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Abgrund: Roman (German Edition)

Abgrund: Roman (German Edition)

Titel: Abgrund: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Watts
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Welt Kopf, dann wurde das Boot herumgeworfen und alles wurde grün.
    Joel öffnete die Tauchzellen und blickte über die Schulter nach hinten. »Es geht runter, Leute. Das letzte Mal, dass ihr das Sonnenlicht seht. Genießt es, solange ihr noch könnt.«
    »Danke«, sagte FISCHER.
    Die anderen rührten sich nicht.

Verliebt
    Von Natur aus angepasst .
    Selbst jetzt, am Grunde des Pazifiks, weiß Fischer immer noch nicht, was Scanlon damit gemeint hat.
    Er fühlt sich nicht angepasst, jedenfalls nicht, wenn das bedeuten soll, dass er hier unten zu Hause ist. Auf der Fahrt hierher hat niemand mit ihm geredet. Allerdings haben sich die anderen auch untereinander nur wenig unterhalten. Doch dass sie nicht mit ihm gesprochen haben, nimmt er persönlich. Und einer von ihnen, Brander – mit den Augenkappen ist das schwer festzustellen, aber Fischer hat das Gefühl, dass Brander ihn ständig anstarrt, als würden sie sich von irgendwoher kennen. Brander sieht ziemlich gemein aus.
    Hier unten ist nichts verblendet: Rohre, Kabelbündel und Lüftungskanäle sind allesamt offen sichtbar an den Schotts befestigt. Das alles hat er schon in den Videoaufzeichnungen gesehen, bevor er hier heruntergekommen ist, doch da hat alles irgendwie heller gewirkt, voller Licht und Spiegeln. An der Wand beispielsweise, die er gerade anblickt, sollte eigentlich ein Spiegel hängen. Doch es ist nur ein graues Metallschott, das ölig glänzt und irgendwie unfertig wirkt.
    Fischer verlagert das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. An einem Ende des Aufenthaltsraums lehnt Lubin an einer Bibliothekskonsole, während seine mit Kappen bedeckten Augen sie gleichgültig mustern. In den fünf Minuten, die sie bereits hier sind, hat Lubin nur zwei Sätze zu ihnen gesagt: »Clarke ist noch draußen. Sie kommt gleich herein.«
    Ein klirrendes Geräusch dringt durch den Fußboden herauf. In der Nähe gluckert eine Mischung aus Wasser und Nitrox. Eine Luke wird aufgeklappt, und darunter bewegt sich etwas.
    Sie steigt in den Aufenthaltsraum hinauf, Wassertropfen laufen an ihren Schultern hinab. Ihre Taucherhaut lässt ihren Körper vom Hals abwärts schwarz erscheinen; eine schmale Silhouette, beinahe geschlechtslos. Ihre Kapuze ist geöffnet; blondes Haar, das an ihrem Schädel klebt, rahmt das blasseste Gesicht ein, das Fischer jemals gesehen hat. Ihr Mund ist eine lange dünne Linie. Ihre Augen, die wie die seinen hinter Kappen verborgen sind, wirken wie leere weiße Ovale in einem kindlichen Gesicht.
    Sie blickt in die Runde: Brander, Nakata, Caraco, Fischer. Alle schauen sie erwartungsvoll an.
    Sie zuckt die Achseln. »Ich tausche gerade das Natrium an Nummer zwei aus. Dabei könnte ich etwas Hilfe gebrauchen.«
    Sie scheint nicht wirklich menschlich zu sein. Irgendetwas an ihr kommt ihm jedoch vertraut vor.
    Was meinst du, Schatten? Kenne ich sie?
    Doch Schatten antwortet nicht.

    Es gibt eine Straße, in der die Gebäude keine Fenster haben. Das kränkliche kupferfarbene Licht der Straßenlaternen beleuchtet Ansammlungen von Riesenmuscheln und großen braunen Gebilden, die wie Taue aussehen und aus schleimig grauen Zylindern ragen (Bartwürmer, fällt ihm wieder ein: Riftia verdammtmonstroesus oder etwas in der Art). Natürliche Schornsteine erheben sich hier und da über der Menge der Wirbellosen, Säulen aus Basalt, Silizium und auskristallisiertem Schwefel. Jedes Mal, wenn Fischer den Schlund besucht, muss er an besonders schlimme Akne denken.
    Lenie Clarke fliegt mit ihnen die Hauptstraße entlang: Fischer, Caraco und ein paar ferngesteuerte Lastentintenfische. Zu beiden Seiten ragen die Generatoren über ihnen auf. Über der Straße vor ihnen wogt funkelnd ein dunkler Vorhang. Eine Schule kleiner Fische huscht an den Rändern der aufgebauschten Wolke umher.
    »Das ist das Problem«, erläutert Lenies surrende Stimme. Sie blickt zu Fischer und Caraco zurück. »Eine Schlammwolke. Zu groß, um sie umzuleiten.«
    Bisher sind sie an acht Generatoren vorbeigekommen. Damit bleiben noch sechs, die vor ihnen im Schlamm versinken. Das bedeutet eine Doppelschicht, selbst wenn sie noch Lubin und Brander zu Hilfe rufen.
    Er hofft, dass das nicht nötig sein wird. Zumindest nicht Brander.
    Lenie paddelt auf die Wolke zu. Die Tintenfische, die ihre Werkzeuge befördern, schwimmen mit einem leisen Summen hinter ihr her. Fischer schickt sich an, ihnen zu folgen.
    »Sollten wir nicht die Wassertemperatur überprüfen?«, ruft Caraco. »Ich meine, wenn es nun eine

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