Abitreff (German Edition)
würde … echt … einen Dreier …“
„Wenn du ihm gefällst?“ Matthias zuckte mit den Schultern und schubste
seinen ehemaligen Mitschüler in eine der Kabinen. Er drückte ein paar Tasten,
hatte den Fotomodus aktiviert. „Bitte recht freundlich!“ Nach zwei
Gesichtsaufnahmen senkte der Beamte das Kommunikationsgerät aus dem Hause
Ericsson. „Und jetzt zeig mal, was du so zu bieten hast.“
„Wie jetzt? Willst Du etwa …“
„Mein Schatz will halt erst die Schwänze erst sehen, die ihn später …“
Als ob jemand den Knopf einer Fernbedienung gedrückt hätte, nestelte
der Mann aus Dresden an seiner Hose, ließ sie auf seine Knie sinken, der weiße
Feinripp wurde ebenfalls gleich mit nach unten befördert. Elmar legte wohl
nicht viel Wert auf sein Äußeres, der Wildwuchs um seinen Stamm herum war eine
Zumutung für jeden Ästheten. Drei oder vier Griffe, dann war sein Verkehrsgerät
einsatzbereit. Zwei oder drei Aufnahmen erfolgten.
Dann drehte sich der Bauernsohn um, stützte sich erst an der Wand ab,
um dann etwas tiefer zu gehen, er streckte sein ansehnliches Hinterteil dem
Mann hinter ihm entgegen; Matthias musste einige Schritte zurückgehen, um das
Bild in Gänze einzufangen. Dann umfasste der Banker seine Backen, zog sie
langsam auseinander, legte so den Anblick auf seinen Eingang, der eigentlich
ein Ausgang war, frei. „Hast du jetzt alles?“ Elmar atmete heftig. „Ich hoffe,
du bist mir nicht böse, aber ich will nicht nur deinen Schwanz in meinem Arsch
haben, seinen auch!“
Matthias lachte. „Du scheinst es ja echt nötig zu haben!“
„Was meinst du denn? Meine Alte kontrolliert mich bis zum
Gehtnichtmehr, jetzt habe ich endlich ein Wochenende frei! Ich will also meinen
Spaß!“
„Den sollst du auch kriegen!“
„Wann fahren wir zu dir? Können wir nicht schon jetzt?“
So notgeil kann doch kein Mensch sein! „Lass uns erst mal essen und mit
den Leuten quatschen. Vor Mitternacht erwartet mein Engel mich nicht zurück.“
„Und wann erfahre ich, ob er … ob er mit mir?“
„Ich schicke ihm gleich die Bilder, dann werden wir seine Antwort ja
erfahren.“
Man verließ gemeinsam die Wasserspiele, dann aber trennten sich die
Wege, Elmar musste wohl sein Renommee wahren. Die Runde um den Stehbiertisch
hatte sich in der Zwischenzeit vergrößert, Klaus Spengler, Busunternehmer, und
Gaby Kreist, Hausfrau und vierfache Mutter, waren dazugekommen. Frank Weinski
grinste über beide Backen. „Matze! Sag mal: Hast Du in der Zwischenzeit auf dem
Klo eine Nummer geschoben? Du warst ja Ewigkeiten weg!“
„Weini! Mein Gatte wartet zuhause auf mich, wieso sollte ich mich hier
auf dem Klo vergnügen? Erstens mag ich es bequem und zweitens heiße ich nicht
Stefan Kurze-Hennental!“ Matthias grinste und spielte damit auf einen Vorfall
auf der Studienfahrt seines Mathe-Leistungskurses an.
Diese Erholungsreisen vom Schulalltag hatten damals unter einem
gewissen Motto stehen müssen, um bezuschusst zu werden, also hatte sein Kurs
den italienischen Mathematiker Galileo Galilei für die Rundreise durch Italien
gewählt. Man war, immer den Spuren des Genies folgend, gerade unterwegs
gewesen, den Standort von Padua nach Pisa zu verlegen, als man einen Rasthof in
der Nähe von Bologna zwecks Nahrungsaufnahme aufgesucht hatte. Stefan, wohl
noch geschwächt von der letzten Nacht, hatte den Beginn der Pause wohl nicht
ganz mitbekommen, statt mit den anderen am Tisch hatte er am Tresen seine
Spaghetti Vongole zu sich nehmen müssen. Dafür war das Wesen, das neben ihm
einen Espresso geschlürfte hatte, eine Augenweide gewesen: Minikleid, Anfang
20, knapp eins achtzig, lange, blonde Haare; kein Vergleich zu der eher
vertrockneten Studiendirektorin Berghoff-Dahlheimer, der weiblichen Begleitperson
der agilen Truppe.
Stefan, ganz Mann von Welt, hatte mit dem Baggern anscheinend Erfolg
gehabt, denn er hatte seinen Daumen in die Höhe gereckt, als er sich mit dem
blonden Wesen auf in Richtung der Toilettenanlage gemacht hatte. Das
Siegeszeichen hatte aber nur Heiko Grundenhagen richtig mitbekommen, der dem
Pärchen in sicherem Abstand, aber dafür mit einsatzbereiter Videokamera,
gefolgt war. Die Aufnahmen, die man hinterher zu sehen bekommen hatte, hatte
man zwar nicht gerade als künstlerisch wertvoll bezeichnen können, dazu waren
sie zu verwackelt gewesen, aber sie hatten dennoch nicht ihre Wirkung verfehlt.
Im ersten Teil der Sequenz hatte
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