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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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–wie nannte sie es noch– ach ja, Heil-Mittels!, dann werden wir Euch frühzeitig in Kenntnis setzen, Este Van.«
    Estevan antwortete nun nicht mehr, sondern wandte sich Abionas steifen Körper zu. Sein ganzes dämonisches Dasein rebellierte gegen den Befehl seiner Herrin. Dreizehn Zeiteinheiten! Das konnte Tenkara nie schaffen! Und das hieß für ihn, dass er sich entscheiden musste. Wirklich entscheiden musste.

Die Prophezeiung

    Monatom erwartete sie am Eingang ihres eigenen Zeltes. Es war aus Leder gefertigt und glänzte in der Sonne fröhlich in unterschiedlichen Farbschattierungen. Vor dem Zelt standen ein großer Topf mit dampfendem Hirsebrei, daneben frisches Obst und tönerne Tassen, die den anregenden Kaffee enthielten. Doch der Anblick der Speisen konnte Robin nicht aufmuntern. Er musste an Jacks Worte denken und an Thuri, die hinter ihm schritt.
    Jack setzte sich bereits zu der Alten, nahm dankend einen Becher entgegen und lachte über einen Witz, den sie über seine Bartstoppeln machte. Robin wollte am Zelt vorbeigehen, doch Monatoms Stimme hielt ihn zurück. »Bleib! Und setz dich. Monatom hat eine Botschaft, die für euch drei bestimmt ist und sie wird warten, so lange warten, bis ihr zuhört.« Sie ergriff Thuris Hand. »Setz dich zu mir, Lichtkind. Deine Rolle ist noch nicht gespielt in dieser Geschichte und es ist wichtig, dass du dein Herz öffnest, um die Prophezeiung richtig zu verstehen.«
    »Was für eine Prophezeiung?«, fragte Robin angriffslustig und musterte die Alte mit vor der Brust verschränkten Armen.
    Monatom kicherte. »Oh Robin, Sternensohn. Du bist so jung, so blutjung, wie ein Rehkitz im Frühling, doch dein Geweih, das du zur Verteidigung trägst, ist so alt wie eine sterbende Sonne an Mitwinter. Du wirst die richtige Wahl treffen, doch öffne deine Ohren und höre, sonst ist alles Glück verloren!«
    Sie reichte Robin einen Becher, und er löste sich aus seiner Verschränkung und nahm das Getränk entgegen. Als auch er sich gesetzt hatte, stimmte Monatom ein Danklied an die Große Gnade an, die ihnen einst die Schöpferkraft geschenkt hatte. Thuri, Robin und Jack lauschten eine Weile andächtig und erhoben dann zusammen mit der Alten ihre Becher. Dann verteilte Monatom ihnen die Speisen und sie aßen eine Weile schweigend. Schließlich eröffnete Jack das Gespräch.
    »Diese Speisen haben eine Leuchtkraft, wie ich sie selten gesehen habe. Woher haben sie diese Ausstrahlung?«
    Monatom lächelte, sichtlich erfreut über das Kompliment. »Sie sind sehr frisch, deshalb pulsieren ihre Energiefelder. Schau hier…« Sie holte eine Frucht hervor, die Jack an einen Apfel erinnerte, nur dass sie orange war, und hielt sie gegen das Licht. »Siehst du das Farbenspektrum?«
    Jack nickte nachdenklich. »Ich sehe eine violette Lichtspur direkt um die Frucht, dann folgt ein hellgrüner Ring, der gelb ausläuft.«
    Thuri sah verblüfft zu ihm auf. »Konntest du das schon immer, Jack?«
    »Was denn?«, fragte er lächelnd.
    »Na, die Auren von Gegenständen sehen?«
    Jack hob die orangefarbene Frucht ans Licht und betrachtete sie ausgiebiger. »Ich dachte, es läge an dem Land hier. Siehst du nichts?«
    Thuri schüttelte den Kopf und Robin lachte kurz und trocken auf. »Mir scheint, du wartest hier mit einigen Überraschungen auf, seit du aus dem Land der Düsternis zurückgekehrt bist.«
    »Ich wäre euch sonst nicht hierhin gefolgt«, erwiderte Jack nachdenklich. »Ich habe Spuren gesehen. Spuren in der Höhle, wo ich meinen Körper fand. Sie waren türkisfarben und rosa. Wie der Schein eurer Auras.«
    Er schwieg und schaute zu Boden, da er meinte, vielleicht zu persönlich geworden zu sein. Doch Robin fragte unbeirrt: »Wie bist du an ihr vorbeigekommen?«
    »An der Kralle?«
    Jack sprach ihren Namen scheinbar sorglos aus und nahm sich etwas von dem Hirsebrei, indem er ein großes Blatt aufrollte und es wie einen großen Löffel verwendete.
    »Mmmh, da waren Worte…, Worte, die ich in Tenkaras Geist gelesen hatte. Worte von ungeheurer Macht und Stärke. Sie ließen die Kralle verschwinden, die schon Hand an mich gelegt hatte.« Er schauderte und schob sich den Hirsebrei in den Mund.
    »Was für Worte?«, fragte Thuri fasziniert.
    Jack warf Monatom einen Blick zu und sie nickte amüsiert. »Es waren machvolle Namen. Ihre Namen. Monatom und Solfajama.«
    Er verstummte und sah aus den Augenwinkeln, wie Robin seine Tasse absetzte und Thuri der Alten einen erstaunten Blick zuwarf.
    »Aber

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