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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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Bedürfnissen, so wie sie auch nicht deinen entsprachen. Deshalb frage ich dich: Was brauchst du wirklich? Was benötigst du, um dein Ziel zu erreichen? Was begehrst du tief in deinem Inneren?«
Ionason schien in sich zusammenzufallen und feine Falten bildeten sich um seine leuchtenden Augen. Er sah Eldana fassungslos an.
Eldana widerstand seinem Blick. »Was brauchst du Ionason?«, wiederholte sie. »Sag es mir, und ich werde es dir geben.«
Ionason öffnete den Mund und murmelte etwas tonlos vor sich her. »Du brauchst...«, half Eldana mit klopfendem Herzen.
»Ich brauche«, begann Ionason und zitterte plötzlich. »Ich brauche«, setzte er ein zweites Mal an. Dann presste er mühsam hervor: »…Kraft, Eldana. Ich brauche mehr Kraft. Ich bin schon so alt und das innere Feuer verzehrt mich. Ich habe keine Stärke mehr weiterzumachen. Es ist alles so mühsam und schwer.«
Das letzte Wort hauchte er angestrengt aus und fiel dann zitternd in sich zusammen. Jetzt sah Ionason aus wie ein verwundetes Wesen einer anderen Welt und Eldana spürte, wie Mitleid ihr ganzes Sein durchflutete. Doch diesmal hatte sie eine Strategie, damit umzugehen. Sie sah sich um und entdeckte eine leere Tonschale. Sie griff danach und stellte sie vor Ionason auf den Boden. Dann schaute sie ihn ernst und entschlossen an. »Ich habe dir gesagt, dass ich dir geben werde, was du brauchst. Schau!«
Sie schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, ihr Ich aus dem eigenen Körper zurückzuziehen. Dann sagte sie: »Ich gebe dir Kraftsirup zu trinken. Werde satt und gehe stark und aufrecht deinen Weg.«
Sie stellte sich vor, dass ihr Körper sich verflüssigte und in goldenen Nektar verwandelte, der satt glänzte und sich in die Tonschale vor Ionasons Füßen ergoss. Ionason starrte die köstliche Lache goldener Kraft einen stummen Moment lang an. Dann beugte er sich zu dem Gefäß hinunter und trank.
Eldanas wacher Geist beobachtete es. »Ja, trink, alter Mann«, sagte sie in Gedanken. »Trink dich satt. Ich habe genug Kraft in mir, um dich damit zu füttern.«
Doch Ionason schien sie nun nicht mehr wahrzunehmen. Er trank und trank und wurde immer mehr zu dem jungen Mann, der einst vor ihr gestanden hatte auf dem Dachboden des Alten Museums. Dann veränderte sich auch dieses Erscheinungsbild. Er wurde jünger und immer jünger und war schließlich ein Knabe, der sich an einem goldenen Bach zu laben schien. Er lachte hell auf und wusch sich mit dem glitzernden Goldwasser das Gesicht. Dann warf er Eldana einen seligen Blick zu. Sein ganzes Sein sprühte vor innerer Kraft und Stärke.
»Geh jetzt«, sagte Eldana leise. »Geh, du bist frei.«
Sie spürte, wie ein warmer Windhauch ihre Wange streifte. Dann sah sie nichts mehr. Das innere Bild verblasste und sie nahm wieder ihren Körper wahr. –
 
    Sie ließ sich Zeit in ihm anzukommen und ihre Arme und Beine zu spüren. Sie konzentrierte sich bewusst auf ihren Atem und öffnete die Augen.
    Die Höhle erschien ihr plötzlich warm und gemütlich. Sie ließ ihren Blick umher schweifen. Doch da war nichts. Endlich nichts. Ionason war weg. Und sie war frei. Sie überließ sich noch eine Weile dem Gefühl einer seligen Zufriedenheit, das sich nun in ihr ausbreitete. Dann stand sie auf und trat aus Mels Höhle.
    Draußen stand Shekowah und wartete auf sie. Als er sie lächeln sah, breitete er die Arme aus und sie ließ sich in seine Umarmung fallen. Dabei drückte sie sich so fest an ihn, dass der König aufstöhnte. »Mit was hast du ihn gefüttert?«, fragte er, als sie ihn wieder atmen ließ.
    »Mit Kraft!«, erwiderte sie glücklich.
    Er schüttelte den Kopf und küsste sie lächelnd. »Davon hast du aber anscheinend immer noch genug.«
    »Sogar mehr!« Ihre Augen leuchteten. »Als er verschwand, schien irgendetwas in mir aufzugehen und mich mit Energie aufzuladen, eine Art Kraftquelle. Sie leuchtet und pulsiert und lässt Lichtfunken durch meinen Körper strömen!«
    Shekowah hielt inne und fuhr ihr mit dem Finger sachte über die Stirn. »Das MetanoiaZeichen. Es leuchtet von innen aus dir heraus.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Eldana verwirrt und packte sich an die Stirn.
    Shekowah lächelte. »Es steht für eine Sinnesänderung oder eine Umkehr im Denken. Auch für Vergebung und die Hinwendung zum Göttlichen.«
    Sie sah ihn an. Dann ließ sie ihre Hand über seine Stirn gleiten, wo das gleiche Zeichen zu sehen war. »Wann hast du es empfangen?«
    Er lächelte und ergriff ihre Hand. »Das

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