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Abgetaucht

Abgetaucht

Titel: Abgetaucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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abknapsen musste. Aber schließlich wollte sie nach den Schulmeisterschaften
     das Lauftraining bei Jabali beginnen. Und wie sehr Thuy sich wünschte, eine gute Schwimmerin zu werden, erkannte Ilka daran,
     wie oft sich Thuy in der Schwimmhalle, im Freibad und sogar am See aufhielt. Trotz Verbot ihrer Eltern.
    Heute war es endlich so weit. Ilka hatte ihre Schüler zum ersten Training bestellt. Während sie im Halleninneren noch auf
     die beiden wartete, bemerkte sie einen neuen, großen roten Zettel am Infobrett.
     
    VORSICHT! DIEBE!
    Aus aktuellem Anlass weise ich nochmals
    darauf hin, Taschen nicht unbeaufsichtigt
    zu lassen und Wertsachen grundsätzlich einzuschließen!
    Besondere Vorkommnisse bitte dringend sofort melden!
    Der Schwimmmeister
     
    Ilka schüttelte den Kopf. Der schnelle Verdacht von Michael gegen Thuy und ihren Vater stach ihr immer noch wie eine Nadel
     ins Herz. Sie nahm sich vor nachzufragen, wann die letzten Diebstähle gemeldet worden waren. Vielleicht könnten weitere Fälle
     Thuy entlasten und die ungerechten Anschuldigungen wären wieder aus der Welt.
    »Wo tust du denn deine Wertsachen hin?«, fragte Thuy, die gerade hinter Ilka auftauchte.
    Ilka drehte sich um. »In meinen Schrank oder in eine kleine Wasserbox. Die verwende ich aber nur im Freien.«
    »Dann mache ich das auch so«, beschloss Thuy.
    Ilka nickte ihr zu und schaute sich nach Jabali um. Dabei sah sie Frauke im Becken schwimmen. Die will’s wirklich wissen,
     dachte Ilka. Denn siekonnte sich nicht erinnern, Frauke zuvor so oft außerhalb ihrer organisierten Trainingszeiten in der Halle gesehen zu haben.
     Offenbar hatte Frauke ihren Trainingsaufwand deutlich erhöht. Genaueres wusste Ilka nicht, denn seit ihrem Ausflug zum See
     sprachen sie noch weniger miteinander.
    Sie nickten sich nur beiläufig zu.
    Thuy war gerade am anderen Ende des Beckens, da stieg Frauke aus dem Wasser.
    »Da bin ich schon!«
    Ilka zuckte erschrocken zusammen, als Jabali plötzlich hinter ihr stand. Schnell fasste sie sich aber, begrüßte Jabali und
     wollte mit dem Training beginnen.
    Doch da stand Frauke plötzlich bei ihr: »Sag mal, Ilka! Hab ich dich nicht vorhin an meiner Tasche gesehen?«
    Ilka wusste überhaupt nicht, wovon Frauke sprach.
    »Meine Robbie-Williams-CD ist weg! Einfach verschwunden! Eigenartig, oder?«
    »Ja«, fand Ilka auch.
    »Noch eigenartiger, dass du kurz zuvor an meiner Tasche gewesen bist.«
    »An deiner Tasche?«, fragte Ilka verdutzt. »Ha ben sie dich gebissen? Ich war doch nicht an deiner Tasche!«
    Frauke sah an Ilka vorbei und schaute Jabali herausfordernd in die Augen: »Ihr könnt das ja mal unter euch diskutieren! Warum
     verschwindet meine CD ausgerechnet, nachdem ich Ilka an meiner Tasche gesehen habe? Und als mir mein iPod geklaut wurde, war
     Ilka ja auch ganz in meiner Nähe. Den Diebstahl muss ich gleich dem Schwimmmeister melden.«
    Mit diesen Worten ließ sie Ilka und Jabali stehen und verschwand Richtung Umkleidebereich.
    Ilka war sprachlos.
    Und Jabali nachdenklich. Mit dem gleichen Argument hatte Michael Thuy und deren Vater verdächtigt. Allein die Tatsache, dass
     man sich zum Zeitpunkt eines Diebstahls in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatte, bewies noch gar nichts. Im Fall von Ilka
     wurde dies besonders deutlich. Denn Jabali wusste, dass Ilka Fraukes Lieblingssänger Robbie Williams überhaupt nicht leiden
     konnte. Sie nannte ihn immer nur den
Lackaffen
. Das Letzte also, was Ilka jemandem stehlen würde, wäre eine CD vondiesem Sänger. Warum aber hatte Frauke es so hartnäckig behauptet?
    So in Gedanken vertieft, hatte Jabali gar nicht bemerkt, dass Thuy und Ilka längst mit der Trainingsstunde begonnen hatten.
    »Das geht schon ganz gut mit dem Ausatmen unter Wasser. Hast du gesehen? Allmählich komme ich in den Rhythmus. Meine Wasserlage
     ist auch schon besser geworden und meine Arme fassen länger!«
    Doch auch Thuys Begeisterung ließ Ilka die Anschuldigungen nicht vollends vergessen. Jabali merkte, wie unkonzentriert Ilka
     bei der Sache war. Und bevor die Stunde rum war, verabschiedete sich Ilka und verschwand in der Mädchendusche. Der scheußliche
     Verdacht klebte auf ihrer Haut wie das Chlor. Nur ließ sich der nicht so leicht abwaschen.
     
    Noch am gleichen Abend traf Ilka sich mit den anderen vieren der Fünf Asse in Linhs Urwaldzimmer, um mit ihnen über Fraukes
     ungeheuerliche Vorwürfe zu reden. Die fünf saßen wie immer im Kreis, jeder auf seinem Stammplatz, und wie

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