Abiona - Das Bündnis (German Edition)
Und deine Deutung ist… schwach.«
»Aber…«, begann Thuri.
Robin schüttelte den Kopf. »Nichts aber. Erstens… das mit Eldana und mir ist schon länger brüchig. Wir haben nicht darüber geredet, aber ich glaube nicht, dass sie zu mir zurückkehren wird und ich werde sie auch nicht zu mir zurückholen. Schluss. Aus. Ende. Ich kann dir das jetzt nicht weiter erklären und möchte es auch nicht, versteh mich bitte.«
Thuri nickte, aber mehr um ihn zu beschwichtigen, als selbst überzeugt davon zu sein. Sie schwiegen eine Weile und Robin schaute erneut aus dem Fenster. »Dein Traum gefällt mir trotzdem nicht, was nicht heißt, das du etwas dafür könntest. Er weist darauf hin, dass ich zurück muss zu Vanderwal.«
»Nein!«, Thuri saß sofort kerzengerade im Bett. Doch Robin lachte grimmig auf. »Oh ja… In deinem Traum ist es ein böser Junge und du bist das Mädchen, die Rollen sind vertauscht. Dir wurde die Puppe geklaut, ein Symbol für die Sonjen, wenn du mich fragst. Die sollst du dir zurückholen. Da die Botschaft für mich bestimmt ist, soll ich sie zurückholen. Meine stärkste Waffe ist Abiona! Die Fledermaus ist ein klares Zeichen für seine dämonische Vergangenheit. Abiona besitzt anscheinend eine Waffe, die es möglich macht, Vanderwal die gerechte Strafe zu bringen und ihr die Sonjen zu entreißen. Sie ist der böse Junge und ich bin das kleine Mädchen. Die Rollen sind vertauscht, es ist ganz logisch.«
»Wie kommst du nur auf so was?«
»Keine Ahnung. Intuition? Seit ich bei ihnen war, ist manches anders.« Er brauchte nicht zu erklären, dass er das Land der Schöpfer meinte. Thuri verstand es auch so.
»Ja«, sagte sie nachdenklich, »das könnte sein. Jack hat auch diese neuen Fähigkeiten.«
»Und du?«
»Mmmh, wenn ich das nur wüsste. Bei mir scheint alles normal zu sein. Zu normal!«
»Du klingst enttäuscht…«
»Wärst du das nicht? Ihr alle scheint auf einmal über wunderbare Fähigkeiten oder Waffen zu verfügen und ich? Ich bin sogar zu blöd, einigermaßen heil aus dieser Höhle raus zu kommen oder einen Traum vernünftig zu deuten!«
»Vielleicht bist du vom Licht bereits so gesegnet, dass es ungerecht wäre, dich mit noch mehr positiven Eigenschaften auszustatten.«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
»Oh, da ist eine ganze Menge. Dein Lebensmut, deine Charakterstärke, deine Aussehen, dein Körper, die Art, wie du dich bewegst…«
»Hör auf, es tut weh, wenn ich lachen muss!«
»Ich bin noch lange nicht fertig. Deine Gabe, das Richtige zu tun, wenn andere den Kopf verlieren. Dein Courage, die Wahrheit zu sagen und deine Fähigkeit, Leben zu erhalten und Leben zu schenken. So, wie du mir das Leben neu geschenkt hast und auch Ionason, Torfun und Korkoran, indem du ihre Sonjen gerettet hast. – Bei so vielen Gaben fällt es schwer noch etwas Sinnvolles hinzu zu fügen.«
»Eines hast du noch vergessen«, sagte Thuri jetzt leicht lächelnd. »Einen schamlosen Lügner zu lieben bis an mein Lebensende.«
»Wen liebst du noch außer mich?«, setzte Robin dagegen und strich ihr über die Nase. Als sie nicht antwortete, begann er ihr Ohr anzuknabbern und sie mit seinem Atem zu kitzeln. »Hör auf«, prustete sie. »Es tut beim Lachen WEH!«
»Wen liebst du noch außer mir? Wer ist dieser Lügner?«, fragte er erneut, hörte aber nicht auf, sie auf diese zärtliche Weise zu malträtieren.
»Nichts! Niemanden!«, schrie sie außer Atem. Er löste sich grinsend von ihr. »Dann ist ja alles gut«, ließ er gut gelaunt vernehmen. Sie wurde wieder ernst. »Du meinst also, du musst mit Abiona zurück zu Vanderwal, um ihr die anderen Sonjen zu entreißen?«
Er schaute sie lange an. »Mel sagte, ich würde etwas erfahren, was dazu dient, meine Aufgabe zu beenden. Wenn es meine Aufgabe war, die Sonjen hierher zu bringen, dann ist sie wahrlich noch nicht beendet.«
»Dann werde ich dir dabei helfen.«
»Nein Thuri. Diesmal nicht. Ich weiß nicht genau warum, aber…«
»Jaja schon gut, wir reden ein anderes Mal darüber«, gab sie nach und drückte sich tiefer ins weiche Kissen.
Er nickte und deckte sie fest zu. »Versuch etwas zu schlafen. Ich werde Kaisho heute Nacht noch einmal nach Sylan fragen. Dann komme ich zu dir.«
»Robin?«
»Ja?«
»Eldana… ich meine, es ist wirklich vorbei zwischen euch?«
»Ja«, sagte er schlicht und lächelte sie an. Sie nickte langsam und schloss die Augen, während er noch eine Weile auf ihrer Bettkante sitzen blieb.
Er
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