Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
Büschen, sind ihm auch das Dach eines Schuppens und ein Gewächshaus zum Opfer gefallen. Ich fahre nachher gleich wieder aufs Gut, um mich um alles zu kümmern. Ein Freund rief mich heute morgen an und sagte mir, daß auf seinem Besitz sogar ein Gartenhäuschen z u sammengebrochen ist. Es stand an einem Abhang und ist vom Regen unterspült worden."
"Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so furchtbares U n wetter erlebt zu haben", sagte Daphne. "Es war, als hätte der Himmel sämtliche Schleusen geöffnet."
"Ich habe trotzdem geschlafen", erklärte Rebecca. Nachden k lich sah sie Brian an. "Fürchten sich Pferde vor Gewitter? Ho f fentlich hatte Merlin keine Angst."
"Es wird ihm nicht ganz wohl gewesen sein", erwiderte der junge Mann. "Aber sei unbesorgt. Unser Stallmeister hat diese Nacht bei den Pferden verbracht. Mit ihnen ist alles in Ordnung."
"Da bin ich aber froh." Rebecca strahlte ihn an. "Reiten wir heute?"
"Nein, wie gesagt, ich habe nach dem Frühstück eine Menge zu tun. Ich werde auf dem Gut gebraucht."
"Okay."
Es klopfte. Gleich darauf trat der Butler ins Frühstückszimmer. "Mister Widmark ist hier", meldete er. "Er wünscht Sie zu spr e chen, Miß Marlowe."
"Bleiben Sie nur sitzen, Miß Marlowe", bat Brian. "Sicher wird Mister Widmark eine Tasse Tee mit uns trinken." Er bat den Bu t ler, Robert hereinzuführen, dann stand er auf und ging dem Lehrer entgegen. Freundlich und dennoch distanziert begrüßte er ihn.
Es war Robert anzumerken, daß ihn Brians Verhalten irritierte. Daphne vermutete, daß ihr Gastgeber auch genau das beabsichtigt hatte. "Hat das Unwetter in Newbridge auch Schaden angeric h tet?" fragte sie, als sie einander die Hand reichten.
"Meine Wirtin erwähnte etliche abgedeckte Dächer", erwiderte Robert. "Aber um ehrlich zu sein, ich hörte ihr nicht richtig zu. Ich muß nach London. Vor einer Stunde erhielt ich die Nachricht, daß meine Mutter im Krankenhaus liegt."
"Hoffentlich nichts Ernstes", bemerkte Brian. "Bitte, nehmen Sie doch Platz. Trinken Sie eine Tasse Tee mit uns?"
"Sehr liebenswürdig, Mister Chamberlain, aber ich habe es e i lig. Ich bin nur gekommen, um Miß Marlowe zu sagen, daß ich sie aus London anrufen werde." Er atmete tief durch. "Vermutlich werden wir uns einige Tage nicht sehen."
"Das tut mir leid", sagte Daphne. Sie gestand sich ein, daß es durchaus der Wahrheit entsprach. "Es ist sehr nett von Ihnen, trotz Ihrer Eile noch einen Umweg über Whiteflower-House zu m a chen, nur um mir Bescheid zu sagen."
"Ja, denn Sie hätten ja auch anrufen können", warf Brian ein.
Der Lehrer ging nicht auf seinen leicht spöttischen Tonfall ein. "Es ist kein Umweg", widersprach er. "Ich nehme nicht die K ü stenstraße, sondern fahre direkt nach Exeter und von dort über Winchester nach London." Er sah Brian an. "Allerdings könnte ich schneller in Exeter sein, wenn Sie mir erlauben würden, durch Ihren Besitz zu fahren und die alte Sister-Bridge zu benutzen."
"Ja, das ist eine gute Idee", lobte Brian. "Selbstverständlich können Sie durch meinen Besitz fahren. Ich nehme an, Ihre Wirtin hat Ihnen von dieser Brücke erzählt." Er wandte sich an Daphne. "Die Sister-Bridge überspannt einen Seitenarm des Tamar, der durch unseren Besitz fließt. Sie wurde noch zur Zeit der Pferd e kutschen erbaut. Ein Fahrweg führt von ihr zu einem fünfzehn Kilometer entfernten Landhaus, das an der Straße nach Exeter liegt."
"Gut, dann will ich nicht länger stören." Robert wollte sich verabschi e den.
"Ich bringe Sie noch zum Wagen", bot Daphne an und stand auf.
"Ich komme mit." Rebecca rutschte von ihrem Stuhl.
"Nein, bleib nur da." Brian hielt sie an der Schulter zurück.
"Warum?" maulte das Mädchen, setzte sich jedoch wieder g e horsam auf seinen Stuhl.
"Weil du nicht überall dabei sein mußt", erklärte Brian. Es war durchaus nicht seine Absicht, Rebeccas Lehrer und ihrer Schw e ster Gelegenheit zu einem ungestörten Gespräch zu geben, doch sein Stolz verbot es ihm, dagegen einzuschreiten.
In Rebeccas Augen glitzerte der Schalk. "Sie haben sich in meine Schwester verliebt", stellte sie genüßlich fest.
Brian war froh, daß in diesem Moment Daphne zurückkehrte. Und es machte ihn auch froh, daß ihr Abschied von Robert Wi d mark höchstens fünf Minuten gedauert haben konnte. "Darf ich Ihnen noch eine Tasse Tee einschenken?" fragte er.
"Gerne." Die junge Frau nahm wieder Platz. "Ich ..." Sie starrte zum Fenster. Vor ihren Augen löste es sich regelrecht
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