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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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wir das tun sollen?«
    »Er ist unser Diener!«
    »Ja, traurig, nicht wahr? Aber es kann doch durchaus sein, dass Ihr bis dahin ein Heilmittel für Abi Iona gefunden habt. Wir dachten uns, er fungiert als kleines Anreizmittel.«
    Die Herrscherin lachte auf, ließ Tenkara stehen und trat auf Korkoran zu. »Und was machen wir mit Euch, Missgeburt? Die Strafe, mit der wir Euch damals degradiert haben, scheint nicht anzuschlagen. Eure Alleingänge werden lästig! Wir müssen uns wohl etwas Effizienteres überlegen.« Sie schaute ihre Tochter an, die Korkoran stumm musterte. »Was schlagt Ihr vor, Ten Karan? Ihr hasst ihn doch augenscheinlich so sehr, dass Euch bestimmt eine grausame Strafe einfallen wird, oder etwa nicht?«
    Tenkara hielt inne und schloss kurz die Augen. Da war er schon wieder. Dieser gefährliche Unterton in der Stimme ihrer Mutter. Sie zwang sich zum Nachdenken.
    »Pulverisiert ihn!«, antwortete sie schulterzuckend. »Er hat bisher sowieso nur alles durcheinander gebracht. Oder verbannt ihn in die Obere Welt, ohne seinen Spiegel. Er wollte doch schon immer den Spuren meines Vaters folgen…«
    Die Dunkle Herrscherin sann über die Worte ihrer Tochter nach. Dann lachte sie grausam auf und legte einen Arm um Tenkara. »Wisst Ihr, Ten Karan, so gefallt Ihr uns. So seid Ihr die Tochter, die wir uns immer gewünscht haben. – Gut! Verbannen wir ihn. Wählt eine Ummantelung und dann ab nach oben! Und sorgt dafür, dass jemand seinen Spiegel findet und berührt! Am besten jemand, der ähnlich aufopfernd ist wie diese Eldana.«
    Tenkara nickte ernst. »Ja, da haben wir bereits jemanden vor Augen«, erklärte sie nachdenklich.
    Die Dunkle streichelte ihr übers Gesicht und löste sich dann seufzend von ihr. »Gut, und nun fort. Wir bekommen heute Abend noch einen Gast und wollen uns darauf vorbereiten.«
    Tenkara zog die Augenbrauen hoch und lächelte falsch. »Dann wünschen wir Euch einen anregenden Abend. Wir werden versuchen, Euch nicht zu stören.«
    Sie wandte sich ab, doch die Dunkle rief sie noch einmal zurück. »Und Ten Karan! Wir werden einen guten Ersatz für Este Van finden, falls Ihr scheitert. Nur keinen Leistungsdruck.«
    Tenkaras Mundwinkel verzogen sich ein wenig und sie packte Korkoran am Nacken. »Erst mal den Müll entsorgen!«, entgegnete sie mürrisch. Die Dunkle erwiderte nichts, sondern sah ihr nur wachen Auges nach.

Die Schöpfer Benawaras

    Kaum waren sie auf den Gang getreten, ließ Tenkara Korkoran los und wetterte zornig: »Sie weiß es! Oder sie hat von irgendwoher Wind von der Sache bekommen! Und zwölf Zeiteinheiten sind nicht genug!«
    Korkoran antwortete nicht. Er war zu erschöpft, um eine bissige Bemerkung zu machen. Tenkara registrierte es bekümmert. »Du wirst meine Lavadusche benutzen. Du musst erst wieder zu Kräften kommen. Dann sehen wir weiter.« Sie blieb stehen und sah ihn mitfühlend an. »Warte, so ist es einfacher.«
    Sie verwandelte ihn in einen dunkelbraunen Ball, den sie sich in die Hosentasche steckte. Gerade noch rechtzeitig, denn nun tauchte im Gang vor ihr eine hochgewachsene Gestalt auf, die mit beschwingten Schritten rasch näher kam. Ju Lissanto, der Dämon, der Hanrik besetzt und schließlich getötet hatte, war in glänzender Laune. Er hatte sich im Nebel regeneriert und sein leicht gewelltes blondes Haar schimmerte im Halbdunklen, als bestände es aus puren Lichtfasern. Er verlangsamte seine Schritte, als er Tenkara erkannt hatte und deutete eine leichte Verbeugung an.
    »Seid Ihr vollständig genesen, Ju Lissanto?«, fragte Tenkara höflich, doch konnte sie eine gewisse Kälte nicht ganz aus ihrer Stimme bannen.
    Der Angesprochene musterte sie wachsam. »Ja…«, sagte er mit glatter Stimme, »der Nebel ist immer eine Wohltat und«, er schaute auf seine Hand hinab und musterte seine Fingernägel, »und beizeiten auch eine Offenbarung. Und wir würden wirklich gerne mit Euch plaudern, Ten Karan, oder sollten wir lieber Tenkara sagen? Aber Eure Mutter erwartet uns und wir dürfen ihr die wichtigen Informationen nicht vorenthalten, die uns soeben enthüllt wurden.«
    Er tänzelte an ihr vorbei in Richtung Thronsaal und ließ sie verblüfft stehen. Tenkara durchfuhr es. Der Nebel! Wie hatte sie es vergessen können? Jack war in diesem Nebel gewesen! Er hatte seine Erinnerungen mit den anderen Dämonen geteilt, hatte von ihnen gelernt, doch sie auch von ihm! Ju Lissanto wusste jetzt ihren menschlichen Namen. Was wusste er noch? Gewiss hatte er von

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