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Abraham Lincoln - Vampirjäger

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Titel: Abraham Lincoln - Vampirjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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jungen Männer waren von einem Bekannten namens Denton Offutt beauftragt worden, einen Lastkahn zu bauen, mit dem sie Waren den Sangamon hinunter bis nach New Orleans befördern sollten, was ein Unterfangen von etwa drei Monaten sein würde.
    Von Offutt hieß es später, er sei ein »aufbrausender, herrischer und lauter Hurensohn« gewesen. Aber wie die meisten, die Abe Lincoln begegneten, war auch er beeindruckt von dessen Arbeitseifer, Intelligenz und seiner angenehmen und freundlichen Art. Sobald sie (wie erhofft nach drei Tagen) in Beardstown angekommen waren, bauten die drei Männer unter Anleitung von Abe den Lastkahn und beluden ihn mit Offutts Waren.
    Mein zweiter Lastkahn war doppelt so lange und deutlich besser als der erste. Außerdem war er viel schneller fertig, denn ich hatte ja nicht nur bereits Erfahrung darin, sondern auch noch tüchtige helfende Hände, die mir Arbeit abnahmen. Schon etwa drei Wochen, nachdem wir angekommen waren, konnten wir sehr zu Mr. Offutts Überraschung und Zufriedenheit damit ablegen.
    Der Sangamon River schlängelte sich zweihundertfünfzig Meilen durch das Herz von Illinois. Er unterschied sich ziemlich vom »mächtigen Mississippi«, an manchen Stellen glich er eher einem Bach – bestenfalls einem Flüsschen – als einem breiten Strom, und die Navigation wurde noch durch tief hängende Äste und Unmengen von Treibholz, das den Launen der Strömung ausgeliefert war, erschwert. Die unruhigen Wassermassen wanden sich hinunter bis zum versöhnlicheren Illinois River, bevor sie schließlich den Mississippi erreichten.
    Das Fährmannsquartett (Offutt hatte sich entschieden, mit ihnen zu fahren) hatte während der Passage des Sangamon mit furchtbaren Schwierigkeiten zu kämpfen. Jeder Tag brachte eine neue Katastrophe mit sich: Sie liefen auf Grund oder stießen auf einen quer über den Flusslauf gestürzten Baum. Es heißt sogar, dass sich ihr Kahn an einem Damm in der Nähe von New Salem verkeilte und leckte. Als sich Uferbewohner versammelten, um ihnen mit Rat zur Seite zu stehen (und gleichzeitig über die jungen Männer lachten, die hastig versuchten, ihr Gefährt zu retten), hatte Lincoln wieder einmal eine seiner brillanten Ideen. Er bohrte ein Loch in den vorderen Teil des Kahns, der über den Damm hervorstand, so dass das Wasser ablaufen konnte. Dadurch hob sich der hintere Teil gerade so viel, dass sie das Boot sicher über den Damm setzen konnten. Nachdem sie das Loch wieder gestopft hatten, fuhren sie davon, und die Leute aus New Salem waren mächtig beeindruckt. Auch Denton Offutt war beeindruckt – allerdings weniger von Abes Einfallsreichtum als von der florierenden kleinen Siedlung New Salem.
    Ungeachtet des Flusses und der Hindernisse, die er bereithielt, gelang es Abe dennoch, während der Fahrt wieder diesen so flüchtigen friedlichen Zustand zu erreichen. Er fand fast jeden Abend, nachdem sie den Kahn vertäut hatten, die Zeit, Zeichnungen anzufertigen und weitschweifige Erinnerungen und zufällige Gedankengänge in sein Tagebuch zu notieren. In einem Eintrag vom 4. Mai geht er näher auf seine zuvor nur in einem Satz angedeutete These von einem Zusammenhang zwischen Sklaverei und Vampirismus ein:
    Ich glaube, dass es nicht lange, nachdem die ersten Schiffe in der Neuen Welt angelegt hatten, zu einer Übereinkunft zwischen den Vampiren und Sklavenhaltern kam. Ich glaube, dass dieses Land besonders interessant für sie ist, denn hier in Amerika können sie menschliches Blut saugen, ohne Angst, dass man ihnen auf die Schliche kommt, oder vor Vergeltungsmaßnahmen. Ohne die Unannehmlichkeiten, die mit einem Leben in Dunkelheit einhergehen. Ich glaube, dass das insbesondere für den Süden des Landes gilt, denn dort wächst die Beute für die feinen Herren Vampire praktisch nach. Dort wo die kräftigsten Sklaven Tabak und Nahrungsmittel für diejenigen anpflanzen, die das Glück haben, frei geboren worden zu sein, und die Schwächeren selbst geerntet und verspeist werden. Davon bin ich überzeugt, aber noch kann ich nicht beweisen, dass es der Wahrheit entspricht.
    Nach seiner ersten Fahrt nach New Orleans hatte Abe Henry in einem Brief von seinen Beobachtungen berichtet und ihn gefragt, was das alles zu bedeuten habe. Er hatte keine Antwort erhalten. Als sein Abschied aus Little Pigeon Creek kurz bevorstand, hatte er beschlossen, sich noch einmal zu der Blockhütte vorzuwagen und nach seinem untoten Freund zu sehen.
    Ich fand den Ort verlassen vor. Die Möbel

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