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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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gleich, Sylan«, sagte er gedehnt. »Wir hassen uns auch.« Er stand wieder auf und drehte sich zu Falfarev um. »Wir sollten uns beeilen. Ich bin schneller. Wenn du dich um Sylan kümmerst...«
    Falfarev schüttelte den Kopf. »Sie wird es nicht zulassen. Wir werden ihn gemeinsam tragen. Mit deinem Umhang müsste es gehen.«
    Torfun nickte unwillig und entledigte sich seines Umhangs, während Falfarev auf Sylan zuging und sie erneut von Vankoti löste. »Du kannst neben ihm gehen, während wir ihn tragen«, sagte er sanft und zog sie zurück. Sie ließ es geschehen und beobachtete die beiden Männer dabei, wie sie Vankotis Körper umsichtig auf den Umhang betteten und dann anhoben. So trugen sie Vankoti in den inneren Tempelbezirk und Sylan ging neben ihm und hielt seine kühle Hand.
    Auf halber Strecke kam ihnen Kaisho entgegen. Sie war beladen mit einem tönernen Krug, der ein Wappen trug: ein Olivenzweig, dessen Blätter sich in Flammen wandelten. Sylan spürte ihre Knie weich werden. Sie kannte dieses Wappen. Der Krug enthielt das heilige Öl für Hanriks Einäscherung. Sie senkte den Blick, als sie Kaishos überraschten Ausruf hörte und ließ sich von ihr wortlos in die Arme nehmen.
     
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    »Ihr behauptet also, aus Unwissenheit und Dummheit so vermessen und töricht gehandelt zu haben?«, ließ die Dunkle Herrscherin im scharfen Ton vernehmen und drehte sich zu Korkoran um. Der Dämon, der seine übliche Gestalt angenommen hatte, war von Kampfspuren gezeichnet. Seine Substanz schien an vielen Stellen fahrig und unklar und sein Blick war trübe auf die Herrscherin gerichtet.
    »Wir hatten die Anweisung, sofort in die Obere Welt einzutauchen, falls der Spiegel aktiviert wird. Wir taten es. Alles andere waren Überraschungsmomente, mit denen wir nicht gerechnet hatten.«
    »Ihr habt einen exzellenten Dämon zweiter Klasse angegriffen! Wie konntet Ihr auf eine so wahnwitzige Idee kommen?«
    Korkoran zuckte mit den Schultern und schwieg. Tenkara trat aus dem Hintergrund hervor und warf dem Dritten einen abschätzigen Blick zu.
    »Vielleicht war sein Verhalten unbewusst und ist nicht zu entschuldigen, aber es war gewiss nicht töricht, Mutter. Denn es hatte die erwünschten Auswirkungen, wenn auch nicht auf die Weise, die wir vorgesehen hatten.«
    Die Herrscherin ließ den Blick nicht von Korkoran ab, während sie fragte: »Wie meint Ihr das?«
    Tenkaras Augen verengten sich, als sie antwortete: »Aufgrund von zwei sehr interessanten Beobachtungen, die wir machen konnten, als wir dort oben eingriffen.«
    Die Herrscherin wandte den Blick von Korkoran ab und sah ihre Tochter scharf an. »Erklärt Euch!«
    Tenkara lächelte. »Erstens war die Energie des Heilers Vankoti durch den Aufruf Kor Ko Rans an den Spiegel gebunden. Er wurde geschwächt und wird die Nacht nicht überleben, dafür«, sie machte eine vielsagende Pause, »haben wir gesorgt. Damit wäre diese Obliegenheit erfüllt. Und zweitens«, sie hob die Stimme, als ihre Mutter Anstalten machte, sie zu unterbrechen, »haben wir Hinweise bekommen über den Aufenthalt unseres Vermissten.«
    Die Dunkle sah sie jetzt mit offenem Erstaunen an und ihre Lippen formten langsam die Worte: Torda Fun?
    Tenkara nickte und lachte hell. »Wir hätten es uns denken können! Er hat denselben Fehler gemacht wie unser Vater einst und seinen Spiegel verloren. Wir glauben nicht, dass er zu uns zurückkehren wird, zumindest nicht auf dem herkömmlichen Weg.«
    Die Herrscherin lachte böse auf und hielt plötzlich inne, den starren Blick auf Tenkara gerichtet. »Mmh«, sagte sie schnarrend, »dann wäre er schon die Nummer drei.«
    »Was meint ihr mit Nummer drei?«, fragte Tenkara jetzt sichtlich irritiert.
    Die Dunkle Herrscherin sah sie heimtückisch an. »Wir waren eben bei Abi Iona. Es steht wirklich nicht gut um Euren kleinen Bruder. Wir haben Este Van beauftragt, ihn zu bewachen.« Sie lächelte Tenkara kalt an, doch diese schüttelte ratlos den Kopf. »Wir verstehen nicht, weshalb sollte das Estevan schaden?«
    »Nun«, entgegnete die Herrscherin gelassen. »Wir haben ihn beauftragt, den Alkoven in dreizehn Zeiteinheiten aufzulösen. Wir vermuten, wenn es soweit ist, wird er sich selbst zum Alkoven machen, um Abi Iona zu retten. Was denkt Ihr, Ten Karan? Das wäre doch ein Zeichen enger Verbundenheit…«
    Tenkara biss sich auf die Lippen und ihre Augen blitzten erbost auf. »Was soll dieser Plan? Davon habt Ihr nichts mit uns abgesprochen!«
    »Ach, hätten

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