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Abitreff (German Edition)

Abitreff (German Edition)

Titel: Abitreff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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selbst
verwirklichen! Sie meint, wir hätten uns schon vor mehr als zehn Jahren trennen
sollen, dann würde es Sarah zwar nicht geben, aber ihretwegen wäre sie
überhaupt noch bei mir geblieben und die Hochzeit wäre der größte Fehler ihres
Lebens gewesen.“
     
    „Nicht ihr Ernst jetzt, oder?“
     
    „Doch!“ Er schob den Teller von sich. „Nach der Geburt von Sarah lief
sowieso nicht mehr viel zwischen uns, schon gar nicht im Bett. Wenn es hochkommt,
haben wir ab da maximal zweimal im Jahr miteinander geschlafen. Ich bin dann ab
und an ins Pornokino, zu Nutten wollte ich nicht.“
     
    „Du hättest damals dabei bleiben soll!“ Der Brillenträger versuchte ein
Grinsen.
     
    „Matthias! Ich wollte immer Kinder und Melanie? Melanie wollte … sie
wollte ja auch.“ Er trank einen Schluck. „Es war einfach … perfekt: Sie, ich,
die Kinder, eine kleine Familie. Und wie hätte ich meiner Oma bitteschön einen
schwulen Enkel erklären sollen?“
     
    „So, wie ich es auch tat, nämlich mit Worten. Und Frank! Du bist bi,
also … von daher …“ Der Beamte zog die Augenbrauen hoch. „… hätte sie es
überlebt, ihre Enkel hatte sie ja schon.“
     
    „Scherzkeks!“ Er verdrehte die Augen. „Aber es war alles so einfach, so
gewohnt, du … du warst einfach in diesem Rhythmus drinnen, ich weiß auch nicht,
wie ich das nennen soll: Der Mensch ist halt doch ein Gewohnheitstier!“
     
    „Also lieber den Anschein wahren, als seine wahre Person ausleben?“
     
    „Das kannst du leicht sagen, du … du warst ja immer … anders! Versteh
mich bitte jetzt nicht falsch, aber ich habe dich damals bewundert, du … du
hast alles immer so leicht genommen, dir konnte niemand etwas anhaben. Als
Thomas und du … als ihr euch geoutet habt … und dann auch noch als Paar auf der
Stufenfete erschienen seid? Ich hätte heulen können! Den Mut hätte ich nie
gehabt.“
     
    „Weini! Ich verrate dir jetzt einmal ein Geheimnis!“ Matthias wischte
sich den Mund ab. „Thomas und ich waren nie ein Paar, nicht für eine einzige
Minute! Das, was uns miteinander verbindet, ist der offene Umgang mit unserer
Homosexualität.“
     
    „Wie jetzt?“ Erstaunen lag in den grünen Augen.
     
    „Ihr wolltet uns als Paar sehen, also haben wir euch das Paar gezeigt.
Es war nur Spaß! Wir wussten von Anfang an, dass aus uns nie etwas Festes wird,
dafür sind und waren wir zu verschieden!“
     
    „Wie meinst du das denn jetzt?“
     
    „So, wie ich es gesagt habe! Nach dem Vorfall mit Elisabeth, als wir
alle damals zum Test mussten, da …“ Matthias spielte nervös mit seiner Brille.
„Thomas und ich … wir sind uns auf dem Gesundheitsamt über den Weg gelaufen,
als wir uns die Ergebnisse abholen konnten. Ich hatte den Termin um halb und
war zu früh und er …“
     
    „… kam wie immer zu spät!“ Ein Lachen zeigte sich auf seinem Gesicht.
„Typisch Thomas!“
     
    „Du sagst es! Er hat auf mich gewartet, war wohl neugierig, ob ich
nicht …“ Matthias musste schlucken. „Wir sind dann ins Kaffee Schulte, haben
mit Sekt unseren Sieg gefeiert. Das Wochenende drauf haben wir uns im
Ferienhaus seiner Eltern so richtig die Kante gegeben und uns ausgekotzt: erst
ins Klo, später auch verbal.“
     
    „Ihr hättet ja auch was sagen können!“ Eine gewisse Gereiztheit lag in
seiner Stimme. „Ich wäre gern mitgekommen, denn Elli hat dich, Thomas und mich
als potenzielle Väter benannt und wollte uns ihr Kind unterjubeln, diese
falsche Schlange!“
     
    „Stimmt zwar, aber einen kleinen Unterschied gab es dann doch: Thomas
und mir war die Sache damals schon mehr als peinlich, du aber … du hast dich
damit gebrüstet, sie flachgelegt zu haben.“ Matthias blickte seinem Gegenüber
direkt in die Augen. „Wenn ich mich recht erinnere, hast du Thomas den Schwanz
sauber gemacht, nachdem er wieder aus ihr raus war …“
     
    „… und du hast seine Wichse von ihrem Bauch geleckt!“
     
    „Schuldig im Sinne der Anklage!“ Matthias strich sich durch die Haare.
„Aber damals war ich noch in Thomas verschossen.“
     
    „Nicht nur du! Unsere Blasaktion, während er mit ihr beschäftigt war,
war besser als die gesamte Episode mit Elisabeth, aber … ich wollte mich
beweisen, wollte der Mann sein, wollte Nachkommen zeugen. Ich verrate dir jetzt
auch ein Geheimnis, aber … das bleibt bitte unter uns!“
     
    „Ich höre!“
     
    „Melanie hat mir immer einen Dildo in den Arsch schieben müssen, sonst
wäre meiner nie

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