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Abraham Kann Nichts Dafür. 66 Neue Satiren.

Abraham Kann Nichts Dafür. 66 Neue Satiren.

Titel: Abraham Kann Nichts Dafür. 66 Neue Satiren. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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man zum Beispiel im Stadtzentrum zu tun, muß man irgendwo an der Meeresküste parken. Um zur Hauptstraße zu gelangen, empfiehlt es sich, den Wagen an der Peripherie stehenzulassen. Wenn ich ein Treffen im Geschäftsviertel von Tel Aviv habe, marschiere ich sechs Kilometer hin und sechs Kilometer wieder zurück.
    Macht zwölf.
    Wohlgemerkt, ich beschwere mich nicht. Schließlich ist das ein gesundes Training, von Ärzten warm empfohlen. Auch die beste Ehefrau von allen ist dafür. Wenn ich in der Stadt etwas zu erledigen habe, sagt sie oft zu mir:
    »Nimm den Wagen. Der kleine Spaziergang wird dir guttun.«
    Verschonen Sie mich also mit dem Vier-Tage-Marsch. Wir Autobesitzer und Briefträger haben so etwas nicht nötig. Wir sind längst olympiareif.

Petzer

    Vor kurzem besuchte mich ein Unbekannter. Er stellte sich vor, bat mich jedoch inständig, seine Anonymität zu wahren.
    »Ich bin am Ende meiner Weisheit«, sagte Amnon Zuckermann. »Als Regierungsbeamter verdiene ich 43 650 Shekel im Monat einschließlich Inflationszuschlag und Hitzezulage. Mein Freund Imanuel Opatouski arbeitet im selben Ministerium, in der Inspektions- und Rechnungsabteilung. Er verdient genau so viel wie ich, und doch schaffte er sich von diesem Gehalt ein neues Video-Gerät an, drei Farbfernseher, einen Heimcomputer für sich und zwei für die Zwillinge, einen Helikopter, drei Häuser, zwei Grundstücke, ein Bergwerk, einige Rennpferde, eine Waffenfabrik, ein Stück Urwald und die gesammelten Werke von Agatha Christie. Ganz zu schweigen von dem Marmormausoleum, das er vor seiner Villa bauen läßt. Jetzt frage ich Sie, kann ein Mensch all das mit einem Beamtengehalt erstehen?«
    »Ich würde das verneinen«, antwortete ich, »es sei denn, er macht Überstunden.«
    »Macht er nicht. Er betreibt irgendwelche dunklen Geschäfte. Jeder weiß das. Vor einiger Zeit ließ dieser Opatouski vor dem Haupteingang seinen Aktenkoffer fallen, und was glauben Sie, purzelte heraus? Etwa zwanzig Millionen Shekel in kleinen Noten. Geschmacklos, nicht wahr? Während ich meine Familie notdürftig mit 43 650 Shekel ernähre, schleppt dieser Opatouski das Geld kofferweise nach Hause.«
    »Warum melden Sie das nicht Ihrem Vorgesetzten?«
    »Das ist ja eben das Problem. Natürlich wäre ich froh, wenn unsere Vorgesetzten über Opatouski Bescheid wüßten. Andererseits wäre es mir peinlich, wenn sich herumspricht, daß ich ihn verraten habe. Schließlich ist er mein bester Freund. Sie wissen doch, wie die Leute tratschen. Man kann also verstehen, daß ich keine andere Wahl hatte, als unserem Abteilungsleiter einen anonymen Brief zu schreiben. Und was glauben Sie, was dann geschah? Der Abteilungsleiter beauftragte mich, den Schreiber des Briefes zu ermitteln. Ich begann mit einer sorgfältigen Untersuchung, aber alle Indizien wiesen auf mich. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die ganze Sache unter den Teppich zu kehren.«
    »Und damit haben Sie den Skandal auf sich beruhen lassen?«
    »Aber wo. Ich ging zur Polizei und spuckte aus, was ich wußte. Es wurde protokolliert und dann sollte ich das Protokoll unterschreiben. Als ich den Polizisten erklärte, das ginge nicht, da Opatouski mein bester Freund sei, sagten sie, so etwas nenne man Verleumdung und ich würde noch von ihnen hören.«
    »Warum haben Sie sich nicht an das staatliche Kontrollamt gewandt?«
    »Habe ich doch. Ich habe unzählige Male angerufen und gebeten, man möge mich anonym empfangen. Ich wurde nicht empfangen. Dafür veröffentlichte der Leiter des staatlichen Kontrollamtes seinen inzwischen stadtbekannten Report: ›Verleumdung: tödliche Epidemie im System der Staatsverwaltung^«
    »Wie peinlich.«
    »Ich gab trotzdem nicht auf. Ich schrieb einen Brief an den Minister persönlich. Ich fragte ihn, wie man die üblen Machenschaften seines besten Freundes aufdecken kann, ohne daß irgend jemand – Gott behüte – erfährt, wer dahinter steckt. Der Minister leitete den Brief weiter an die Inspektions-und Rechnungsabteilung. Darauf bat mich der Leiter dieser Abteilung, Imanuel Opatouski, in sein Büro und erklärte mir, in einem solchen Fall zähle persönliche Freundschaft nichts, und ich sei moralisch verpflichtet, mit meiner Anklage an die Öffentlichkeit zu gehen. Er selbst stünde mir voll und ganz zur Verfügung. Ich könne seiner persönlichen Unterstützung und seiner absoluten Verschwiegenheit sicher sein.«
    »Was tun Sie jetzt?«
    »Was ich tue? Ich nage immer noch am

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