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Abgeferkelt: Roman (German Edition)

Abgeferkelt: Roman (German Edition)

Titel: Abgeferkelt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hackenberg
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dabei weiter auf seinem Kaugummi herum. »Was die Rutsch-Kompetenz der einzelnen Wettkampfteilnehmer angeht, hab ich nämlich meine ganz persönliche Theorie.«
    »Die da wäre?«
    »Je schwerer ein Körper, desto größer seine Bewegungsenergie.«
    Charlotte und Kati tauschten einen ratlosen Blick. »Und?«
    »Das bedeutet, ein voluminöser Rutscher hat mehr Schmackes auf den Knochen, um die Bremskraft des Wassers auszutricksen«, fuhr Werner fort. »Was im Klartext heißt, dass die Dicken hier immer gewinnen.«
    »Na, Hauptsache, Kati kommt unten an«, meinte Charlotte achselzuckend. »Sie schreibt ja nur über den Wettkampf und muss keinen Pokal mit nach Hause bringen …«
    »Hat hier irgendwer gesagt, dass ihr das Rennen schon verloren geben müsst?« Mit einem Ausdruck der Überlegenheit im Gesicht schob er sein Kaugummi von der rechten in die linke Wange. »Man muss nur die richtige Technik draufhaben. Damit kann sich auch der klapperdürrste Hungerhaken unter die ersten zehn rutschen.«
    »Tatsächlich?« Kati, die sich mit »klapperdürr« nicht im Entferntesten angesprochen fühlte, hoffte inständig, dass Werner jetzt zu keinem Vortrag über Rutschtechniken ansetzen würde. Doch genau das tat er.
    »Nehmen wir zum Beispiel die Power-Position. Dabei rutscht man auf dem Rücken, die Beine überkreuzt nach vorn, Hintern hoch und ab. Irre schnell, weil man die Körperfläche auf der Rutsche ma-xi-mal reduziert.«
    Charlotte war deutlich anzumerken, dass es Dinge gab, für die sie sich mehr interessierte. Höflichkeitshalber hakte sie dennoch nach: »Und wenn man es nicht schafft, den Hintern so lange oben zu halten?«
    »Für diesen Fall zieht sich der gewiefte Rutscher die Büx in die Kimme.«
    »Bitte wohin?! «
    »Na, in die Arschfalte«, erwiderte Werner, kehrte ihr den Rücken zu und schob sich den Stoff seiner Shorts höchst anschaulich zwischen die Pobacken. »Blanke Haut rutscht nämlich am schnellsten. Wer will, kann auch gleich im String antreten. Aber ganz nackt lass ich keinen an den Start, damit das gleich klar ist.«
    »Hatte ich eh nicht vor«, versicherte Kati schnell. »Gibt es sonst noch etwas, das ich beachten müsste?«
    Statt zu antworten, hechtete der Bademeister unvermittelt an den Beckenrand, wo ein kleiner Junge Anlauf genommen hatte und platschend ins Wasser gehüpft war. »Hey, machste das zu Hause auch?«, herrschte er das Kind an.
    »Nee, da hab ich ja kein Schwimmbad«, tönte es naseweis aus den Wellen.
    »Pass bloß auf, Freundchen – wenn ich dich noch mal erwische, zieh ich dich an den Ohren wieder raus!« Zur Bekräftigung seiner Worte griff sich Werner in den Schritt, stellte zufrieden fest, dass alles noch an seinem Platz war, und drehte sich wieder zu Kati um. »Wenn man hier nicht höllisch aufpasst, urinieren die einem noch vor die Füße. Was haste noch mal gefragt?«
    »Äh … Ob es noch etwas gibt, das ich beachten müsste …«
    »Nö. Auf der Rutsche geht eigentlich alles außer nackt, bäuchlings, kniend oder mit jemand anderem verkeilt. Und jede Art von Gleitmittel ist selbstverständlich strengstens untersagt.«
    »Gleitmittel?!«
    »Ja, sicher.« Er stemmte die Hände in die Hüften. »Wenn ich irgendjemand dabei erwische, wie er sich mit Salatöl oder sonst was einschmiert, um auf der Rutsche einen Vorteil zu haben, disqualifiziere ich den sofort!« Er ließ seinen Blick über Katis schmale Taille und ihre langen, schlanken Beine wandern. »Wobei in deinem Fall noch hinzukäme, dass ich dich höchstpersönlich abreiben würde …«, fügte er anzüglich hinzu.
    »Wir sind gewarnt«, schaltete Charlotte sich ein. »Aber jetzt haben wir dich wirklich lange genug von der Arbeit abgehalten …«
    »Kein Problem, ich hab grad eh nichts Besseres zu tun.« Geräuschvoll kauend beugte Werner sich zu Kati vor. »Was machste eigentlich hinterher?«
    »Hinterher? Also, ähm …«
    »Ich geh rüber in die Sauna.« Seine Kieferknochen knackten. »Zum Nutella-Sliwowitz-Aufguss.« Ein schmatzendes Schnalzen ertönte, gefolgt von einem weiteren Kontroll-Griff in den Schritt. »Wir seh’n uns dann da, abgemacht?«
    »Ich … ich überleg’s mir.«
    Er deutete mit dem Zeigefinger auf sie. »Ich warte auf dich«, kündigte er an und stolzierte dann sichtlich zufrieden über den Kachelboden davon.
    »Nutella in der Sauna?«, fragte Charlotte entgeistert. »Na, bei dem hohen Fettanteil hat das Zeug vielleicht hautpflegende Eigenschaften … Oder was meinst

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