Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Wood
Vom Netzwerk:
tschüss!«, knurrte Jenks.
    Der Wagen rumpelte über das Straßenbahngleis. Geröll von einem nahegelegenen Abrissgelände bedeckte die Straße, und der Split prasselte an die Unterseite des Wagens, während er holpernd ein zweites schlecht zugeschüttetes Bahngleis überquerte. Die Revolvermündung stieß Josh immer wieder in die Seite, und er hielt die Luft an, damit die Waffe nicht versehentlich losging. Jenks hörte Josh japsen und sah ihn lachend an. »Ich sollte vorsichtig sein, was?«, scherzte er und lachte erneut.
    Er bog nach links, um in eine lange, leere Gasse zwischen weißgestrichenen Fabrikwänden zu fahren. Die Beschriftungen waren längst verschwunden und ließen keinerlei Aufschlüsse über die letzten Inhaber zu.
    Hinter einem Müllcontainer kam der Wagen zum Stehen. »Zeit fürs Geschäft«, sagte Jenks. Er löste beide Sicherheitsgurte, die an die Türrahmen knallten. »Steigen Sie aus.«
    Er ließ die Halbautomatik sinken, und die zwei Männer stiegen aus. Mit seiner Pistole winkte er Josh vorwärts, und Josh setzte sich in Bewegung, in ein paar Schritten Abstand gefolgt von seinem Entführer.
    Ein schiefes Lächeln huschte über Jenks’ kantiges Gesicht. »Ich wette, Sie haben keinen Schimmer, worum’s geht, stimmt’s?«
    Josh überlegte einen Moment. »Stimmt. Ich habe ehrlich keine Ahnung.«
    »Nun, ich beabsichtige keine langen Erklärungen, aber für einige Leute sind Sie einen Haufen Geld wert.«
    Was redete der Kerl? Josh war für niemanden etwas wert. Nichts. Er hatte bloß seine Lebensversicherung, und die lief auf Kate und Abby. »Für wen?«
    »Spielt keine Rolle. Wichtig ist nur … dass Sie tot sein müssen, damit die rankommen. Kapiert?«
    Jenks trat näher. Josh drehte sich zaghaft um. Als der Killer sah, wie sich Josh wand, lächelte er und steckte seine Waffe wieder in den Hosenbund.
    »Aber erst müssen wir Sie ein bisschen herrichten«, sagte er.
    Josh starrte an Jenks vorbei.
    Langsam bog ein Wagen in die Gasse.
    O mein Gott, ein Zeuge!,
dachte Josh. Er war gerettet. Jetzt konnte ihn Jenks nicht mehr umlegen. Nicht, wenn jemand in der Nähe war. Joshs Spannung fiel von ihm ab.
    Der Fahrer des weißen Fords gab Gas, und der Motor heulte auf. Die Limousine schoss vorwärts, so dass die Reifen Schotter und Staubwolken aufwirbelten.
    Er kam nicht, um Josh zu retten. Er fuhr direkt auf sie zu.
    Josh rannte los. Er stürmte durch die Gasse, weg von Jenks und dem Ford.
    Jenks vergaß sein Opfer. Er schnellte zu dem Fahrzeug herum und riss mit einer einzigen fließenden Bewegung die Halbautomatik hinten aus seinem Hosenbund. Bereit, zu schießen, entsicherte er die Waffe.
    Es kam nicht so weit. Noch während er zielte, war der Wagen bei Jenks und traf ihn frontal.
    Er riss dem Mann die Beine weg, so dass sie unter dem Knie brachen. Während Jenks vornüberstürzte, knallte er mit dem Kopf auf die Motorhaube und wurde über die Windschutzscheibe und das Dach geschleudert. Er überschlug sich mehrere Male, bevor er auf dem Rücken landete. Schlitternd kam der Wagen zum Stehen und drehte sich um die eigene Achse. Der Mann am Steuer stieg aus, in der Hand eine schussbereite Waffe.
    Josh tauchte im Schutz einer leerstehenden Fabrik unter und starrte durch die zerbrochenen Fenster. Er sah den Mann aussteigen, nachdem er Jenks angefahren hatte.
    »Das darf nicht wahr sein!« Er konnte nicht glauben, wer da aufgerichtet vor dem Verletzten stand: James Mitchell. Die nicht totzukriegende Kakerlake war wie aus dem Nichts erschienen. Josh musste sich mit Zuschauen begnügen, denn hören konnte er nichts von dem Drama, das sich abspielte. Etwas hielt ihn an Ort und Stelle fest. Er musste einfach sehen, was Mitchell als Nächstes tat. Er hatte geglaubt, Jenks und Mitchell wären Komplizen, aber Mitchell hatte den Mann einfach überfahren. Josh wusste nicht, was er davon halten sollte, alles war ein wildes Durcheinander.
    Mitchell redete mit Jenks. Dann feuerte er ihm zweimal mitten ins Gesicht. Beim Anblick der Mündungsflamme zuckte Josh schockiert zusammen. Er hatte genug gesehen und lief los. Auf der Rückseite des Gebäudes stürmte er in eine andere Gasse und bog nach links ab, weg von den Killern. An der Ecke kam er rutschend und mit den Armen rudernd zum Stehen. Er hatte die Wahl: rechts oder links. Er entschied sich für rechts und lief zu einer Stelle, wo sich der Weg auf weniger als Pkw-Breite verschmälerte.
    Am Ende dieser Gasse traf Josh auf eine friedliche Wohnstraße mit einem

Weitere Kostenlose Bücher