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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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fort waren, konnte ich sie nicht mehr zurückholen.«
    Tenkaras Blick wanderte zu Jack und sie verzog das Gesicht zu einem schmerzhaften Ausdruck. »Es ist wahr, Jack. Ich fühle es, denn es ist ein Schmerz, der tief in mir verwurzelt ist und den ich nie wahrhaben wollte. Sie sind gefallen wegen mir, weil ich der Versuchung nicht widerstehen konnte, in die andere Welt zu blicken.
    Und das Spiel wiederholt sich. Jetzt habe ich sie wieder alle mitgenommen, in eine neue Welt und erneut ist ihnen der Rückweg versperrt. Sie werden sich auflösen und nie wieder zurückkehren können!»
    Ihre Augen waren plötzlich blass und jener Schimmer, der zuvor ihren Körper umstrahlt hatte, fehlte nun gänzlich. Sie sackte in sich zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Jack hatte plötzlich das Gefühl mit glühenden Drahtseilen gefesselt zu sein. Das alles stimmte nicht, es war nicht wahr! Er fühlte es mit jedem Muskel und jeder Faser seines Seins. Wütend schrie er: »Nein, Tenkara. Du hast gekämpft für sie, für deine gefallenen Geschwister und wahre Menschlichkeit und Güte bewiesen! Wenn sie verloren sind, so ist es nicht deine Schuld, sondern ihre!«
    Er wies mit dem Kinn in Richtung Vanderwal, die ein trockenes Lachen von sich gab und den Kopf schüttelte. Tenkara blickte auf und sah ihn mit trauriger Miene an.
    »Sie hat nichts getan!«, sagte sie gedämpft und presste sich die zur Faust geschlossene Hand vor den Mund.
    Jack starrte sie ungläubig an. »Ach, nein? Und warum lässt sie mich dann nicht durch die Pforte gehen? Warum schwor sie Rache? Warum hält sie dich hier gefangen, statt dich heimkehren zu lassen? Sag mir, warum, wenn sie nichts getan hat?!«
    Vanderwal lachte erneut, doch jetzt klang es gefährlich. »Vielleicht möchte ich, bevor ich auf deinen Tauschhandel eingehe, erst einmal mit der Besitzerin dieser Sonje sprechen? Alles andere wäre doch gar zu unhöflich…«
    Jack wurde bleich und er stemmte sich keuchend hoch. »Du wirst ihr nicht...«, begann er mühsam und mit bebender Stimme.
    »Die Wahrheit sagen?« Vanderwal lachte schrill auf. »Ja, damit habt ihr Menschen einige Probleme. Doch warum sollte Isibil nicht wissen, dass du mir ihre Sonje als Unterpfand für deine sichere Heimkehr anbieten wolltest?«
    Tenkara hob den Kopf und ihr Blick blieb auf dem schwarzen Stein haften. Dann schaute sie auf zu Jack und erstarrte. »Die Waffe...« flüsterte sie tonlos.
    »Ganz recht«, lachte die Alte. »Und ihm hättest du beinahe vertraut.«
    »Nein, Tenkara. Es war anders. Wir wollten...« Jack hatte sich ihr zugewandt und kämpfte gegen die Seile an. Dann stöhnte er laut auf, als sie sich weiter in sein Fleisch bohrten und zu glühen begannen.
    »Sei still!«, herrschte ihn die Alte an und ließ ihn mit einer Handbewegung gegen die Wand knallen. »Du lügst, sobald du den Mund aufmachst! Es ist unerträglich.«
    Jack hörte sich selbst schreien. Dann spürte er etwas Heißes in sich explodieren. Alles um ihn herum drehte sich. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch nur ein blutgetränktes Husten erklang. Er hatte keine Stimme mehr. Die Verhandlung war vorbei. Und er…, er hatte verloren.

Die Sonjen der Schöpfer

    »Mir reicht‘s«, ließ Robin ungeduldig vernehmen und stand auf. »Seit mindestens einer Stunde warten wir hier und nichts geschieht! Meint ihr, sie hat ihn gefangen genommen?«
    Er beugte sich zum Höhleneingang vor, doch wider Erwarten schlugen ihm keine Feuerzungen entgegen. Monatom hob den Kopf. »Das ist sonderbar. Aber vielleicht ist sie aber auch nur unaufmerksam oder will euch überlisten?«
    »Oder Jack ist das Ablenkungsmanöver gelungen! Auf jeden Fall sollten wir diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen«, brachte sich Thuri ein und schaute hoffnungsvoll zu Robin auf. Robins Blick aber galt Solfajama, der nun langsam nickte.
    »Ja, vielleicht dies der Augenblick ist, um zu gehen. Aber denkt daran. Kostbare Last ihr tragt. Sie muss sicher die andere Seite erreichen, sonst ist alles vergebens. Dreht euch nicht um und wartet nicht auf jene, die zurückbleiben. Jeder hat eine Aufgabe, die er bewältigen muss…«
    Robin nickte angespannt. Dann betrat er das Halbdunkel der Höhle, ohne sich noch einmal von den Alten zu verabschieden. Und Thuri folgte ihm, nachdem Monatom sie erneut in die Arme genommen hatte.
     
    Eine unheimliche Stille und Kühle umfing die beiden Gefährten sobald sie die Höhlenstufen, die sie vor Wochen hinauf gestolpert waren, nun

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