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Abgründe der Leidenschaft

Abgründe der Leidenschaft

Titel: Abgründe der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Flame
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wahr. Aber ich denke auch oft, dass Jack und ich vermutlich keine guten Eltern geworden wären. Wir sind zu egozentrisch. Wir haben zu viel Spaß an leiblichen Genüssen – und an Ruhe und Privatsphäre.«
    »Weiß Gott, davon bekommt man wenig, wenn drei heranwachsende Jungs im Haus sind. Wie geht es Jack?«
    »Ihm geht’s gut. Er ist in der ehemaligen Sowjetunion, in irgendeinem Land, das auf -istan endet, glaube ich. Ich habe vor ein paar Tagen mit ihm gesprochen.«
    Carla bemerkte den wehmütigen Ausdruck auf Ronnies Gesicht. »Er fehlt dir.«
    »Ja, du hast recht. Manchmal wünschte ich mir, er würde das Reisen aufgeben. Dann könnten wir vielleicht ein ganz normales Leben führen.«
    »Würdest du dein Geschäft aufgeben, wenn er jeden Abend nach Hause kommen würde?«
    »Ich weiß nicht. Was ist mit dir? Du triffst dich oft mit Bryce. Ist es etwas Ernstes zwischen euch?«
    »Das weiß ich auch nicht. Er war letztes Wochenende hier.«
    »Nein! Mit deinen Eltern und den Jungs?«
    »Ja. Wir sind mit den Jungs Schlittschuh gelaufen, und anschließend gab es ein Familienessen.« Sie lachte. »Ich dachte, meine Eltern würden stehenden Fußes anfangen, Heiratspläne zu schmieden. Meine Mutter hat mich seitdem schon ein paarmal darauf angesprochen. ›Er ist gut situiert und er mag die Kinder‹, sagt sie immer.«
    »Und …«
    »Und nichts. Er ist ein netter Mann, und wir haben viel Spaß zusammen.« Sie senkte die Stimme. »Im Bett und auch sonst. Aber das reicht nicht, um ein gemeinsames Leben aufzubauen.«
    »Gib euch Zeit«, sagte Ronnie.
    »Davon habe ich genug. Und übrigens macht mir die Arbeit im Bereich
Public Relations
viel zu viel Spaß.«
     
    Ein paar Wochen später hatten Carla und Ronnie zum ersten Mal ein Doppeldate. Glen Hansmann war Manager einer Filmproduktionsfirma. Ronnie hatte ihn schon einige Male getroffen, und sie hatten beide viel Spaß gehabt. Eine Woche zuvor hatte Glen angerufen und seinen Namen auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
    »Ronnie, Babe«, sagte er, als sie zurückrief. »Ich weiß, dass ich dich das schon oft gefragt habe, aber besteht die Möglichkeit, dass wir uns mal zu viert treffen? Mein Freund Vic O’Keefe, der an der Westküste lebt, ist geschäftlich in der Gegend, und ich würde mich gern mit dir und einer Freundin zum Dinner verabreden. Du verstehst schon. Ein Dinner und etwas Unterhaltung.«
    »Ich habe eine Freundin. Ihr Name ist Carla, und sie verlangt das gleiche Honorar wie ich.«
    »Das ist toll«, erwiderte Glen. »Und das Honorar ist kein Problem. Passt es euch nächsten Dienstagabend?«
    »Ich weiß nicht, ob Carla Zeit hat«, entgegnete Ronnie. »Aber wenn sie an dem Abend noch nichts vorhat, sehe ich keinen Grund, warum es nicht klappen sollte.«
    »Gut. Sprich mit ihr und ruf mich dann zurück. Und wenn sie auch nur annähernd so ist wie du, kann ich es kaum erwarten.«
    Ronnie rief Carla umgehend an und erklärte ihr die Situation. »Was hältst du von einem Doppeldate? Ich weiß nicht, was die beiden sich vorstellen, aber ich denke, wir sind für alles gerüstet. Und es ist ein Dienstag.«
    »Das klingt gut. Warte einen Moment und lass mich nachsehen, ob nächsten Dienstag etwas ansteht.« Carla blätterte durch die Seiten in ihrem Terminkalender. »Ob du es glaubst oder nicht, der nächste Dienstag ist der einzige freie Abend im gesamten kommenden Monat. Das muss Schicksal sein.«
     
    Glen Hansmann war ganz anders, als Carla es erwartet hatte. Er war Ende vierzig, ein Mann der leisen Töne und mit den hellen Augen und dem Grübchen im Kinn ziemlich süß. Das dunkelbraune Haar reichte ihm fast bis zu den Schultern und lockte sich auf dem Kragen seines hellblauen Anzughemdes. Carla fiel auf, dass er wunderschöne Hände mit langen, schlanken Fingern und perfekt manikürten Nägeln hatte. Bis auf eine schlichte Armbanduhr trug er keinen Schmuck.
    Vic O’Keefe dagegen entsprach dem typischen Hollywood-Klischee. Seine Sonnenbräune war zu perfekt, was die etwas helleren Lachfältchen um seine Augen noch unterstrichen. Er hatte einen Rubinring an der rechten Hand und eine schwere
Rolex
aus Gold und Stahl am linken Handgelenk. Seine Stimme war zu laut, genauso wie seine Krawatte zu schrill war. Die erste Stunde des Abends verbrachte er damit, die beiden Frauen beeindrucken zu wollen, indem er hier und da einen berühmten Namen fallenließ und erzählte, wo er auf der Welt schon überall gewesen war. Irgendwann fing Carla Ronnies Blick auf – und

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