Abgeschnitten: Thriller (German Edition)
der geschlossenen Faust einmal beherzt auf die Schlagfläche. Der Knochen bricht nun ganz auf, und das Gehirn liegt frei. Man kann dieses Instrument auch für das Abschaben von Geweberesten benutzen. Beispielsweise kann man bei Oberschenkel- oder Beckenknochenbruch den Meißel auf den Knochen setzen, damit die Reste des anhängenden Gewebes (Muskulatur) abkratzen und so die Bruchstelle freilegen.
Sek-tions-na-del, die \ Nadel zum Zunähen des Leichnams
Die Sektionsnadel ist zwar ein kleines Instrument, hat jedoch eine sehr wichtige Bedeutung. Sie ist aus Edelstahl, gebogen, an einer Seite spitz und mit einem geschlossenen Öhr an der anderen Seite. Durch dieses wird der Nähfaden (geflochtenes Garn) gezogen.
Am Ende jeder Sektion wird der Körper des Leichnams, nachdem alle Organe wieder in ihn zurückgelegt wurden, zugenäht. Dies geschieht in kleinen, feinen Stichen. Man nimmt sich für diesen Arbeitsschritt genügend Zeit, damit keine Körperflüssigkeit mehr austritt und eine offene Abschiednahme stattfinden kann.
Se-zier-mes-ser, das \ Instrument zur Präparation von Organen
Das Seziermesser besteht aus einer scharfen Klinge und einem Griff aus Holz oder Kunststoff. Die Klinge aus Stahl kann gerade und spitz oder auch abgerundet sein. Sie wird nach jedem Sektionstag neu scharf geschliffen. Der Griff liegt gut in der Hand, damit man nicht abrutscht und in die Klinge greift.
Das Seziermesser ist eines der wichtigsten Instrumente am Obduktionstisch. Bei einer Sektion eröffnet man alle drei Körperhöhlen: den Kopf, die Brusthöhle und die Bauchhöhle. Um an diese Körperhöhlen zu gelangen, muss man als erstes die verschiedenen Haut-, Fett- und Muskelschichten mit dem Seziermesser aufschneiden. Nachdem der knöcherne Brustkorb mit einer speziellen Rippenschere eröffnet wurde, liegen alle Organe der Brust- und Bauchhöhle frei. Nun kann man die Organe, einzeln oder in Paketen, mit dem Seziermesser entnehmen. Der Obduzent schneidet dann die Organe einzeln auf, um sie beurteilen zu können.
Skal-pell, das \ Chirurgisches Instrument zum scharfen Durchtrennen von Gewebe
Das Skalpell besitzt eine sehr scharfe dünne Klinge und wird deshalb gerne für feine Schnitte benutzt. Da die Klingen schnell stumpf werden und so das Gewebe verletzen, gibt es die Skalpelle häufig nur noch als Einmalinstrumente. Dabei wird lediglich das Blatt erneuert und der Griff wiederverwendet.
Die Präparation der Halsorgane ist bei einer Sektion sehr wichtig. Um Gewalt gegen den Hals auszuschließen oder zu bestätigen, muss die Halsmuskulatur sehr sauber präpariert werden. Als erstes wird die Haut vorsichtig mit dem Skalpell von der Muskulatur getrennt. Dann werden die einzelnen Muskeln abpräpariert. Diese sind zum Teil sehr zart und am besten mit einem Skalpell zu schneiden. Sollte Gewalteinwirkung gegen den Hals erfolgt sein, sieht man dies nun als Einblutungen in der Muskulatur. Für diese Arbeit nimmt man sich viel Zeit.
Institut für Rechtsmedizin
Spezialeinheit Extremdelikte
Obduktionsbericht
Sektion am:
26. 09. 2012
Name:
Abgeschnitten, kein Vorname
Beruf:
Thriller
Protokoll-Nr.: 666
Verstorben am:
Todeszeitpunkt unbekannt, vermutlich in den späten Abendstunden nach stundenlanger vorausgegangener z.T. stumpfer Gewalt, z.T. scharfkantiger Einwirkung auf das Innenleben (heftiges Umblättern)
Obduzenten:
1. Dr. jur. Sebastian Fitzek
2. Prof. Dr. med. Michael Tsokos
Geburtstag
Frühjahr 2011
Sektions-Assistenz:
Hans-Peter Übleis (Herausgeber sämtlicher Obduktionsberichte bei Droemer), Carolin Graehl und Regine Weisbrod (Stil-, Satz- und Wortsektion), Sabrina Rabow (Beweispräsentation in der Öffentlichkeit), Fritz Breitenthaler und Frank Hellberg (Piloten des Fluges Berlin–Helgoland–Berlin zwecks Beweissicherungsaufnahme), Lars Carstens (Wasserschutzpolizei Helgoland); Sibylle Dietzel (Präparation des Sektionsobjektes), Roman Hocke (Vertragliche Beweissicherungsarbeit), Christian Meyer (Überführung und Transport der Obduzenten), Helmut Henkensiefken (Tatortfotograf), Noomi Rohrbach (Organisation der wiss. Lesungen), Monika Neudeck (Kontakt Polizeireporter), Manuela Raschke (Quick-Out-Gehirn v. Fitzek), Karl Raschke (physiologische Ertüchtigung v. Fitzek), Freimut Fitzek (väterlicher Beistand), Sandra Fitzek (ehelicher Beistand), Anja Tsokos (für viel Geduld mit einem Getriebenen).
Eingeliefert als:
offenkundige Schreibtischtat
Vorgeschichte:
Psychothrillerautor
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