßen trug, die mit Schnüren an den Beinen befestigt waren. Als sie sich bückte, um diese ungewoh n ten Sandalen zu untersuchen, stellte sie fest, daß ihr Kleid aus einem groben Wollstoff bestand und auf der linken Schulter durch eine einfache Bronzeschnalle gehalten wurde.
    "Komm!" rief ihr jemand zu.
    Sie blickte auf und sah, daß oben auf den Klippen einige Leute standen, die fast genauso gekleidet waren wie sie.
    Die Leute schienen nur auf sie gewartet zu haben, denn kaum hatte die junge Frau das Ende des Klippenpfades erreicht, gingen sie mit ihr zu einem Steinkreis, der dem von Stonehenge ähnelte, doch bedeutend kleiner war.
    Als sei es selbstverständlich blieb Daphne mit den übrigen Frauen zurück, während die Männer den Kreis betraten und sich in seiner Mitte sammelten.
    Plötzlich näherten sich von der anderen Seite mehrere weißg e kleidete Gestalten. In der vordersten erkannte Daphne das junge Mädchen, das sie bereits mehrmals gesehen hatte. Diesmal trug es in seinen Haaren einen Kranz aus Mistelzweigen. In den Händen hielt es einen schweren, reichverzierten Steinkrug.
    "Gwendolyn", flüsterten die Frauen ehrfürchtig und sahen sich bedeutungsvoll an.
    Ein alter Mann trat aus dem Kreis heraus. Wie die Mädchen trug er strahlendes Weiß. Ohne, daß es ihr jemand gesagt hätte, wußte Daphne auch warum. Weiß war bei den Kelten die Farbe der Priester gewesen. Bei dem alten Mann handelte es sich also um einen Druiden.
    Die Frauen, in deren Mitte sie stand, neigten den Kopf. Daphne tat es ihnen gleich, dennoch beobachtete sie, wie Gwendolyn auf den Druiden zuging und ihm den Krug reichte. Er nahm ihn en t gegen und trank aus ihm.
    Um die Lippen des Mädchens huschte ein Lächeln. Im selben Moment verzerrte sich das Gesicht des Druiden zu einer haße r füllten Fratze. Er ließ den Krug fallen. Eine gewaltige Stichfla m me loderte auf. Gwendolyn sprang erschrocken zurück, streckte abwehrend die Hände aus.
    "Hilfe mir ... hilf mir ..."
    Daphne warf sich im Bett herum. Sie glaubte sich inmitten e i ner alles verzerrenden Feuerwand. Verzweifelt versuchte sie ihr auszuweichen. Die Hitze wurde immer unerträglicher.
    "Hilf mir ..."
    Die junge Frau schlug die Augen auf. Wieder zuckte an ihrem Fenster ein Blitz vorbei. Sekunden später erfolgte ein mächtiger Donnerschlag.
    Nur ein Traum, dachte sie aufatmend. Es war alles nur ein Traum. Sie berührte den Ärmel ihres Nachthemdes. Obwohl sie es nicht anders erwartet hatte, erleichterte es sie, den seidigen Stoff zu fühlen und nicht das grobe Gewand, das sie in ihrem Traum getragen hatte.
    Die junge Frau verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte über ihren Traum nach. Noch immer glaubte sie, das Lied der Sterne zu hören. Sie bedauerte, daß Meggie schon vor so la n ger Zeit gestorben war. Ganz sicher hätte ihr die alte Frau sagen können, was es mit ihren Visionen und diesem Lied auf sich hatte.
    Warum bat Gwendolyn sie um Hilfe? Was konnte sie denn tun, um ihr zu helfen? Die Zeit, in der sie gelebt hatte, lag weit über tausend Jahre zurück.
    Wenn dieses Mädchen überhaupt jemals gelebt hat, dachte D a phne. Sie stand auf und ging ins Bad, um einen Schluck Wasser zu trinken. Zur Küche wollte sie nicht hinuntergehen.
    Als sie in den Spiegel blickte, sah sie jedoch nicht ihr Gesicht, sondern Gwendolyns. Noch immer trug das Mädchen den Miste l kranz in den Haaren. In seinen Augen schimmerten Tränen. "Hilf mir", schien es ihr wieder zuzuraunen. "Hilf mir."
    Erst jetzt wurde der jungen Frau bewußt, daß es nicht englisch war, was Gwendolyn sprach, sondern eine andere Sprache. Aber warum konnte sie diese Sprache verstehen? Sie berührte den Spi e gel. Gwendolyns Gesicht verschwand. Müde strich sie sich über die Augen. Was ist nur mit mir los, fragte sie sich. Warum ausg e rechnet ich? Warum?
    * * *
    Als Daphne und Rebecca am nächsten Morgen zum Frühstück nach unten kamen, saß Brian Chamberlain bereits am Tisch. Er sagte ihnen, daß sein Vater in aller Frühe nach Bath gefahren war, um dort etwas zu erledigen.
    "Meine Mutter hat Kopfschmerzen, deshalb frühstückt sie heute im Bett", fügte er hinzu und rückte für Daphne einen Stuhl zurecht. Er wies nach draußen. "Das Unwetter hat ziemlichen Schaden angerichtet. Außer einigen Bäumen und

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