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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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was Ilon mit »schlimm« gemeint hatte. Die wendigen Gilkos waren im freien Feld geschickt den Waffen ausgewichen und hatten zahlenmäßig weniger Verluste als die Eldoren, die jedoch insgesamt mehr waren. Aber hier in der Dunkelheit und in der Enge des Waldes war der Vorteil der Eldoren unermesslich groß. Mit ihren Röntgenaugen konnten sie jeden Baum durchleuchten und genau wahrnehmen, wo sich die Gilkos befanden, während diese schon Probleme hatten, sich selbst im fahlen Mondlicht zurechtzufinden und zu bewegen.
    Ilon zuckte erschrocken zusammen, als sich eine große kräftige Hand auf seine Schulter legte. Als er sich umdrehte, blickte er in das gütig lächelnde Gesicht von Zatan. Der mächtige Gilko sah ihn aus seinen weisen blauen Augen an. Er beugte sich zu Ilon herunter und flüsterte ihm in seine kleinen kugelrunden Ohren. Ilons Miene verfinsterte sich besorgt. Mit einem pflichtbewussten Gesichtsausdruck tastete er sich hinter den mächtigen schwarzen Stämmen der Bäume entlang, in die entgegengesetzte Richtung wie Zatan. Einige Gilkos folgten Zatan, eine kleine Gruppe Ilon und viele andere Grüppchen flogen in alle erdenklichen Richtungen des Waldes, einige flogen höher, fast in den Wipfeln der Bäume, einige in der Mitte, wieder andere fast am Boden. Ein Knattern war von der Seite der Eldoren zu hören, die verwirrte Blicke austauschten, wobei einige auf Kassantra zukamen, um zu fragen, was zu tun sei. Während die Eldoren mittlerweile in einer ziemlich großen Gruppe um Kassantra debattierten, erhoben sich die restlichen Gilkos, schimmernden Wolken gleich, in die silbrigen Wipfel der Bäume und tauchten ein in das Silberlicht des Mondes. Als die Eldoren dies wenig später bemerkten, knatterten sie wutentbrannt nach oben, um ihnen zu folgen. Vor der Kulisse der runden leuchtenden Scheibe ergossen sich schwarze Fischschwärme in die Luft und flogen auf die jeweils andere Partei zu. Der pure Schock breitete sich auf den Gesichtern der Eldoren aus, als die Dornen der Gilkos die ihrigen weit über der Hälfte in ihrer Richtung überholten. Wie ein grüner Blätterregen stürzten Eldoren schreiend in die dunklen Tiefen des nächtlichen Waldes. Auch die ersten Barberinakerne schossen mit ungeahnter Wucht auf die Eldoren zu. Geschickt und voller Kraft wichen die Gilkos den Dornen der Eldoren aus, von einem starken inneren Willen und der tiefen Überzeugung ihrer Überlegenheit geführt. Zatans Augen verdunkelten sich, als Kassantra aus der Masse seines Volkes nach vorne flog und ihn voller Hass aus seinen rot glühenden Augen ansah. Der Dornenhagel ebbte ab und auch keine Barberinengeschosse zischten mehr durch die Luft. Alle Augen hatten sich sorgenvoll auf ihre Könige gerichtet, die langsam weiter aufeinander zuflogen. Ein durchdringender Schrei, wie aus tausend Mündern, hallte durch die Nacht und die wenigen übrigen Eldoren stürzten auf Zatan zu und schleuderten ihre Atzeln. Ein junger Eldor, mit golden schimmerndem langem Haar, schleuderte kraftvoll einen Dorn, der seine Bahn direkt auf Zatan zuflog. Entsetzen machte sich breit, als die schwarze Waffe durch den mächtigen blauen Flügel Zatans glitt und dieser zu Boden sank. Einige der Gilkos stürzten in den Wald, um ihrem Herrn zu helfen, während die anderen auf Kassantra zuschossen. Kleine silbrige Sterne funkelten vor Wut in ihren blauen Augen. Heere von Atzeln schossen auf den Eldorenkönig zu. Der erste silbrig-grüne Flügel wurde durchbohrt, doch Kassantra bäumte sich auf und zog sich mit seinen anderen drei Flügeln nach oben. Zwei weitere Dornen blieben in seinem linken Flügelpaar, in jedem Flügel ein Dorn, stecken. Wie in Zeitlupe schoss ein Barberinakern auf ihn zu und traf direkt in seinen Bauch. Der Eldor stürzte aus dem monderhellten Himmel nach unten. Ilon gab den Trägern ein Zeichen, sich zu zeigen. Beim Anblick der Farinen konnte Abraxmata Panik in den Augen der Eldoren erkennen. Barberinakerne wurden aus den hinteren Reihen der Gilkos auf sie zugeschossen. Ein Beben ging durch das Volk der Eldoren, als wieder einige von ihnen getroffen wurden. Sie blickten einander an und glitten nach unten, bis sie vom Dunkelgrün des Waldes verschluckt waren.
    Erschöpft kamen die Gilkos an ihrer Höhle an. Die Morgendämmerung war angebrochen, als die letzten vier Gilkos, Zatan stützend, in ihr verschwanden. Abraxmata rollte sich am Boden im Schutz des mächtigen Baumes zusammen und schlief sofort ein.
    Als Abraxmata erwachte, stand die

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