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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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letzten Minuten gewesen, dass ich nicht mitgekriegt hatte, wie Wilma telefonierte?
    »Jetzt glaubt er bestimmt, dass ich …«
    »Maggie, hüte deine Zunge.«
    »Was denn? Ich hab doch gar nichts gesagt.«
    »Ich konnte sehen, was du gedacht hast. Das reicht.«
    »Was mach’ ich jetzt? Was ist, wenn er schon tot ist?«
    »Dann kannst du nichts mehr ändern.«
    »Wilma, was soll ich tun?«
    »Nach Köln fahren – wäre eine Möglichkeit. Leih dir Omas Auto.«
    »Berti ist stinksauer auf mich. Die gibt mir ihr Auto nicht. Hast du keinen Testwagen im Hof?«
    »Nein, leider nicht. Der Autohändler war ein Missgriff. Ich brauche in der nächsten Zeit nichts, was nur auf drei Pötten läuft. Vielleicht lerne ich doch lieber Fahrrad fahren?«
    »Oh. Du warst also gar nicht scharf auf die Karren …?«
    »Na ja …«
    Auf die Geschichte mit dem Autohändler könnte ich mich später noch freuen. Ich musste nach Köln – jetzt. Racheträume sind eine Sache – tote Ex-Lebensabschnittsgefährten eine andere.
    »Wilma, ich brauche 50 Euro.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich sprenge mein Auto aus der Garage.«
    »Du bist ja verrückt.«
    »Natürlich bin ich das.«
    »Ich könnte noch mal bei diesem Autohaus anrufen. Ehrlich, macht mir nichts aus … und in einer Stunde hast du …«
    »Ne, lass mal. Ich weiß, dass mein Opel fährt. Ich muss nur die blöde Garagentür aufkriegen.«
    »Maggie, mach keinen Blödsinn. Du bist gerade 38 geworden, aber du klingst schwer nach Teenagerdrama. Der Wagen ist nicht angemeldet!«
    »Wer soll das denn bitte so schnell sehen? Die Nummernschilder sind dran, und ja – ich weiß, das Auto ist nicht versichert.«
    »Und es ist dir egal. Das hab’ ich jetzt verstanden … Und es ist dir auch egal, was der Knipser sagen wird, wenn er dich sieht?«
    »Total egal, glaub mir. Ich liefere meine Geschichte ab, wenn ich ihn finde, und dann hab’ ich meinen Teil getan und komm’ sofort zurück. Heute Abend feiern wir, und du erzählst mir alles über den Autofritzen.«
    »Ich hoffe nicht, dass du den Knipser umbringst und es dieser … Forelle in die Schuhe schiebst.«
    »Wilma, mir graut vor dir. Aber keine schlechte Idee. Wenn’s klappt, feiern wir doppelt.« Aber so recht wollte mein Sarkasmus an dieser Stelle nicht zünden. Es klang eher wie das Pfeifen im Walde.
    Sie drückte mir einen Fünfziger in die Hand und sagte: »Kajos repariertes Rad steht auf dem Hof.«
    »Seit wann liefert Acki denn zu dir nach Hause?«
    Wilma kicherte wie ein Schulmädchen. Na ja, wo es der Autohändler nicht gebracht hat, dann vielleicht der Zweiradfreak? Acki konnte man auf gar keinen Fall nachsagen, dass er nur auf drei Pötten läuft.
    »Danke. Und das Geschenk mach’ ich später in Ruhe auf.«
    »Viel Glück.«
    Wilma ging zurück in den Salon. An der Tür drehte sie sich noch mal um. »Es ist eine blödsinnige Idee.«
    »Ich weiß.«
    Alles, worauf ich jetzt achten musste, war: Vermeidung von Kollateralschäden. Also rief ich Karin noch mal an und erklärte ihr so ruhig wie möglich, dass die Situation sich verschärft hatte und womöglich das Leben meines Ex auf dem Spiel stand. Ich sah vor meinem geistigen Auge, wie sie sich entnervt ihre Dienstmütze über die Augen zog. Sie versprach, sich darum zu kümmern. Sie hätte auch sagen können: »Rufen Sie uns nicht an – wir rufen Sie an.«

33
    Als ich völlig außer Atem auf dem Mountainbike, das mir drei Nummern zu groß war, in Stiepel angestrampelt kam, hörte ich Kajo schon von weitem auf dem Klavier spielen. Ich stellte das Bike unterm Küchenfenster ab und rannte zur Tür unseres Nachbarn. Um Atem ringend, klingelte ich wieder und wieder. Endlich erschien der Grillmeister an der Tür. In der linken Hand hielt er einen Eimer, der bis zum Rand mit Golfbällen gefüllt war, in der anderen eine Harke.
    »Wat is denn so dringend, Frau Abendroth?«
    »Ich brauche … einen Vorschlaghammer … Sofort.«
    Der Grillmeister grinste breit. »Bitten Sie ihn doch einfach, mit der Klimperei aufzuhören.«
    »Ha, ha, Herr Nachbar. Haben Sie ’n Hammer oder nicht?«, japste ich.
    Er stellte den Eimer mit den Golfbällen ab und ging schnaubend ins Haus. Als er nach ein paar Minuten mit einem Vorschlaghammer zurückkam, hatte ich schon drei Golfbälle mit goldenem H aus der Sammlung gepickt und eingesteckt. Der Grillmeister schaute in den Eimer und runzelte die Stirn. Ich lächelte so harmlos wie möglich. »Die schmecken hervorragend. Eigene Züchtung?«
    Er

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