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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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wird er bestimmt noch auf dich zurückgreifen. Du hast schließlich neben der Leiche gelegen.«
    »Ach, das bildest du dir ein, Maggie.«
    »Das hast du doch gehört, Kajo«, sagte Nikolaj. »Er ist mit ihr umgesprungen wie ein General vom KGB.«
    »Und er hat sich noch nicht mal von Nikolaj verabschiedet«, fügte ich hinzu. »Der rauscht hier rein und raus, lässt ein paar unqualifizierte Statements ab, dann will er meine Fingerabdrücke … und das soll ich gut finden?«
    »Er hat eben Druck, Mensch. Der Sattelmann ist der Sohn vom Richter. Das ist hier schon Promi-Status. Weißt du doch, Maggie. Was meinst du, wen der jetzt alles im Nacken sitzen hat?«
    »Wenn er so weitermacht, bald meinen persönlichen …«
    An der Tür klingelte es Sturm. Nikolaj stand vom Sofa auf und öffnete. Beinahe wäre er von der aufgebrachten Mia Hoffstiepel umgerannt worden, die, gefolgt von Oma Berti, ins Wohnzimmer gestürmt kam und schluchzte: »Es war Mord. Stellt euch vor, es war Mord!«
    »Mia, beruhige dich«, sagte Berti, nahm energisch ihren Arm, drückte sie auf den nächstbesten Stuhl und erklärte: »Fremdverschulden sehr wahrscheinlich, sagt der Rechtsmediziner. Fritz hatte Verletzungen im Rachenraum, Speiseröhre … die kann er sich nicht selbst beim Trinken zugefügt haben. Außerdem war seine Lunge aufgeblasen wie bei einem Ertrunkenen.«
    »Mein Fritz. Mein Fritz ist ermordet worden! Er ist erstickt. An seinem eigenen Blut … und am Schnaps«, stammelte sie.
    Berti drückte ihre Freundin an sich. Mia schluchzte hemmungslos. Nikolaj schaute von einem zum anderen. Kajo nickte in Richtung Hausbar. Nikolaj holte Gläser und Wodka. Dann ging er in die Küche und kam mit einem Holzbrett zurück, auf der eine echte russische Knoblauchwurst lag.
    »Ich will nichts essen«, wimmerte Mia.
    »Doch, du wirst«, befahl Oma Berti und schnitt ein Stück von der Wurst ab. Kajo verteilte den Wodka, und wir nötigten Mia, wenigsten einen kleinen Schluck zur Beruhigung zu trinken.
    Mitten in diese Szene platzte Carmen Sawatzki, rannte auf Mia zu und nahm sie in den Arm. Nachdem sie Mia ordentlich gedrückt und geherzt hatte, war ich kurz davor zu sagen: »Und jetzt fassen wir uns alle an den Händen …«
    »Entschuldigt, dass ich hier so reinplatze, aber die Tür war offen.«
    »Carmen, wie schön, dat du da bis …«, sagte Berti.
    Egal, ob in drei Minuten die Welt untergeht, Oma Berti hat immer noch Zeit für ein Telefonat, um es dir mitzuteilen und dich zur Armageddon-Party einzuladen.
    »Wat machen wir gezz?« Berti schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Mein Gott, wat machen wir?!«
    »Wir müssen gar nichts machen, Berti. Das macht Winnie, und zwar gründlich. Wundert mich, dass der dich noch gar nicht verhaftet hat. Im Moment verdächtigt der nämlich jeden.«
    Sie warf mir einen scharfen Blick zu.
    »Er macht seinen Job, wat sonz«, belehrte sie mich, als sei das Verdächtigen von Freunden und Verwandten das Normalste von der Welt. »Wenn ich dat richtich verstanden hab, bis du dat, die hier nich alle Kaarten auffen Tisch legt. Wat soll er denn machen? Seinen Kollegen sagen, ach, die Wilma und die Maggie, die war’n dat nich … die kenn ich?!«
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Nikolaj sich ein Glas Wodka nach dem anderen reinschüttete. Das konnte ja noch heiter werden.
    Carmen goss sich gerade auch großzügig ein, als Berti sagte: »Ohne Grund kommt der ja gar nicht auf so was. Wat hast du denn angestellt?«
    »Ich habe gar nichts angestellt. Wisst ihr was? Ich brauche mal meine Ruhe.«
    »Mia braucht vor allem Ruhe, und sie soll nich alleine sein. Kajo, kann sie hier übernachten? Ich bleibe auch«, sagte Berti.
    »Selbstverständlich. Maggie, könntest du bitte die zwei Gästezimmer …?«
    »Ich denke mal, die Damen helfen sich selbst.«
    Ich war aufgestanden, um in mein Zimmer zu gehen, da klingelte es an der Haustür Sturm. Im Vorbeigehen riss ich die Tür auf und rannte die Treppe hinauf. Aber nicht, um brav die Gästezimmer im Hotel Kajo herzurichten. Ganz im Gegenteil, ich hatte mich soeben daran erinnert, dass ich noch ein eigenes Zuhause hatte. Von unten hörte ich Hasselbrinks Stimme sich überschlagen: »Winnie hat … er hat Rita fertig gemacht!« Dann ein wildes Durcheinander von hohen Frauenstimmen, Hasselbrinks Bass, Hundegebell und Katerfauchen und alle zusammen einem hysterischen Anfall nahe.
    Ich packte schnell die paar Sachen in die Tasche, die ich zu Rettichs Gedenkfeier in Köln tragen

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